Maximilian gibt Gas beim Heimspiel

Helm auf , rechts Gas, links Bremse, rauf auf die kurvige Strecke. Klingt ganz simpel - und für Maximilian Beer ist es das Kartfahren auch. Mit 15 stand er bereits in Belgien beim Indoor Kart World Championchip (IKWC) auf dem silbernen Treppchen.

von Sara Holz

Das war vergangenes Jahr. Beim Heimspiel vom 23. bis 28. Juli will der Essener natürlich um den Sieg mitfahren.
„Wir probieren es halt einfach mal“, so lautete vor rund zwölf Monaten noch die Taktik, erinnert sich Papa Thomas Beer, einer der drei Team-Chefs des Essener Daytona Racing-Teams. „Im Gegensatz zur Konkurrenz haben wir nicht einmal richtig trainiert.“ Doch dann ging alles ganz schnell. „Schon am ersten Tag lag Maximilian auf dem vierten Platz und am Abend wurde uns klar: Das könnte funktionieren!“ Und das tat es dann bekanntlich auch, der Sprössling holte sich die Vize-Weltmeisterschaft.
Dass er nun an diesen Erfolg anknüpfen mag, versteht sich von selbst. „Aber das kann man nie absehen, da kommen so viele Faktoren zusammen“, weiß der erfahrene Lehrer. Die besten Fahrer weltweit bilden das Feld - darunter neben dem amtierenden fünf ehemalige Weltmeister, viele zwei bis drei Jahre älter als der nun 16-jährige Maximilian.
„Und wenn man dann Pech hat, drei Mal hintereinander ein schlechtes Kart erwischt, dann kann das schon entscheidend sein“, erklärt Thomas Beer, der Experte für Management und Technik. Doch das sollte bei diesem Wettbewerb eigentlich nicht passieren, meinen die Veranstalter, denn jedem Fahrer werde das gleiche Kart zur Verfügung gestellt. „Die Technik ist vorgegeben, alle fahren unter den gleichen Bedingungen“, so Motorsportexperte Gunther Borghoff.
Von Spezialisten würden die Fahrzeuge noch am Tag vor dem Rennen vorbereitet und dann den Fahrern zugelost, und zwar für jedes Rennen neu, so dass ein Vorteil so gut wie ausgeschlossen sei. Allein das fahrerische Können soll entscheidend sein. Darum muss sich das Essener Talent also weniger sorgen.
Dazu kommt natürlich der Heimvorteil. Nach acht Jahren - erstmalig wurden die Rennen 2005 in Phoenix/USA ausgetragen - kommt die internationale Kart-Weltmeisterschaft nun nach Deutschland in das Daytona Kart-Center in Essen. Fünf Tage über, vom 23. bis 28. Juli, messen sich hier die besten Kart-Fahrer aus über dreizehn Ländern der Welt. Die bis zu neun Rennen pro Fahrer werden in der größten und modernsten Indoor-Kart-Halle Deutschlands ausgetragen, insgesamt 12.900 Quadratmeter groß, davon allein 1.600 Meter an Racing-Tracks (300 Meter Outdoor).
Gefahren wird in der Main- und Junior-Class sowie im Drivers-, Team- und Women-Championship. Die 60 besten Fahrer aus den ersten sieben Qualifizierungsrennen dürfen an dem Semi-Finale teilnehmen, die 30 schnellsten unter ihnen kommen schließlich ins große Finale am 28. Juli. Der Sieger der Kart-WM 2012 gewinnt den Titel „World Champion“ sowie 1.200 Euro Preisgeld. Der 2. bis 4. Platz wird mit jeweils 500 bis 200 Euro honoriert, zudem entfällt für die ersten fünf Plätze das Startgeld in 2013.
Eröffnet wird die Kart-WM übrigens traditionell mit dem Nationscup, dem Rennen der Nationen.
Also: Fähnchen nach der Fußball-EM keinesfalls wegschmeißen - die deutschen Fahrer um Sternchen Maximilian Beer werden den Support ebenso brauchen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kartworldchampionship.de oder auch unter der Adresse www.daytonakartbahn.de im Internet.