RWE scheitert mit 0:3 an Holstein Kiel
Pokalschreck verpasst das Halbfinale
Pokalschreck Rot-Weiss Essen ist im Viertelfinale ausgeschieden. Gegen den Zweitligisten Holstein Kiel, der in Runde zwei keinen Geringeren als Titelverteidiger Bayern München ausgeschaltet hatte, zog der Tabellenzweite der Regionalliga West mit 0:3 den Kürzeren. Ein unberechtigter Foulelfmeter brachte den Favoriten auf die Siegerstraße.
Wie schon in den vorangegangenen Pokalpartien blieben die Ränge im Stadion Essen Corona-bedingt leer, aber fast 3.000 Fans waren zumindest symbolisch zugegen. Ihre Fotos prangten auf einem Banner, der im unteren Bereich der Rahn-Tribüne aufgehängt wurde.
Wie erwartet vertraute Christian Neidhart auch diesmal Felix Herzenbruch, der bei den Sensationssiegen gegen Arminia Bielefeld (1:0), Fortuna Düsseldorf (3:2) und Bayer Leverkusen (2:1 nach Verlängerung) mit seiner Zweikampfstärke überzeugt hatte. Auch Oguzhan Kefkir rückte nach überstandener Corona-Quarantäne in die Startelf, den verletzten Sando Plechaty ersetzte Jonas Hildebrandt als Rechtsverteidiger.
Im Achtelfinale vor 29 Tagen gegen Leverkusen wurden die Rot-Weissen von Beginn an hinten reingedrängt, diesmal spielten sie sofort mutig nach vorn. Mehrfach mussten die Kieler in den ersten Minuten im Strafraum klären. Den ersten Abschluss hatte Daniel Heber nach einem Eckball von Kevin Grund per Kopf, doch Holstein-Keeper Ioannis Gelios hielt mühelos (10.).
Elfmeter wird nicht überprüft
Erst nach einer Viertelstunde bekamen die Gäste mehr Zugriff, hatten allerdings sichtlich Probleme mit dem unebenen Rasen, der mit Sand aufgefüllt worden war. Und dann zeigte Schiedsrichter Markus Schmidt plötzlich auf den Punkt: Finn Porath war im Strafraum im Zweikampf mit Dennis Grote zu Boden gegangen, doch obwohl die Fernsehbilder eindeutig bestätigten, das der Kieler schon vorher fiel, griff der Video-Referee nicht ein. Alexander Mühling nahm das Geschenk an und verwandelte sicher zum 0:1 (26.). Und es sollte noch schlimmer kommen: Kaum 120 Sekunden später nutzte Janni Luca Serra die Unordnung in der Essener Deckung zum 0:2.
Während vor dem Stadion ein Feuerwerk abgebrannt wurde, versuchten die Essener, den Doppelschlag aus den Kleidern zu schütteln. Der Schock war ihnen jedoch anzumerken. Erst in den letzten Minuten vor der Pause kam der Außenseiter dem Gästetor wieder näher, doch die Kieler Abwehr stand sicher. So bei der letzten Aktion in Durchgang eins, als Marco Kehl-Gomez beim Schuss von Mikkel Kirkeskov geblockt wurde.
Kaum ein Durchkommen
Unverändert kamen die Rot-Weissen aus der Kabine und stemmten sich gegen das drohende Aus. Dabei bewegten sie sich auf einem schmalen Grad: Einerseits mussten sie nun offensiver agieren, durften dem Zweitligisten aber zugleich keine Räume für schnelle Konter öffnen. Das gelang halbwegs, doch gegen den dichten Abwehrriegel der Ostseestädter war kaum ein Durchkommen.
Christian Neidhart wechselte offensiv, brachte zunächst Cedric Harenbrock und später dann auch noch Felix Backszat, Steven Lewerenz, Joshua Endres und Marcel Platzek. Der Defensivverbund der Kieler blieb allerdings engmaschig. Deshalb versuchten es Simon Engelmann (79.), Joshua Endres (80.) und Felix Backszat (84.) aus der Distanz, doch Ioannis Gelios war stets auf dem Posten.
In der Schlussphase dominierte RWE eindeutig, doch auch Daniel Heber (85.) und Cedric Harenbrock (89.) konnten den Griechen zwischen den Pfosten nicht überwinden. Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit machte dann Joshua Mees den Sack zu und besiegelte die zweite 0:3-Niederlage der Essener binnen fünf Tagen.
Autor:Michael Köster aus Essen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.