Raketenstart im Schlosspark
Treffpunkt ist das Bushaltestellenhäuschen an der Schlossstraße. Jeden Dienstag und Donnerstag. „Unser Vereinsheim“ nennen die Borbecker Raketen den Unterstand vor dem Schloss liebevoll.
Seit Oktober 2004 gehören die Raketen in ihren grell orangen Laufshirts zum Borbecker Stadtbild. Unter Anleitung von Andreas Knümann bereiteten sie sich auf ihren ersten Marathon vor. „Einmal die 42,195 Kilometer zu laufen - das war mein großes Ziel“, erinnert sich Gerd Schäfer zurück. Das hat er längst erreicht, 2005 zum ersten Mal. Inzwischen stehen 43 Marathonläufe auf seinem Konto. Schäfer ist dabei geblieben, nicht nur beim Marathon, auch bei den Borbecker Raketen.
Klaudia Bruns ist ebenfalls eine Rakete der ersten Stunde, ebenso Karin Gründges, Christian Louwen, Georg Köring und Rainer Klös. An Faszination hat ihr Sport für sie nicht verloren. „Egal wie viele Marathonläufe wir auch absolviert haben.“ Und es gibt noch Luft nach oben. So sind einige Raketen längst nicht mehr mit den 42,195 Laufkilometern ausgelastet. Sie traineren auch auf dem Rad und im Wasser, um beim Triathlon auf neue Herausforderungen zu treffen.
Vereinsstatus haben die Raketen bislang noch nicht beantragt. „Warum auch“, fragt Rainer Klös zu Recht. „Wir haben Spaß an gemeinsamen Trainingsläufen. Der Lauftreff bietet dafür ideale Voraussetzungen.“
Doch so ganz ohne so etwas wie ein „Vereinsleben“ geht´s auch bei den Raketen nicht. Feiert ein Mitglied Geburtstag, gibt´s am Treffpunkt Bushaltestellenhäuschen auch schon mal ein Stückchen Kuchen für alle. Und auch gemeinsam auf Tour gehen die Raketen regelmäßig. „Bei unserem jährlichen Reisemarathon“, erklärt Gerd Schäfer. In diesem Jahr ist der Barcelona Marathon das Ziel der Läufergruppe, im nächsten Jahr steht Valencia auf dem Programm. Rom, Wien, München, Hamburg - die Liste der Touren liest sich spannend.
Sportlich ist der diesjährige RWE Marathon im Oktober das nächste Ziel der Läufer. Um sich für die Strecke fit zu machen, drehen die Laufsportler zweimal die Woche ihre Runden. „Über die Erdbeerfeld- oder die Helge-Schneider-Route“, verraten die Damen. Trotz der merkwürdigen Namensgebung - die Streckehführung ist bekannt. Die Damen gönnen sich zusätzlich zu den „Mix-Terminen“ einmal im Jahr ein „Höhentrainingslager“. So wird die Trainingsreise an die Nordsee bei den weiblichen Raketen scherzhaft genannt.
Ob beim Training oder im Wettkampf - der Spaßfaktor wird von den Borbecker Raketen nie aus den Augen verloren. „Wir unterhalten uns unterwegs“, verrät Rainer Klös. „Beim Marathon wird dann aber ab Kilometer 30 auch bei uns die Luft ein wenig knapp.“
Zwischen 27 und 73 Jahren sind die Läufer alt, die an ihren grell orangen Trikots auch in großen Starterfeldern gut zu erkennen sind. „Damit gehen wir so leicht nicht verloren“, witzeln sie.
Das Tempo gibt jeder/jede für sich vor. „Die schnellsten sind knapp drei Stunden über die 42 Kilometer unterwegs, andere benötigen bis zu fünf Stunden“, weiß Gerd Schäfer.
Seit wenigen Monaten betreut der Lehrtrainer eine neue Anfängergruppe. „Auch die sind schon gut mit dabei.“ Zudem darf sich der Borbecker Lauftreff über die Zertifizierung als DLV Lauftreff freuen. „Voraussetzung dafür sind ausgebildete Trainer innerhalb der Gruppe und Trainingsangebote für unterschiedliche Leistungsgruppen“, erklärt Schäfer die Hintergründe.
Wer mehr über die Borbecker Raketen und ihre Trainingsangebote wissen möchte, bekommt unter www.borbecker-raketen.de einen entsprechenden Kontakt.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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