Zündende Idee kam morgens früh um vier
„Die Schönebecker wollten eine fleischfressende Wollmilchsau“, fasst Klaus Diekmann, Vorsitzender der Leichtathletikabteilung der SG Essen Schönebeck, die Problematik in Worte, die es bei der Sanierung der Sportanlage Ardelhütte zu lösen galt.
Über 40 Fußballteams und 160 Leichtathleten mussten sich bislang die Trainingskapazitäten teilen. „Nicht einfach, zumal sich der in den 70er Jahren erbaute Ascheplatz mit den angrenzenden Flächen für die Leichtathleten in denkbar schlechtem Zustand befand. Auf gut Deutsch, nicht mehr wirklich nutzbar war“, bringt es Diekmann auf den Punkt.
Das soll sich in den kommenden Monaten ändern. Nach den Herbstferien, so hofft SGS-Manager Willi Wissing,wird die neue Anlage bespielbar sein. Bauherr sind die Sport- und Bäderbetriebe. Zwischen 1,3 und 1,5 Mio Euro - so der aktuelle Stand - werden von der Stadt Essen an der Ardelhütte investiert. „Entstehen wird hier“, freut sich der Vereinsvorsitzende Karl Peter Traude, „eine wohl einzigartige Anlage.“ Einzigartig, weil sie die Bedürfnisse von Fußballern und Leichtathleten gleichermaßen berücksichtigt. „Und einzigartig, weil wir keine 400-Meter-Rundlaufbahn, sondern eine 450 Meter lange planen“, so Diekmann. Die zündende Idee kam dem Abteilungsleiter Leichtathletik morgens um vier.
Die Verlängerung des Rundlaufs war für die Planer des Rätsels langgesuchte Lösung. „Es gab an die 40 Vorschläge und Planungsansätze, die zwischenzeitlich diskutiert wurden. Die Crux lag im Nebeneinander der verscheidenen Sportarten. Wir konnten die Läufer ja nicht über den Kunstrasen laufen lassen. Die Trainingsplätze der Kicker hatten zwar Priorität, die Leichtathleten sollten aber nicht darunter leiden“, so der Abteilungsleiter.
Willi Wissing freut sich, die erste Damen Bundesligamannschaft nach Fertigstellung der Anlage wieder enger in den Trainingsbetrieb an der Ardelhütte einbinden zu können. „Dies gilt vor allem für die Wintermonate. Bislang mussten die Spielerinnen mangels Möglichkeiten nach Duisburg ausweichen.“
Auch der Trainingsplan der Jugendabteilung kann durch die zusätzlichen Kapazitäten deutlich entzerrt werden.
Die neue Platzanlage besteht aus einem Kunstrasenfeld. Innerhalb der Woche können dort drei Mannschaften parallel trainieren. Staub- und Geräuschentwicklung lassen sich aufgrund des Kunstrasens deutlich minimiert. „Das freut vor allem auch die Nachbarn hier in Schönebeck.“
Die Leichtathleten bekommen eine 4x130 Meter Sprintstrecke, zwei 450 Meter lange Rundlaufbahnen, zwei Weitsprunggruben sowie eine Hochsprunganlage. Außerhalb der Trainings- und Laufzone wird eine Kugelstoßanlage errichtet.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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