TuS 84/10 startet unter Vorbehalt ab 30. Mai - Hygienekonzept ist geschrieben
Lockerungen im Sport: Es bleiben viele offene Fragen
Das was in den Sommerferien gemacht werden sollte, ist nun schon im Mai beinahe erledigt. "Normalerweise ist die dreiwöchige Schließungsphase imm Juli oder August für uns der Zeitraum, in dem die notwendigen Renovierungs- und Reinigungsarbeiten im Stadtbad vorgenommen werden", berichtet Kevin Kerber. Doch normal ist derzeit nichts. Auch nicht im Sport. Und deshalb hat das alterwürdige Bad seine Aufhübschung für dieses Jahr schon hinter sich.
von Christa Herlinger
Freuen dürfen sich darüber bislang nur die Mitarbeiter, die geputzt, gereinigt und geschrubbt haben. Denn in den nächsten drei Wochen wird es nichts mit der Öffnung an der Vinckestraße.
"Ich habe im Vereins-Chat eine mögliche Wiederaufnahme der Aktivitäten zum 30. Mai in Aussicht gestellt", so Kevin Kerber. Der Borbecker ist Vorsitzender des Essener Traditionsvereins: 16 Abteilungen, 1.400 Mitglieder, 800 Kursteilnehmer in den über das Sport- und Gesundheitszentrum angebotenen Veranstaltungen. Ein Verein mit Geschichte. Über 130 Jahre gibt es den TuS 84/10 jetzt. Doch die Pandemie hebelte nahezu alles aus, was vorher Bestand hatte.
Seit dem 13. März liegt alles still: Keine Kurse, kein Training
Seit dem 13. März ruht der gesamte Sportbetrieb. Keine Kurse, kein Training. Von jetzt auf gleich jede Menge freie Zeit für die Übungsleiter. Für die fünf Mitarbeiter in der Geschäftsstelle an der Vinckestraße ging es weiter. Nicht erst seit der durch die Landesregierung zur Wochenmitte bekannt gegebenen Lockerungen entwickeln sie Ideen für einen Neustart des Vereinssport. Ein Hygienekonzept ist bereits geschrieben.
Markierungen auf dem Boden zeigen, wo jeder seinen Platz hat
Tische und Sitzmöglichkeiten aus dem Foyer werden verschwinden. "Wir dürfen keine Aufenthaltsmöglichkeit bieten", betont Kerber. Derzeit werden Markierungen auf den Böden unter anderem in den Kursräumen angebracht. "Damit die SGZ-Teilnehmer wissen, wo sie etwa während ihrer Wirbelsäulengymnastik stehen und die Übungen ausführen können."
Die Umkleideräume dürfen nicht genutzt werden. "Alle müssen bereits umgezogen zum Sport kommen", so der Vorsitzende. Auch die Nutzer des Fitnessstudios. Die werden sich ab Ende des Monats zudem telefonisch zum Training anmelden müssen.
Vorstand muss Einhaltung der Hygienemaßnahmen kontrollieren
Was für den Betrieb des Sport- und Gesundheitszentrums gilt, hat auch im Vereinssport Bestand. Auch für die Abteilungen gilt unter Vorbehalt der 30. Mai als Datum für eine Wiederaufnahme des Betriebs. Unter strengen Abstands- und Hygieneauflagen. "Das werden und müssen wir vom Vorstand kontrollieren", so Kerber.
Abstand von mindestens zwei Metern, nachvollziehbare Dokumentation der Teilnehmer, keine Gruppenbildung. Die Liste der einzuhaltenden Auflagen ist lang. Leichtathleten müssen umgezogen zum Sport kommen, Kabinen stehen auch den Tennisspielern nicht zur Verfügung. Was für den Freiluftsport relativ einfach erscheint, ist für Hallensportarten deutlich komplizierter. Kerber hofft auf Antworten von der Verwaltung. "Insbesondere, was die Reinigungsintervalle angeht. Wenn vormittags Schulsport stattgefunden hat, kann am Nachmittag nicht der Vereinssport nahtlos folgen. Da sind noch viele Abstimmungsgespräche notwendig."
Eltern dürfen beim Kinderturnen nicht mehr in der Halle bleiben
Auch die Übungsleiter müssen neue Konzepte entwickeln. Eltern dürfen künftig beim Kinderturnen nicht mehr zum Zuschauen in der Halle bleiben. Zudem soll durch Bildung von Kleingruppen beim Training (bis zu fünf Personen) das Einhalten der Distanzregeln erleichtert werden. "Das heißt für die Gerätturner beispielsweise, es wird in festen Gruppen am Reck trainiert, für die Cheerleader, Figuren werden in immer der gleichen kleinen Formation einstudiert. Im Falle einer Ansteckungsgefahr wäre dann nur eine kleinere Gruppe betroffen bzw. mit Quarantäne-Maßnahmen zu belegen."
Appell an alle Sportler: Verantwortungsvoll mit Lockerungen umgehen
Thema Corona, so betont der Vereinsvorsitzende, sei noch lange nicht vom Tisch: "Deshalb finden wir es wichtig, nicht von jetzt auf gleich wieder durchzustarten. Verantwortungsvoll mit den Lockerungen umzugehen, bedeutet nicht gleichzeitig, in die alte Normalität zurückzukehren." Der Vereinsvorsitzende setzt auf die Vernunft der Sportler: "Ich bin mir sicher, dass die Leute sich anpassen werden an die neuen Regelungen. Denn trotz des verständlichen Wunsches nach Normalität wird die Dankbarkeit groß sein, dass es nach so vielen Wochen wieder losgehen kann mit dem Sport, auf den wir so lange verzichten mussten."
Für Vereinsmitglieder und Nutzer des Gesundheitszentrums hat der Verein eine Service-Hotline eingerichtet. Von 10 bis 13 Uhr können sie ihre Fragen dort unter 67 91 92 loswerden.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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