Zumba oder Disco Fox: Tanzlehrer kommen via Zoom Meeting ins heimische Wohnzimmer
Zum Training muss der Teppich weg
Die Abläufe sind automatisiert. Wenn Alexandra und Marcus Jöhri die Räume ihrer Tanzschule in Borbeck betreten, zieht es sie direkt an den Computer. In Corona Zeiten wird nämlich nicht in der Tanzschule, sondern im Wohnzimmer der Tanzschüler getanzt. Per Zoom-Meeting kommt man zusammen. Wenn alle online sind, das Headset sitzt, gehen die Jöhris "auf Sendung".
von Christa Herlinger
Ob klassischer Gesellschaftstanz, Zumba oder Disco Fox. Getanzt wird zu den bekannten Kurszeiten. "Daran haben wir nichts verändert, darauf sind die Leute eingestellt", so der Tanzlehrer. Zwar sind daheim keine Quickstep-Choreografien quer durch den Saal möglich. Aber vieles geht eben doch, hält den Spaß an Bewegung und Tanzen auch in Coronazeiten hoch.
Feedback kommt direkt von den Tanzlehrern
Der Kontakt ist da, Hygieneregeln werden online nicht verletzt. Haben die Profis Verbesserungswünsche in Sachen Tanzhaltung oder Schrittführung, gibt es direkt ein Feedback aus dem "Fernsehstudio" am Leimgardtsfeld. "Die Technik kann den normalen Kursbetrieb, so wie wir ihn vor Corona kannten, sicherlich nicht ersetzen. Doch sie ist ein gute Alternative", so der Tanzlehrer.
Technisch aufgerüstet im ersten Lockdown
Technisch aufgerüstet haben die Jöhris bereits während des ersten Lockdowns: Scheinwerfer, Kameras, ein neuer Laptop, Mikrophone und die entsprechende Software mussten her. Inzwischen sind die beiden echte Profis in ihrem Green-Screen-Studio. An den ersten Tanz, den die beiden dort aufs Parkett gelegt haben, erinnert sich Alexandra Jöhri noch gut. "Komisch war da nichts. Es war einfach ein gutes Gefühl, das es so weiter gehen kann." Aktuell unterrichten die beiden vor einer virtuellen Winterwald-Landschaft. Aber das wechselt, je nach Jahreszeit, nach Kursangebot oder Stimmung.
Zumba vor dem Wohnzimmerfenster
"Ich freue mich immer total, wenn wir loslegen können", berichtet Tina Tabenski. Knapp acht Stunden die Woche tanzt sie aktuell online vor dem Bildschirm. Gemeinsam mit Jenny. "Wir haben nicht wirklich viel Platz in unserer Wohnung, eine von uns muss immer direkt vors Fenster", schmunzelt sie in Erinnerung an die verwunderten Blicke der Passanten. "Die fragen sich sicherlich: Was geht denn da ab?" Die Antwort ist einfach: Zumba. Das ist die große Leidenschaft der beiden Tabenskis. "Bevor wir damit angefangen haben, waren wir keine großen Tanzfans", berichtet Jenny. Das hat sich gewaltig geändert.
Live und in Farbe am schönsten
Bewegung, Spaß an der Musik und die deutlich verbesserte Fitness geben den beiden Recht. "Es ist aber auch das soziale Moment, was wichtig ist. Gleichgesinnte treffen, ein gemeinsames Hobby teilen", räumt Tina Tabenski ein. Deshalb hoffen die beiden ganz stark auf ein "Zurück auf Anfang". "Das Zusammensitzen nach dem Kurs an der Bar, das lässt sich nämlich auch durch moderne Technik nicht auffangen." Vielleicht erfüllt sich ihr Wunsch. Alex und Marcus Jöhri hätten jedenfalls nichts dagegen, würden ihre "Sendezeiten" sofort wieder verkürzen. Live und in Farbe, das finden nämlich auch auch sie eindeutig schöner.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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