Wechsel des Sportlichen Leiters von Oberhausen nach Essen
Jörn Nowak sieht bei RWE die "größere Perspektive"

- Auf gutes Gelingen: RWE-Vorsitzender Marcus Uhlig (l.) und der neue Sportliche Leiter Jörn Nowak.
- Foto: Michael Gohl
- hochgeladen von Michael Köster (Redakteur)
Der 19. Mai war der letzte Arbeitstag von Jörn Nowak als Sportlicher Leiter des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen, der knapp den Aufstieg in die Dritte Liga verpasste. Seit Montag, 20. Mai, arbeitet der 33-Jährige in der gleichen Funktion für Rot-Weiss Essen. Am Freitag, 24. Mai, wurde er an der Hafenstraße offiziell vorgestellt.
"Als Jürgen Lucas Ende Januar entschieden hatte, das Amt des Sportlichen Leiters aufzugeben, da mussten wir uns neu aufstellen. Wir hatten vier eigene Ideen und etwa zehn Mal so viele externe Bewerbungen. Eine der vier Ideen sitzt hier", begann RWE-Vorsitzender Marcus Uhlig, bevor er die Vorzüge des neuen Mannes hervorhob: "Jörn hat uns durch sein klares Konzept überzeugt, er hat in Oberhausen die erste Mannschaft und das Nachwuchsleistungszentrum weiterentwickelt. Er ist durchsetzungsstark, sozial kompetent, sehr gut vernetzt und teamfähig."
Bei so viel Vorschusslorbeer wollte der neue Sportliche Leiter natürlich nicht zurückstecken. "RWE hat einfach Strahlkraft, die Atmosphäre an der Hafenstraße ist großartig. Ich kann mich mit den Zielen des Vereins identifizieren. Es ist genau der richtige Schritt", meint Jörn Nowak, für den letztlich die "größere Perspektive" den Ausschlag gegeben habe.
Obwohl der 33-Jährige mit den Essener Verantwortlichen schon bald handelseinig war, blieb sein Tapetenwechsel vom Niederrheinstadion zur Hafenstraße zunächst geheim. Und als dann Mitte April doch etwas durchsickerte, blieb Nowak seinem Arbeitgeber gegenüber loyal. "Mein Wunsch war es, RWO bis zum Schluss begleiten zu dürfen. Das ist auch ein toller Traditionsverein, der seit Jahren das gleiche Schicksal teilt wie RWE. Ich kann in den Spiegel gucken und sagen, dass ich verantwortungsbewusst und fair gehandelt habe."
Dreimal Rot-Weiss
Nachdem er als Spieler bei Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag stand und in den vergangenen sieben Jahren bei Rot-Weiß Oberhausen auf dem Platz und hinter den Kulissen wirkte, steht er nun bei den Rot-Weissen aus Essen in der Verantwortung und hat reichlich Arbeit, eine neue Mannschaft zusammenzustellen. Schließlich wird vom Kader des Tabellenachten nicht viel übrig bleiben. Wie am Freitag bekannt wurde, werden auch die Abwehrspieler Noah Korczowski und Boris Tomiak nicht mehr das RWE-Trikot tragen.
"Eine eingespielte Mannschaft punktuell zu verstärken, wäre sicher auch nicht schlecht gewesen", sagt der Sportliche Leiter. Allerdings habe er keine Scheu vor einem Neuaufbau: "So hat man die Chance, neue Gesichter und vielleicht auch einen anderen Geist hineinzubringen." Dass die Erwartungshaltung in Essen wieder einmal groß sein wird, ist Nowak bewusst: "Das ist auch ein Grund für meinen Wechsel, das habe ich als Spieler geliebt. Wer mit Erfolgsdruck nicht klarkommt, der ist im Leistungssport fehl am Platze."
"Mit Fleiß, mit Demut und mit Akribie" will Jörn Nowak die Dinge so gestalten, dass die Mannschaft am Wochenende leistungsmäßig alles abruft. Mit dem, was in der abgelaufenen Saison in Essen war, will er sich gar nicht beschäftigen. "Ich habe auf jeder Position und in allen Mannschaftsteilen Ideen für Veränderungen. Wir sind mit einigen Spielern in guten Gesprächen." Alles soll in Abstimmung mit Trainer Karsten Neitzel geschehen, der zur Zeit allerdings ein paar Tage Urlaub macht.
Zur Person
Jörn Nowak (33) begann seine Karriere beim FSV Hoyerswerda. Ab 2005 gehörte er zum Profikader der Rot-Weißen aus Erfurt, mit denen er 2008 die Qualifikation zur Dritten Liga schaffte. 2009 wechselte er zum Chemnitzer FC, 2011 zu den Sportfreunden Siegen. Trotz des Siegener Regionalliga-Aufstiegs ging er 2012 zu Rot-Weiß Oberhausen. 2016 beendete er seine Karriere und wurde Sportlicher Leiter der "Kleeblätter".


Autor:Michael Köster (Redakteur) aus Essen |
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