Willi Wißing ist Essens "Mr. Frauenfußball"

Willi Wißing: Sein Name ist mit dem Frauenfußball eng verbunden. Der Manager des Bundesligisten SGS Essen hat keine 40-Stunden-Woche. „Davon bin ich weit entfernt.“ Tauschen möchte er seinen Job aber mit niemandem. Auch nach so vielen Jahren nicht. | Foto: Gohl
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  • Willi Wißing: Sein Name ist mit dem Frauenfußball eng verbunden. Der Manager des Bundesligisten SGS Essen hat keine 40-Stunden-Woche. „Davon bin ich weit entfernt.“ Tauschen möchte er seinen Job aber mit niemandem. Auch nach so vielen Jahren nicht.
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Frauenfußball in Schönebeck. Das ist ein Thema, das an der Ardelhütte seit Jahrzehnten vor allem mit einem Namen verknüpft wird: Willi Wißing.

Der gebürtige Essener ist einer von zwei hauptamtlichen Geschäftsführern des 1968 gegründeten Großvereins, der heute rund 2.500 Mitglieder und 1.100 Kursteilnehmer zählt. Und er ist hauptberuflicher Manager des Bundesligisten SGS Essen. „Ein völlig autonomer, eigenständiger Bereich im Verein mit eigenem wirtschaftlichem Geschäftsbetrieb“, betont Wißing. Und der hält den 62-Jährigen ordentlich auf Trab.

"Wir arbeiten in dieser Phase mit Hochdruck"

Immer wieder klingelt das Telefon. Nachfragen zum Parkkartenversand, auch die Dauerkarten für die kommende Saison sind ein Thema. „Zwar ist die Allianz Frauen-Bundesliga noch nicht gestartet, doch wir arbeiten gerade in dieser Phase der Vorbereitung mit Hochdruck.“

Nicht nur sportliche Erfolge

Wißing ist das Gesicht des Vereins. Auch wenn er das selbst nicht gerne hört. „Ohne ein gutes Team hätten wir das alles hier nicht auf die Beine stellen können.“ Damit meint er nicht alleine die sportlichen Erfolge des Bundesliga-Teams, das seit mehr als einem Jahrzehntim Oberhaus der Liga mitmischt. Auch die Entwicklung der Sportanlage an der Ardelhütte kann sich sehen lassen.
„Als ich hier angefangen habe, gab es nichts“, erinnert sich Wißing. Heute ist die Geschäftsstelle mit Büros, Versammlungsräumen, Fit Club und Umkleiden das Herzstück der Anlage. Moderne Kunstrasen-Trainingsplätze für die zahlreichen Fußball-Mannschaften und die Trainingsstätte für die Leichtathleten lassen wenig Wünsche offen. „Der Weg bis dahin war nicht leicht und er hat sich über viele Jahre erstreckt“, so der Manager. Nicht selten haben ihm die Zahlen Kopfzerbrechen bereitet. „Wir haben hier eine ganze Menge Geld bewegt, es ging darum, Zuschüsse zu beantragen und die Planungen wasserdicht zu bekommen.“ Das ist gelungen.

Bis 65 mache ich in jedem Fall weiter

Wenn Wißing irgendwann die Arbeit in andere Hände übergibt, ist das Feld gut bestellt. „Bis 65 mache ich in jedem Fall weiter“, räumt er mögliche Spekulationen aus dem Feld.
„Doch sicher müssen wir uns irgendwann nach einem Nachfolger umschauen.“ Der werde sicherlich vieles anders machen. „Aber das muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein.“
Der Vater zweier erwachsener Kinder - beide haben viele Jahre in den Reihen der SGS trainiert - ist mit Leib und Seele Sportler. In jungen Jahren hat Wißing selbst Fußball gespielt, hat Jugendmannschaften trainiert und war als Jugendleiter aktiv. Ursprüngliches Berufsziel: Lehrer.

Ursprüngliches Beurfsziel: Lehrer

„Ich habe in Bochum Sport und Mathe studiert, bin dann später an die PH hier in Essen gewechselt, um Lehramt für den Grund- und Hauptschulbereich zu studieren.“ Dass er nach beiden Staatsexamina dann doch nicht an die Schule ging, hat mit seinem Zivildienst zu tun. „Den absolvierte ich beim ESPO.“ Dort wurde gerade das Bildungswerk des Landessportbundes/Außenstelle Essen aufgebaut. Eine Aufgabe, die Wißing mit Begeisterung übernahm. Er baute „seine“ Außenstelle zur größten in NRW aus, war 25 Jahre voller Elan bei der Sache. Dann kam die SGS. „Erst stundenweise, irgendwann bin ich dann komplett eingestiegen.“

Kontakte zu Sponsoren

Wieder klingelt das Telefon. Die Auswärtsfahrten des Teams zu organisieren, Kontakte zu Sponsoren zu halten, zur Wirtschaft - auch das gehört zu den Aufgaben des Managers. Wißing ist zudem verantwortlich für Verträge und Verpflichtungen.
Es menschelt an der Ardelhütte. Denn der Manager hat nicht nur das Sportliche im Blick. Auch die Ausbildung der Spielerinnen liegt ihm am Herzen. Er organisiert Wohnungen und Umzüge. Das gehört zum „Wohlfühlprogramm“ des Vereins. Es wird sich gekümmert, nicht nur um die ganz jungen Spielerinnen. Um die aber ganz besonders.

"Ich wüsste nicht, mit wem ich tauschen wollte"

Mit seinem Leben ist der 62-Jährige zufrieden. „Ich wüsste nicht, mit wem ich tauschen wollte.“ Hätte er allerdings einen Wunsch frei, dann würde er ihn für weitere Unterstützung aus der Wirtschaft einlösen. „Nicht nur finanziell, sondern auch in Sachen Jobs. Bestens organisierte Mitarbeiter kann sich doch jede Firma nur wünschen.“
Wißings Tatendrang ist ungebremst. „Es wird rasant weiter gehen mit dem Frauenfußball.“ Dass mit der Allianz nun erstmals ein echter Global Player als Liga Sponsor am Start ist, bestärkt ihn in seiner Annahme. Zum Start in die neue Saison wird Wißing natürlich mit im Stadion sein.

Am 31. August gegen den MSV

Auch wenn es ein Auswärtsspiel ist. Weit ist die Anreise am ersten Spieltag allerdings nicht. In Duisburg muss die Mannschaft von Markus Högner antreten, Gegner ist der MSV Duisburg. Anpfiff ist am 31. August um 11 Uhr.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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