SGS-Neuzugang Turid Knaak zieht's zurück zu den Wurzeln

Die Rückkehr nach Schönebeck fiel Turid Knaak nicht schwer. Kein Wunder, kehrt die 26-Jährige damit doch an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Anfang September läuft die 1,66 Meter große Stürmerin dann erstmals wieder im Trikot der Schönebeckerinnen auf. Diesmal allerdings im Outfit der ersten Mannschaft. In der Jugend hat sie dieses Gefühl ja regelmäßig genießen dürfen.

Als Jugendliche hat sie in Schönebeck gekickt. "Ab 2003. Allerdings gemeinsam mit den Jungen." Zuvor hatte sie beim SC Rellinghausen und beim SC Steele ihre Fußballschule geschnürt, erste Erfahrungen am Ball und in Sachen Technik und Taktik gesammelt. Mit dem Wechsel in die Mädchenabteilung folgte Turid Knaak dem Ruf des FCR Duisburg. Sie wechselte in die Nachbarstadt, hat dort alle Jugendmannschaften durchlaufen und auch ihr Bundesligadebüt hat die Essenerin für die späteren Zebras gegeben.

Wie nach Hause kommen

Von 2007 bis 2011 war Turid Knaak in der ersten Mannschaft der Duisburgerinnen gesetzt. 72 Spiele, 13 Tore - so sieht ihre Bilanz aus. "2011 bin ich dann nach Leverkusen gegangen und habe die letzten sechs Jahre dort gespielt", erzählt die gebürtige Ruhrstädterin, die auch für den englischen Erstligisten Arsenal LFC mal kurzfristig im Einsatz war. Vier Liga- und drei Pokaleinsätze hat sie während ihres zweimonatigen Aufenthalts auf der Insel für den Club absolviert. Jetzt geht es also zurück nach Essen. Turid Knaak freut sich auf die Ardelhütte. Aber der Neuzugang ist nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz wichtig. "Ich hoffe, dem Team mit meinen fußballerischen Qualitäten helfen zu können. Da ich ein sehr offener Mensch bin, kann ich mich schnell in ein neues Team integrieren."
Und der neue Club fühlt ich für die 26-Jährige gut an. "Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen." In jungen Jahren hat sie viel Zeit an der Ardelhütte verbracht. "Meine Ferien zum Beispiel. Die habe ich oft in der Fußballschule von Dirk Helmig verbracht und ein- bis zweimal die Woche regelmäßig das Fußball-Teilzeit-Internat an der Raumerstraße besucht."
Nicht nur im sportlichen Bereich ist die Essenerin erfolgreich, auch im beruflichen geht sie ihren Weg. So hat sie im vergangenen Jahr ihr Sonderpädagogik-Studium abgeschlossen und arbeitet derzeit als Dozentin an der Universität Köln. Darüber hinaus hat Knaak konkrete Vorstellungen, was ihre berufliche und sportliche Karriere anbelangt. "Beruflich möchte ich noch ein paar Jahre an der Uni verbringen und danach irgendwann als Lehrerin an einer Schule arbeiten."

Traum ist glückliches Leben

Sportlich gesehen geht es jetzt erst einmal darum, in ihrem neuen Verein anzukommen und verletzungsfrei zu bleiben. Der Neuzugang aus Leverkusen möchte möglichst erfolgreich mit der SGS Essen spielen und sich auch für die Nationalmannschaft empfehlen. Ihr Lebenstraum hat so gar nichts mit Spitzensport zu tun: "Ein langes glückliches Leben mit meiner Familie und Freunden."
Am Samstag, 2. September, kann sie bereits die Umsetzung der sportlichen Ziele in die Hand nehmen. Um 14 Uhr ist Anstoß des ersten Spiels der neuen Saison der Allianz Frauen-Bundesliga. Im Stadion Essen an der Hafenstraße empfängt das Team von Daniel Kraus dann direkt einen der ganz Großen. Die Bayern kommen. Eine Bewährungsprobe gleich zu Beginn des Ligaprogramms. Turid Knaak verstärkt ab sofort die Mannschaft der SGS Essen.Foto: SGS Essen

Text: Christa Herlinger