Schach-Mannschaftskampf
Weiße Dame Borbeck II - Schwarze Dame Osterfeld

Ein umkämpftes 4 zu 4

Von Reinhard Gebauer

Verbandsklasse, Gruppe 2, 4. Spieltag, 06.11.2022

Weiße Dame Borbeck II – Schwarze Dame Osterfeld I 4:4

Gerne hätten die Osterfelder zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in Essen-Borbeck eingesammelt, aber es sollte nur einer werden.

Nach den Wertungszahlen (DWZ) der Einzelspieler waren beide Mannschaft gleich stark einzuschätzen. Es kam also auf die Tagesform, die jeweilige Spielkunst und auch auf das kleine Quäntchen Glück im Partieverlauf an. Dieses Glück wechselte an diesem Spieltag mehrmals die Seiten, so dass das Mannschaftsremis letztendlich ein gerechtes Ergebnis war.

Richtig gut standen nach der Eröffnung eigentlich nur die Osterfelder Anatoly Ivchenko und Bruno Fiori. In allen anderen Partien waren die Stellungen unklar bis leicht nachteilig. Während Anatoly einen schönen Sieg herausspielen konnte, musste Bruno eine Niederlage hinnehmen. Ein einziger schlechter Zug reichte, den erarbeiteten Vorteil wieder wegzugeben.

Bruno besaß im Endspiel zwei „Freibauern“, einer kurz vor der Umwandlung, was zum Sieg gereicht hätte. Aber, ein nicht einkalkuliertes Zwischenschach der gegnerischen Dame mit damit verbundener Mattdrohung reichte, und der schöne „Freibauer“ ging verloren. Aus einem möglichen Sieg wurde eine Niederlage.

Demgegenüber waren Malte Hessel und Reinhard Gebauer im Endspiel auf einen schwächeren Zug des Gegners angewiesen, um ihre Partie noch zu gewinnen, beziehungsweise remis zu halten.

Malte hatte in der Eröffnung mit den schwarzen Steinen zugelassen, dass sein Kontrahent die Stellung total „verbarrikadierte“. Die Öffnung der Stellung zwecks Gewinnversuche gelang Malte nur unter Opfer eines Turms gegen Läufer und zwei Bauern. Zum Glück gab sein Gegner in Zeitnot später den Turm gegen Läufer und nur einen Bauern zurück und Malte konnte mit zwei „Freibauern“ unter Zuhilfenahme des eigenen Königs die Partie gewinnen.

Reinhard hatte in einer Kampfpartie, wo beide Spieler bei entgegengesetzter Rochade die Stellung des gegnerischen König attackierten, nach gegenseitiger Abwehr dieser Angriffe einen Bauern weniger auf dem Brett und für das Endspiel die schlechtere Bauerstruktur. Also unternahm er mit Dame und zwei Türmen einen neuen, kaum versteckten Anlauf, den König des anderen zu „ärgern“. Zu seinem Glück verpasste sein Gegenüber eine Abwehrmöglichkeit und musste seine Dame und einen Bauern für zwei Türme hergeben. Mit Dame und drei verteilten Bauern gegen zwei verbundene Türme mit drei verbundenen Bauern bot Reinhard Remis an. Der Gegner, Thomas Kalkhoff, war auch abgekämpft und nahm an.

Bei Arnold Bensch an Brett 5 war es genau umgekehrt. Er musste mit zwei Türmen gegen die Dame von Joshua Braun ankämpfen. Da sein Gegner jedoch zusätzlich über zwei verbundene Freibauern im Zentrum verfügte, die er langsam aber sicher vorbrachte, musste Arnold, trotz aller Bemühung, mit seinen Türmen Gegenspiel zu finden, den Kampf nach fünf Stunden Spielzeit aufgeben. Das war zum Schluss der Begegnung der „Ausgleichstreffer“ zum 4 zu 4.

Die verhältnismäßig frühen Punkteteilungen von Bernd Laudage und Oliver Heisterkamp, gegen gleichstarke Gegner an den beiden Spitzenbrettern, hatten bereits zu Beginn angezeigt, dass auch dieser Mannschaftskampf nicht leicht zu gewinnen sei.

Christoph Kyritsis hielt mit seinem Remis gegen den stark eingeschätzten Andreas Kalkhoff den Mannschaftskampf offen. Mit „Minusbauer“ bei ungleichfarbigen Läufern und geschlossener Stellung unterband er im Endspiel jeden Versuch des Gegners, Vorteil zu erlangen. Trotzdem wurde sein Remis-Angebot abgelehnt und Kalkhoff spekulierte eine volle Stunde mittels sinnloser Züge auf irgendeinen Fehler.

Ob die Osterfelder Mannschaft mit dem Endergebnis einen Punkt gewonnen oder einen Punkt verloren hat, wird sich zum Saisonabschluss im kommenden Jahr zeigen.

Zum Tagesabschluss ging es diesmal zum Essen beim „Griechen“, direkt gegenüber dem Spiellokal der Borbecker.

Einzelergebnisse

Dirk Strauß-Bernd Laudage, 0,5:0,5
Carsten Kindermann-Oliver Heisterkamp, 0,5:0,5
Cedric Sanders-Anatoly Ivchenko, 0:1
Olaf Dippel-Bruno Fiori, 1:0
Joshua Braun-Arnold Bensch, 1:0
Thomas Kalkhoff-Reinhard Gebauer, 0,5:0,5
Andreas Kalkhoff-Christoph Kyritsis, 0,5:0,5
Christian Welz-Malte Hessel, 0:1

Autor:

Reinhard Gebauer aus Oberhausen

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