Torejagd und spannende Spiele beim 8. Essener Ruhrpott International
Vor dem Anpfiff zum 8. Essener Ruhrpott International (ERI) mussten erst einmal die Organisatoren zu Höchstform auflaufen. Da sich für das Jugendfußballturnier fünf Flüchtlingsmannschaften gemeldet hatten, wurden kurzfristig rund 50 Paar Hallensportschuhe in den Größen 31 bis 39 beschafft.
Maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Sammelaktion hatte Songül Aydin aus Bad Oeynhausen. Die Schwester des engagierten Yilmaz Agirman, Vorstandsmitglied des Essener Verbundes der Immigrantenverein, spendete spontan Fußballschuhe und einen kompletten Trikotsatz für das Team der „Syrian Kids Huttrop“, die stolz in ihrem neuen Outfit in der Sporthalle Bergeborbeck aufliefen.
Vor dem offiziellen Anstoß durch Oberbürgermeister Thomas Kufen lobte der ERI-Schirmherr die Vorbildfunktion der rund 120 jungen Kickerinnen und Kicker im Alter von acht bis zwölf Jahren, die unter dem Motto „Fairness – Toleranz – Vielfalt“ antraten: „Ihr macht vor, was die Großen nachmachen sollen: Denn Ihr demonstriert auf dem Fußballplatz, dass man mit Fairplay weiterkommt!“ Für ihn waren schon vor dem ersten Spiel alle Teilnehmer Gewinner: „Egal, wer hier heute siegt, unsere Stadt Essen hat auf jeden Fall gewonnen, denn sie hat so tolle Einwohner wie Euch.“
Alle waren Sieger!
Aber natürlich wollten die Nachwuchsfußballer auch auf dem Spielfeld gewinnen. Geschafft hat das die Mannschaft des Islamischen Kulturzentrums für Albaner, die souverän den D-Jugend-Wettbewerb für sich entschied. Das verlustpunktfreie Team fuhr vier Siege ein und verwies den Islamischen Bund und den Deutsch-Tunesischen Verein auf die Plätze zwei und drei. Champion bei der E-Jugend wurde, ebenfalls ohne Punktverlust, DITIB Essen Altendorf mit insgesamt fünf Siegen. Den zweiten Rang belegte der Islamische Verein für soziale Aktivitäten. Dritte wurden die „Syrian Kids Huttrop“. Unabhängig von der Platzierung erhielt am Ende aber jeder Teilnehmer einen Pokal. Außerdem überreichten die Organisatoren um ERI-Chefkoordinator Sadik Cicin noch mehrere Sonderpreise. Als fairste D-Jugendmannschaft wurde das Team der Flüchtlingsunterkunft an der Papestraße ausgezeichnet, fairste Mannschaft bei der E-Jugend war der Tamilische Kultur- und Wohlfahrtsverein. Als fairster D-Jugendspieler wurde Tarek Abusalah vom Deutsch-Tunesischen Verein geehrt, die Trophäe für die fairste E-Jugendspielerin ging an Omina Akramov aus der Mannschaft der Flüchtlingsunterkunft Papestraße. Torschützenkönig bei der D-Jugend wurde Isa Ismail vom Team der Flüchtlingsunterkunft Klinkestraße. Außerdem erhielt Medin Osmani vom Islamischen Kulturzentrum für Albaner den Pokal als bester Torhüter bei der D-Jugend und nur einen einzigen Ball ins Netz ließ der sicherste E-Jugendtorwart Osman Altuntas von DITIB Essen Altendorf. Einen Sieger gab es auch in einem Einlagespiel der Erwachsenen zwischen einer Auswahl des Integrationsrates der Stadt Essen und einer Flüchtlingsmannschaft aus Karnap, der Spieler aus Afghanistan, Syrien, Guinea, Eritrea und Somalia angehörten. Das internationale Team ging durch den Syrer Khaled Atto mit 1:0 in Führung. In der Schlussphase konnte die Auswahlmannschaft des Integrationsrates die spannende Partie durch einen Doppelschlag jedoch noch drehen. Zunächst erzielte Yasin Ersoy den Ausgleich, dann gelang Wassim Jaouhar, der auch als Jugendschiedsrichter glänzte, der vielumjubelte 2:1-Siegtreffer.
Rhönrad und Crywheel
Ebenfalls eine Topleistung zeigten die Rhönradturnerinnen der SG Essen-Heisingen, die unter der Leitung von Trainerin Stephanie Jochem mit ihren Choreografien im Rahmenprogramm beeindruckten und viel Applaus erhielten. Die meisten Zuschauer sahen zum ersten Mal Rhönräder und Cyrwheels in Aktion. Ganz besonders fasziniert von den Darbietungen waren die zehnjährigen Mädchen Malak Elhaouari und Soukaina Bennadi vom Deutsch-Tunesischen Verein, die sich sofort über das Training der Heisinger Rhönradturnerinnen informierten.
Somit war der 8. Essener Ruhrpott International für alle Beteiligten eine runde Sache und die ERI-Veranstaltergemeinschaft mit dem Essener Integrationsrat, dem Essener Verbund der Immigrantenvereine und dem Essener Sportbund konnte am Ende eine positive Gesamtbilanz ziehen.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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