SGS Essen gewinnt nach Dallmann-Gala gegen Aufsteiger 1. FC Köln
Nach der bitteren Last-Minute Pleite gegen Bayern München lief es für die Frauen der SGS Essen am vergangenen Samstag endlich wieder rund: Mit 4:1 konnte sich das Team von Trainer Daniel Kraus zu Hause gegen den Aufsteiger aus Köln durchsetzen.
So eindeutig wie das Ergebnis klingt, war es dann aber doch nicht. Die Essenerinnen taten sich streckenweise ziemlich schwer den Ball im gegnerischen Kasten unterzubekommen und drehten erst in den letzten zehn Minuten so richtig auf. Trotz des durchwachsenen Spiels zeigte sich der Coach zufrieden: „In der zweiten Halbzeit war es zu sehen, dass wir unbedingt ein Tor machen wollten. Es ist wichtig, dass die Fans spüren: Wir können Fußball spielen!“
Bevor die Essenerinnen auf dem Platz mehr oder weniger Gas geben durften, gab es noch eine schöne Geste für Linda Dallmann. Die Mittelfeldspielerin wurde zur Nationalspielerin 2017 gewählt und dafür auch von der SGS geehrt. Ina Lehmann bekam ebenfalls einen Strauß Blumen überreicht: Die Kapitänin bestritt in München bereits das 150. Spiel für ihre Mannschaft.
Lehmann war es auch, die in der zweiten Spielminute die erste Chance für die Essenerinnen hatte. Doch ihr Torschuss kurz vor dem Strafraum segelte knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei. Vier Minuten später gab es die nächste dicke Möglichkeit für die Ruhrstädterinnen. Nach einem Foul pfiff die Schiedsrichterin Elfmeter. Irini Ioannidou zeigte Nerven und schoss den Ball direkt in die Arme von Torhüterin Anne-Kathrine Kremer. Die Essenerinnen begannen mit offensivfreudigem Fußball, ließen aber immer mehr nach. Und das wurde in der 28. Minute bestraft: Nachdem Torhüterin Kim Sindermann das Leder zunächst wegfausten konnte, saß der Nachschuss zum 0:1 für Köln.
Zehn Minuten zum Sieg
Nach dem Gegentor war von der SGS im Spiel nach vorne nicht viel zu sehen. Dann in der Nachspielzeit die Erlösung: Dallmann legte mit einem Zuckerpass auf Turid Knaak auf. Die brauchte den Ball nur noch locker über die Linie zum 1:1 schieben. Nach der Pause gab es zunächst kaum Torchancen zu sehen und die SGS Essen zeigte sich im Offensivspiel einfallslos. Erst kurz vor Schluss drehten die Revierstädterinnen aber noch einmal richtig auf und zeigten sich von ihrer besten Seite: In der 83. Spielminute hämmerte Dallmann das Leder zum 2:1 unter die Latte. Keine fünf Minuten später legte die Nationalspielerin des Jahres für Nicole Anyomi auf, die im Strafraum goldrichtig stand und die Kugel lässig einschob. In der Nachspielzeit erhöhte die eingewechselte Lea Schüller nach einem Freistoß auf 4:1.
„Wir waren nicht vermessen zu glauben, hier Punkte mitzunehmen, mit ein bisschen Glück wäre es vielleicht möglich gewesen, aber der Qualitätsunterschied war zu sehen", gibt Köln-Coach Willi Breuer nach der Partie zu.
Ein bisschen Glück kann die SGS im nächsten Pflichtspiel am Mittwoch, 14. März, sicher auch gut gebrauchen. Da steht das Pokalspiel gegen den SC Freiburg auf dem Programm. Anstoß der Partie ist um 19 Uhr im Stadion Essen.
Text: Charmaine Fischer
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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