Jetzt soll Giannikis Rot-Weiss Essen retten
Nach der gestrigen 0:2-Niederlage gegen Viktoria Köln ist Rot-Weiss Essen auf Tuchfühlung mit den Abstiegsplätzen. Welches bessere Mittel gibt‘s da gegen aufkommende Katerstimmung als einen Richtungswechsel: Gerade hat der Traditionsklub mit Argirios Giannikis seinen neuen Cheftrainer vorgestellt. Der 37-Jährige war knapp zehn Jahre Assistenzcoach von Markus Kauczinski (Karlsruher SC und FC Ingolstadt), hatte aber selbst noch keine Führungsverwantwortung im Seniorenbereich.
„Alle Gremien haben sich einstimmig für Argirios Giannikis ausgesprochen“, lässt Dr. André Helf, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Rot-Weiss Essen, wissen. „Auch wenn der eine oder andere aufgrund fehlender Erfahrungen in Liga oder Verein voreingenommen sein mag: Wir haben uns hier nach reiflicher Überlegung für Persönlichkeit und Fachlichkeit als wichtigste Kriterien entschieden.“
Der 37-jährige Giannikis war Teil des gerade voll im Trend liegenden Fußballlehrer-Jahrgangs mit großen Namen wie Julian Nagelsmann (TSG 1899 Hoffenheim), Domenico Tedesco (1. FC Schalke 04) oder Alexander Nouri (SV Werder Bremen). Zur Saison 2007/2008 schloss sich der gebürtige Nürnberger der Jugendabteilung des Karlsruher SC an und wurde dort 2010 Chefcoach der U19. Im März 2012 wechselte er als Co-Trainer an die Seite von Markus Kauczinski, mit dem er fortan die erste Mannschaft der Karlsruher betreute. Nach dem Vertragsende in Karlsruhe sicherte sich in der vergangenen Saison der damalige Bundesligist FC Ingolstadt die Dienste des Duos. Während Kauczinski nach zehn sieglosen Ligaspielen in Folge am 6. November 2016 entlassen wurde, blieb Giannikis vorerst bei Ingolstadt. Nach dem Ende des Engagements war der Fußballlehrer zuletzt ohne Verein.
Vertrag vorerst bis Saisonende
Der neue rot-weisse Chefcoach wird das Training ab Montag leiten: „Mir persönlich ist es wichtig, neben der Mannschaft den gesamten Verein auf unserem Weg mitzunehmen“, erklärt Giannikis. „Wir wollen endlich wieder dahin kommen, die Kraft, die in diesem Verein steckt, zu bündeln und zu nutzen. Wir müssen alle an einem Strang ziehen und dafür werden wir als Mannschaft hart arbeiten.“
Die Rot-Weiss-Verantwortlichen hoffen weiter darauf, endlich Ruhe und Kontinuität an die Hafenstraße zu bringen und würden mit Giannikis gerne für die Zukunft planen: „Wir haben uns aufgrund des Zeitdrucks vorerst auf einen Vertrag bis Saisonende geeinigt. Klar ist aber auch, dass beide Seiten eine längere Zusammenarbeit anstreben. Diese werden wir vertraglich fixieren, sobald ,Agi‘ die Einarbeitungsphase hinter sich hat“, erklärt Jürgen Lucas, Sportdirektor Senioren von Rot-Weiss Essen.
Fotos: Gohl
Autor:Alexander Müller aus Essen-Borbeck |
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