Wieder die 90.: Rot-Weiss verliert 2:3 gegen Wattenscheid

Am Schluss einen Schritt langsamer: In de letzten Spielminuten gab Rot-Weiss die Partie aus der Hand. Archivfoto: Gohl
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Nach intensiven Schlussminuten hat Rot-Weiss Essen vor 6.347 Zuschauern im Stadion Essen am heutigen Freitagabend einen sauberen Start aus der dreiwöchigen Zwangspause verpasst und eine 2:1-Führung gegen Revierrivalen SG Wattenscheid 09 aus der Hand gegeben. Der 1:1-Ausgleich durch Angelo Langer (78.) ist dabei ein kurioser Treffer mit Chancen aufs Tor des Monats.

Das letzte Spiel der Roten in der Regionalliga liegt drei Wochen zurück. Bei fiesen Minusgraden unterlag der RWE dem Bonner SC an der Hafenstraße mit 0:1. Die drei anschließenden Auswärtspartien fielen wegen der Platzverhältnisse aus. Seitdem hat sich wenig verändert: Rot-Weiss sucht weiter Ersatz für den in die dritte Liga wechselnden Cheftrainer Argirios Giannikis und hofft weiter auf den Anschluss nach oben. Ein idealer Punktelieferant sind die Wattenscheider nicht: In den letzten sechs Begegnungen gab‘s nur einen einzigen Sieg.

Alles wie immer

Trotz ihres zehnten Tabellenplatzes gelten die Wattenscheider als eine der spielstärksten Mannschaften der Liga. Und auch wenn die ersten 20 Minuten im Mittelfeld passieren, blitzt das Können der Gäste in einigen Situationen schon auf. Rot-Weiss hält dagegen und geht nach 26. Zeigerumdrehungen urplötzlich in Führung: Auf der linken Seite trickst sich der wieder ganz genesene Kamil Bednarski frei und bedient mit kurzem Pass entlang der Toraus-Linie Kevin Grund, der in der Mitte Marcel Platzek fürs 1:0 in Position bringt. Die nächste dicke Chance haben die beiden 13 Minuten später: Platzek flankt von rechts auf Grund, der nimmt die Kugel im Sechzehner schön an, kommt aber zu spät zum Abschluss.
Der starke Start der Sportgemeinschaft in die zweite Hälfte verunsichert die Essener nicht und langsam kommt Leben in die Bude. So endet in der 56. Minute eine Belagerung des 09-Strafraums mit einem Pfostenschuss von Mannschaftskapitän Benjamin Baier; nur zwei Zeigerumdrehungen später grätscht Bednarski vorm leeren Tor am Pass von Kai Pröger vorbei: „Den Killerinstinkt haben wir wohl in der Winterpause gelassen“, seufzt RWE-Chefcoach Giannikis über die verpassten Gelegenheiten. Erste schlechte Erinnerungen kommen der 79. Minute hoch: Angelo Langer versucht‘s mit einer Flanke aus dem Halbfeld, die sich dann über den regungslosen RWE-Schlussmann Robin Heller zum 1:1-Ausgleich in den Kasten senkt. Direkter Gegenzug: Pröger setzt sich in der Mitte durch, zieht ab und das Leder zappelt zur 2:1-Führung links hinter Steffen Scharbaum im Netz. Und dann ist‘s eigentlich wie immer: Einen Wattenscheider Standard presst erneut Angelo Langer in der 88. über die Linie und einen der fahrigen Essener Fehlpässe nimmt dann Joseph Boyamba auf, bedient halbrechts den eingewechselten Berkan Canbulut, der den 3:2-Schlusspunkt setzt (90.+).

Viele Sätze mit „Glück“ sagen

„Der Sieg war schon etwas glücklich“, schmunzelt Farat Toku, Trainer SG Wattenscheid 09. „Essen hat vergessen, den Sack zuzumachen. Wir nicht.“ Das sieht sein Gegenüber genauso: „Es ist wieder einmal sehr ärgerlich, weil wir bis dahin wenig falsch gemacht haben. Dann haben wir nicht gemerkt, dass das Spiel noch weiter läuft“, resümiert RWE-Coach Giannikis.
Schon kommenden Dienstag, 13. März, empfangen die Rot-Weissen um 19.30 Uhr im Stadion Essen den KFC Uerdingen. Ausgerechnet die Wattenscheider rangen dem ehemaligen Tabellenprimus nach der Winterpause ein 3:3-Unentschieden ab, so dass die Krefelder zum ersten Mal seit langer Zeit auf Platz zwei hinter Viktoria Köln stehen.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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