SGS Essen nach DFB-Pokalkrimi gegen Freiburg im Halbfinale
Insgesamt sieben Tore, Ausgleich in der 90. Spielminute, Verlängerung – das Viertelfinale im DFB-Pokal zwischen der SGS Essen und dem SC Freiburg am Mittwoch hatte viel zu bieten. Am Ende hieß es 5:2 für die Essenerinnen. Die Ruhrstädterinnen zeigten leidenschaftlichen Offensivfußball und gaben sich von Beginn an kämpferisch.
„Ich glaube, jeder hat gesehen, zu was die Mannschaft im Stande ist. Man hat von der ersten Sekunde an gemerkt, dass wir die Tore machen und das Spiel gewinnen wollten. Wir sind bis an unsere Leistungsgrenze gekommen und haben den Rückschlag beim 2:2 in der 90. Minute gut weggesteckt. Es ist nicht selbstverständlich, danach noch drei Tore zu schießen“, lobte SGS-Trainer Daniel Kraus sein Team nach der Partie.
Gala von Sarah Freutel
Beide Mannschaften machten von Anfang an Druck nach vorne, aber die SGS war etwas spielfreudiger und bissiger als die Gäste aus dem Breisgau. In der 13. Minute legte Turid Knaak mit einem wunderschönen Pass für Linda Dallmann im Strafraum auf, doch die Nationalspielerin verzog knapp. Sieben Minuten später nutzte Lea Schüller einen dicken Patzer von Laura Benkarth eiskalt aus: Die Freiburger Torhüterin passte den Ball unabsichtlich genau in die Füße von Schüller. Aus 25 Metern brauchte diese das Leder nur noch an der herauslaufenden Benkarth vorbei in den Kasten zu schieben.
Ein Schockmoment folgte direkt nach Wiederanpfiff: Die eingewechselte Lena Petermann glich zum 1:1 aus. Trotz des bitteren Gegentors suchte die SGS immer wieder den Weg nach vorne. In der 71. Minute gab es die verdiente Belohnung für den starken Offensivfußball. Ina Lehmann stand frei vor dem Tor und machte das Ding zur 2:1-Führung. Knapp 15 Minuten später hatte Nicole Anyomi die dicke Chance, den Sack endgültig zu zumachen. Nach einem Zuckerpass stand sie frei vor dem Tor, schoss aber rechts vorbei. Kurz vor Ende machten die Essenerinnen es noch einmal spannend und ließen die Freiburgerinnen gefährlich oft zum Zuge kommen. In der 90. Spielminute rächte sich das: Nach einem dicken Torwartfehler glich Freiburg durch Carolin Schiewe zum 2:2 aus.
Es ging also in die Verlängerung. In der 100. Minute gab es die Erlösung für die SGS-Fans in dem so spannenden Viertelfinale. Dallmann bediente die eingewechselte Sarah Freutel mit einem wunderschönen Pass und diese verwandelte eiskalt und mit einem Hammerschuss zur 3:2-Führung. Danach drehten die Ruhrstädterinnen so richtig auf und hatten eine Torchance nach der anderen. In der 117. Spielminute saß ein weiterer Schuss von Freutel und das mit dem gleichen Spielzug wie schon beim Tor zuvor: Nach einer Vorlage von Dallmann stand Freutel frei vor dem Tor und verwandelte zum 4:2. Kurze Zeit später schoss Anyomi die Kugel mit voller Wucht an die Latte und erhöhte mit dem Nachschuss auf 5:2.
„Ich denke, wir haben ein gutes Spiel gesehen und wir haben zurecht verloren. Natürlich tut es uns weh, aber wenn ich es einer Mannschaft gönne, dann Essen“, versuchte Freiburg-Coach Jens Scheuer trotz der Niederlage positiv zu bleiben.
Auslosung am Montag
Nach dem fulminanten Sieg gegen Freiburg steht die SGS Essen neben dem VfL Wolfsburg, Bayern München und Turbine Potsdam im Halbfinale des DFB-Pokals. Die Auslosung findet am kommenden Montag statt und wird live im Internet ab 13 Uhr auf Facebook, YouTube und DFB-TV übertragen. Die Begegnungen werden im Rahmen der Sitzung der Kommission Frauen-Bundesligen in der Zentrale des DFB in Frankfurt ermittelt. Losfee ist Olympiasiegerin Saskia Bartusiak.
Text: Charmaine Fischer
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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