Mit dem Degen kann er umgehen
Für seinen Sport nimmt Luca eine Menge in Kauf. Zumindest dreimal in der Woche steht er auf der Trainingsbahn, für die notwendige körperliche Fitness kommen weitere Übungseinheiten im Studio hinzu. Der 16-jährige Borbecker ist Degenfechter, kämpft seit vielen Jahren für die Essener Fechtsport Gemeinschaft. Bei den Deutschen Meisterschaften der A-Jugendlichen in Reutlingen landete er jetzt seinen sportlich größten Erfolg. Luca Husemann kehrte mit einem sensationellen dritten Platz im Gepäck zurück.
Was genau diesen Wettkampf so besonders gemacht hat, kann Luca so genau gar nicht sagen. "Ich bin ja schon einige Male bei Deutschen Meisterschaften angetreten, kenne den Wettkampfablauf", erzählt der Oberstufen-Schüler des Oberhausener Elsa Brändström Gymnasiums. Bislang war für Luca immer in den K.O.-Fights Schluss. Doch trotz schwerer Gegner - der Borbecker bekam es unter anderem mit dem Achten der Deutschen Rangliste zu tun - kämpfte er sich diesmal bis ins kleine Finale vor.
Mama gab den entscheidenden Tipp
Von seiner Mutter kam damals der entscheidende Tipp, es sportlich doch mal mit dem Fechten zu versuchen. "In der Grundschule war ich im Schwimmverein, doch das hat dann irgendwann nicht mehr so viel Spaß gemacht", erinnert sich der 16-Jährige. Mit der Essener Fechtsport Gemeinschaft war schnell der passende Verein gefunden und damit auch die Entscheidung für die Disziplin Degenfechten gefallen. "Hätte ich Florett fechten wollen, hätte ich mich für Etuf entscheiden müssen", erklärt der Insider.
Von seiner Faszination hat der Sport bis heute für Luca nichts verloren. Auch und gerade eben, weil es vielerlei Fertigkeiten erfordert, sich erfolgreich auf der Planche zu behaupten. "Fürs Fechten braucht man nicht nur Fitness, Schnelligkeit und Koordination, auch Nervenstärke und taktisches Verständnis sind wichtig."
Sein Sport bringt ihn weit herum. Nach Reutlingen geht es Ende des Monats nach Heidenheim. "Dort finden die Deutschen Meisterschaften der Junioren statt", verrät Luca. Die Reise an die Wettkampf-Orte beginnt häufig schon am Freitag.
Schule und Sport unter einen Hut kriegen
"Das bedeutet, dass mich die Schule vom Unterricht freistellen muss." Doch bislang bekommt der 16-Jährige Schule und Sport gut unter einen Hut. "Und wenn´s mal eng wird mit Hausaufgaben und Klausurvorbereitung, dann nehme ich die Unterlagen halt mit auf die Reise. Für eine Matheprüfung habe ich mich mit einem Mannschaftskollegen vorbereitet. Das war super, der hat LK."
Während die Jungs im Font für die Schule büffeln, sitzt EFG-Trainer Igor Sikka hinter dem Steuer des Mannschaftswagens. "Bei Wettkämpfen mit längeren Anfahrtsstrecken wird ein Auto gemietet", erklärt Luca. Bei allem, was in der Nähe ist, reist der Borbecker mit Familie an. Die halten sich mit dem Anfeuern allerdings zurück. "Ich mag das eigentlich nicht so, wenn jemand zuschaut", räumt der 16-Jährige ein.
Dem Papa ist das Zuschauen zu spannend
Früher habe er seinen Vater regelrecht darum gebeten, nicht am Seitenrand mitzufiebern. "Heute verzichtet er freiwillig", erzählt Luca schmunzelnd. "Er kann die Kämpfe schlecht mit ansehen. Es ist ihm einfach zu spannend."
Spannend möchte es Luca auch bei seinem Auftritt bei den Deutschen Junioren Meisterschaften machen. "Mit festen Erwartungen gehe ich nicht in den Wettkampf. Ich möchte einfach nur mein Bestes geben." In Reutlingen ist er mit dieser Einstellung sehr gut gefahren. "Schauen wir mal, wie´s in Heidenheim wird", gibt sich der 16-Jährige gelassen. Diese Gelassenheit bekommt er von seinem Trainer vorgelebt. "Der ist echt klasse", schwärmt Luca für die Arbeit Igor Siccas. "Er bereitet uns ruhig auf die Gefechte vor, schaut dann zu, was wir abliefern. Anders als viele andere, die ihren Schützlingen lautstark von der Seite Anweisungen zurufen."
Dass es ihr Sohn mit ihrem Fecht-Tipp einmal so ernst nehmen würde, hat sich Lucas Mama sicherlich nicht träumen lassen. Dass er nach so vielen Jahren immer noch mit soviel Spaß bei der Sache ist, freut sie natürlich. "Zumal die Fechtausrüstung ja auch nicht ganz billig ist", räumt Luca ein. Maske, Jacke, Hose und Unterziehweste, Fechtsocken und -schuhe, nicht zu vergessen die Waffe und die entsprechende Verkabelung gehen schon ins Geld. "Einige hundert Euro muss man da schon investieren."
Wer wissen möchte, ob ihm das Degen Fechten Spaß macht, kann ein kostenloses Probetraining absolvieren. Alle Anfragen zu Probetrainings bitte per E-Mail an Probetraining@efg-essen.de
Luca auf der Planche. Der Borbecker Gymnasiast begann in der 4. Klasse mit dem Fechten. Der dritte Platz bei den Deutschen Meisterschaften der A-Junioren war der bislang größte Erfolg des 16-Jährigen.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.