Rot-weißes Derby in der Fußball-Regionalliga West
Unentschieden hilft weder RWE noch RWO
Ihre Heimspielstätten liegen nicht einmal zehn Kilometer Luftlinie voneinander entfernt, und die Nachbarn haben sogar dieselben Vereinsfarben Rot und Weiß. Mehr Derby als zwischen Essen und Oberhausen geht kaum. Vor dem Regionalliga-Schlager am Sonntag (14 Uhr) im Stadion Essen haben die beiden Erzrivalen dasselbe Ziel: Ein Sieg muss her!
RWE gegen RWO - ein Traditionsduell, das nicht unbedingt für große Siege oder bittere Niederlagen steht. Natürlich schmerzte die Essener die 1:4-Heimschlappe zum Auftakt der Regionalliga-Saison 2007/2008 sehr. Als Zweitliga-Absteiger waren sie der Favorit und der Oberliga-Aufsteiger aus Oberhausen der Außenseiter. Am Ende der Saison relativierte sich das Ganze dann allerdings: RWE verpasste die Qualifikation für die eingleisige Regionalliga und war fortan nur noch viertklassig, RWO schaffte den Durchmarsch in die 2. Bundesliga.
Niederlage in Niederrheinpokalfinale
In unguter Erinnerung haben viele RWE-Fans auch die 1:2-Niederlage im Finale des Niederrheinpokals am 21. Mai 2018. Durch ein Slapstick-Tor in vorletzter Minute triumphierten die Oberhausener im heimischen Stadion Niederrhein. An gleicher Stelle feierten die Essener im Hinspiel am 1. September 2019 einen überraschenden 3:0-Erfolg. Es war eine von bisher nur zwei Saisonniederlagen der "Kleeblätter", die seit zehn Spielen ungeschlagen sind und in diesem Zeitraum 26 von 30 möglichen Punkten holten.
SC Verl punktet konstant
Auffällig oft trennten sich die Rivalen allerdings unentschieden. Von 47 Meisterschaftsvergleichen seit 1950 endeten 22 mit einem Remis, in den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 lautete das Ergebnis aller vier Partien 1:1. Ein solches Resultat würde allerdings weder dem Tabellendritten aus Oberhausen noch dem Tabellenvierten aus Essen angesichts der Konstanz des Zweitplatzierten SC Verl weiterhelfen. Der SV Rödinghausen, der bekanntlich keine Drittliga-Lizenz beantragen wird, liegt zwölf Punkte vor RWE und neun vor RWO, hat allerdings auch schon zwei Spiele mehr ausgetragen. Der SC Verl liegt sechs Zähler hinter Rödinghausen, aber drei vor RWO und sechs vor RWE und hat sogar noch eine Partie weniger ausgetragen als die beiden Reviernachbarn.
Neuzugänge Matuwila und Pronichev
Von einem Endspiel will RWE-Trainer Christian Titz allerdings nichts wissen: "Natürlich ist das eine wichtige Partie, die wir unbedingt gewinnen wollen. Man ist aber schlecht beraten, wenn man sich zu sehr unter Druck setzt." Nach dem Derby seien bis zum Saisonende noch 39 Punkte zu vergeben. Im Fokus stehen auf Essener Seite gewiss die beiden Neuzugänge: José Matuwila (vom 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen) wird wohl den gelbgesperrten Alexander Hahn in der Innenverteidigung ersetzen, Maximilian Pronichev (zuletzt Hertha BSV II) soll die Torflaute beheben.
Autor:Michael Köster aus Essen |
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