Signale setzen für Frintrop - Grünes Licht für Inklusionspläne auch von der SPD
Inklusion wird beim SC Frintrop groß geschrieben. Seit mehr als zehn Jahren existiert eine Kooperation mit dem Diakoniewerk Essen. Immer freitags trainieren Bewohner des Hauses an der Baasstraße am Schemmannsfeld.
Die Zusammenarbeit mit den behinderten Sportlern lieferte die Initialzündung für ein Großprojekt, das der SC Frintrop auf seinem Gelände umsetzen möchte. Eine behindertengerechte Sportanlage. Mit inklusivem Erlebnisfeld, einer Turnhalle und einem Kunstrasenplatz für die aktiven Fußballer des Traditionsvereins.
Mammutprojekt für den Verein
In drei Schritten soll das Gelände umgebaut werden. Ein Mammutprojekt für den Verein. Doch der Vorsitzende Werner Engels hat ein tolles Team an Ehrenamtlern und Partnern gefunden, die sich mit einbringen. Seit vielen Monaten wird in der Politik, bei Verbänden und in der Gesellschaft fleißig die Werbetrommel gerührt. Vor allem finanzielle Unterstützung ist nun gefragt. 680.000 Euro sind notwendig, um im ersten Bauabschnitt das inklusive Begegnungsfeld realisieren zu können. Die Pläne liegen vor.
OB sichert Hilfe der EABG zu
Dank einer Anschubfinanzierung durch die Bezirksvertretung konnte das Projekt am Reißbrett komplett durchgeplant werden. Und auch Manpower steht bereit. In einem Schreiben sichert Oberbürgermeister Thomas Kufen den Frintropern die Mitarbeit der EABG zu. "Die EABG-Mitarbeiter können die Fläche vorbereiten, modellieren. Sie können Ausschachtungsarbeiten vornehmen und die geplanten Geräte einbetonieren", freut sich Günter Kropp. Der ehemalige Geschäftsführer des ESPO sitzt von Anfang der Projektplanungen an mit im Boot. "Dass die EABG jetzt mit dabei ist, macht es deutlich einfacher."
Noch gibt es ein Defizit von 170 000 Euro
Am Schemmansfeld ist man zuversichtlich, dass die ersten Arbeiten bereits im Frühjahr dieses Jahres starten können. Zwar gibt es in Sachen Finanzierung noch immer ein Defizit von 170.000 Euro, aber man hofft, auch diese Mittel nun zeitnah generieren zu können. Große Hoffnung setzt man am Schemmansfeld in die Politik. "Wir haben uns sehr über die Aussagen der SPD gefreut", erklärte Günter Kropp im Gespräch mit dem Borbeck Kurier. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen hat in dieser Woche ihre Unterstüztung für die Planungen des SC Frintrop signalisiert. Rainer Marschan, Vorsitzender der Ratsfraktion, erklärte dazu: "Wir halten das Projekt, am dortigen Standort eine integrative Sportanlage zu errichten, für gut durchdacht und notwendig."
Mittel über städtischen Investitionshaushalt?
Eine Idee, die nach Aussagen der Fraktion nun schnell umgesetzt werden sollte. Eine Botschaft, die man in den Reihen des SV Frintrop mit Wohlwollen vernimmt. Zumal Marschan in Aussicht stellt, prüfen zu lassen, ob und wie weit fehlende finanzielle Mittel über den städtischen Investitionshaushalt zur Verfügung gestellt werden können. "Damit haben uns die beiden großen Fraktionen ihre Unterstützung zugesichert. Das gibt Hoffnung, dass auch die letzten Finanzlücken jetzt schnell geschlossen werden können."
Mit der kompletten Umgestaltung des Geländes haben sich die Frintroper eine ganze Menge vorgenommen. "Aber Sportanlagen müssen heute mehr sein als ein eckiges Fußballfeld", ist sich Kropp sicher. Und auch, dass man am Schemmannsfeld in Saschen Inklusion auf dem richtigen Wege ist. "Wenn man sieht, mit wie viel Feuereifer die behinderten Sportler, Frauen wie Männer, hier bei der Sache sind, dann ist jedes Argument, was dagegensprechen sollte, direkt entkräftet. Inklusion ist ein großes Thema für uns, das wir mit weiteren Partnern gerne ausbauen möchten." Beim SC Frintrop kann man sich gut vorstellen, nach dem Vorbild der gelungenen Zusammenarbeit mit der Diakonie, weitere Kooperationen auf den Weg zu bringen. Mit Förderschulen und Behindertenwerkstätten.
Baubeginn im Frühjahr?
Sollte der Umbau der Anlage im Frühjahr beginnen, ist das ein positives Signal für den gesamten Stadtteil. "Denn die Anlage soll nicht nur aktiven Sportlern offen stehen", so Kropp. Die geplante Begegnungswiese ist ganz bewusst als Treffpunkt für die Anwohner gedacht. "Wer rutschen möchte, klettern oder hangeln, der ist uns hier willkommen", so Kropp. Am Schemmannsfeld möchten die Verantwortlichen so etwas umsetzen wie die ehemalige Festwiese in der Gruga. Auch dieser Ansatz stößt in der Politik auf Zustimmung. Die SPD bescheinigt dem Projekt jedenfalls einen Modellcharakter, der auch für andere Stadtteile Vorbild sein könnte.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.