Geturnt nicht gesprungen

Luca und Melina trainieren auch in der Leistungsgruppe im Leistungszentrum Bergeborbeck. | Foto: Winkler
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Im Moment erlebt das Trampolin einen Aufschwung - fast in jedem Garten steht eines der kreisrunden Geräte, worauf Klein und Groß so wunderbar herumspringen können.
Das ist zwar sehr gut für die Bewegung, hat aber mit dem klassischen Trampolinsport nichts zu tun.
„Manche Kinder kommen zum ersten Mal zum Training und sagen ‚das können wir schon‘.“ Dann muss Heidrun Günther die Sportsgeister erst einmal auf den Teppich holen.
„Denn bei den Profis wird auf dem Trampolin geturnt und nicht gesprungen“, erklärt die Frintroperin. Da geht es um Körperspannung, Gleichgewichtssystem, Haltung und klar vorgegebene Sprünge. Oft kommen die Kinder im Grundschulalter aus der Turnerabteilung und entdecken dann ihre Leidenschaft für das gummihafte Nylonnetz. Doch das ist keine Voraussetzung für einen Erfolg auf diesem Gerät. „Etwas sportlich müssen die Kinder schon sein. Ob Talent da ist, das sieht man dann ganz schnell“, weiß die ehemalige Trampoliturnerin.
Mit 12 Jahren kam die in Frintrop Geborene zum Trampolin. Nach einer längeren Babypause turnte sie ab 1985 noch zwei Jahre in der Bundesliga, bevor sie ihre aktive Sportlaufbahn dann beendete. Seitdem kümmert sie sich um den Nachwuchs. Der hat sich nach ihrer Erfahrung im Laufe der Jahrzente verändert.
„Die heutigen Kinder sind nicht mehr so mutig, brauchen für alles eine Anleitung und viele wissen noch nicht mal mehr, was eine Rolle vor- oder rückwärts ist.“ Trotz allem geht dem TBF der Nachwuchs nicht aus, obwohl es immer schwieriger wird. „Die Kinder haben oft mehrere Sachen, die jede Woche auf dem Plan stehen. Irgendwann müssen sie sich dann aber entscheiden. Denn für den Erfolg auf Wettkämpfen muss auch mal hart trainiert werden“, weiß die langjährige Trainerin. Denn beim TBF wird auf Stadt-, Landes- und Bundesebene geturnt. Da kommen in der Leistungsabteilung zum zweimaligen Training in der Alfriedschule noch zwei Trainingseinheiten pro Woche im Leistungszentrum Bergeborbeck dazu.
Zwei, die sich für das Trampolin und viel Training entschieden haben, sind Luca Beyel und Melina Moos. Jüngste Erfolge der beiden etwa auf den Rheinischen Meisterschaften in Voerde: Melina erreichte bei den Schülerinnen 1997 bis 1999 einen 13. Platz. Luca erreichte bei den Jungs 2000 und jünger das Finale und konnte sich über einen vierten Platz freuen. Melina ist zudem Vereinsmeisterin des TBf und gewann auch die Rheinischen Pokalwettkämpfe im Mai.
Eine, die auch schon viel auf dem Trampolin erreicht hatte ist Derya Ergin. Doch die 16-Jährige opferte den Sport für die Schule. „Das ist natürlich zu akzeptieren, die schulische Laufbahn ist sehr wichtig, aber schade ist es schon“, erklärt Heidrun Günther. Denn wer einmal komplett mit dem Training aufgehört habe, der könne nicht mehr an den damaligen Leistungszustand anknüpfen. Zumindest konnte sie Derya dazu überreden, als Trainerin zu arbeiten. Neben ihr und dem 2. Abteilungsleiter Stephan Merz, der natürlich auch ein passionierter Trampolinturner war, helfen noch Daniela Flötgen, Daniela Gipper, Swanhild Neth und Sarah Heermann, Anfänger und Fortgeschrittene zu trainieren.
Wer sich für den Trampolisport interessiert, kann dienstags in der Zeit von 19.30 bis 21.15 Uhr, beim Training für Anfänger ab 15 Jahren oder freitags von 15 bis 17 Uhr, beim Anfängertraining ab 6 Jahren jeweils in der Turnhalle Altfriedschule, Frintroperstraße 432a, vorbeischauen.

Autor:

Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck

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