Nullnummer: RWE und Wattenscheid 09 teilen die Punkte
Keine Tore, wenig echte Chancen und viele kleine Fouls: Das gestrige Revierderby Rot-Weiss Essen gegen die SG Wattenscheid 09 vor trostlos verregneter Kulisse war kein fußballerischer Leckerbissen. Ohne die letzte Konsequenz in der Offensive verschiebt der Traditionsklub weiter die Standortbestimmung in der Tabelle.
„Ich bin nicht so zufrieden, wir wollten unbedingt gewinnen“, kommentiert Sven Demandt, Cheftrainer von Rot-Weiss Essen, das Ergebnis. Zuvor hatten die Essener in nur sechs Tagen zehn Treffer gelandet, dementsprechend hoch waren die Erwartungen an die Mannschaft. Trotz des steten Nieselregens zählte der Klub wie gewohnt optimistisch geschätzte 8.317 Zuschauer.
Viele Fouls, kein Spielfluss
Den besseren Start erwischen die Essener, als Marcel Platzek in der 5. Minute eine Ecke von Benjamin Baier per Kopf verlängert, Wattenscheids Schlussmann Edin Sancaktar das Leder aber noch wegfausten kann. Während Rot-Weiss ein leichtes spielerisches Übergewicht hat, agieren die Gäste konzentriert aus der Defensive und lauern auf Konter. Größter Lichtblick der chancenarmen ersten Hälfte ist dabei der mehr und mehr aufblühende Roussel Ngankam, der bereits gegen Köln und Siegen jeweils zweimal traf. Gute Szenen hat der 23-Jährige sowohl in der 17. Spielminute, als er eine Flanke volley nur knapp übers Tor setzt, wie auch in der 30., als er den Gegenspieler abhängt, aber niemand mitgelaufen ist.
Kurz könnte man meinen, nach dem Seitenwechsel wollen die Roten es wissen. Vom Mittelkreis geht’s direkt über die linke Seite, Platzeks starken Schussversuch von der Strafraumgrenze lenkt 09-Keeper Sancaktar ins Aus. Danach kommt lange nichts, die schon vorher hektische Partie verliert im Reigen unzähliger nickliger Fouls auch den letzten Spielfluss. Symptomatisch die Szene nach 66. Minuten, in der Marcel Platzek bei freier Schussbahn mit einem Scherenschlag die Kugel verfehlt: „Wenn ich etwas ruhiger bin, hole ich den Ball runter und nehme ihn an“, schüttelt Demandt den Kopf. Erst kurz vor Abpfiff wird es noch einmal spannend: Manuel Glowacz tritt nahe der RWE-Box zum Freistoß an, aber Dennis Malura klärt.
Im Niemandsland
„Wenn man hier zu null spielt, ist das für meine Mannschaft sensationell“, lobt Wattenscheids Trainer Farat Toku. Sein Gegenüber ist weniger glücklich, bemängelt gerade die Abschluss- und Offensivschwäche: „Ich kann auch mit dem 0:0 leben, aber direkt nach dem Spiel ist die Enttäuschung da“, erklärt Demandt. In der Tabelle überholt der Bonner SC nach einem 2:1-Sieg gegen Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II die Rot-Weissen. Zudem steht am übernächsten Sonntag, 6. November, für den RWE schon das nächste Derby an: In Oberhausen startet die Partie gegen die Kleeblätter um 15.30 Uhr.
Autor:Alexander Müller aus Essen-Borbeck |
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