Der Frauenfußball-Bundesligist hat eine aufregende Zeit hinter sich
Geisterspiele, packendes DFB-Pokal-Finale und ein großer Kader-Umbruch - das war das Jahr 2020 für die SGS Essen

Kapitänin Irini Ioannidou und Trainer Markus Högner haben mit der SGS Essen ein turbulentes Jahr hinter sich - nicht nur wegen der Corona-Pandemie. | Foto: Uli Bangert
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  • Kapitänin Irini Ioannidou und Trainer Markus Högner haben mit der SGS Essen ein turbulentes Jahr hinter sich - nicht nur wegen der Corona-Pandemie.
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2020 war auch für Frauenfußball-Bundesligist SGS Essen ein turbulentes Jahr: Corona-bedingte Saisonunterbrechung, anschließende Geisterspiele, das Erreichen des DFB-Pokal-Finales - inklusive packendem Elfmeterschießen gegen den VfL Wolfsburg - und ein großer Kader-Umbruch am Ende der Saison 2019/2020.

Von Charmaine Fischer

In das Jahr 2020 startete die SGS Essen auf einen guten vierten Tabellenrang. Beim SAP-Cup im Januar belegten die Ruhrstädterinnen den zweiten Platz. Im Finale des Hallenturniers musste sich die Mannschaft nach Verlängerung mit 4:5 gegen Liga-Konkurrent TSG 1889 Hoffenheim geschlagen geben - niemand ahnte zu dem Zeitpunkt, dass die Essenerinnen nur ein halbes Jahr später in einem wesentlich bedeutsameren Endspiel stehen würden. 

Am 28. Februar letzte Partie vor Saison-Unterbrechung

Doch zunächst verlängerte Leistungsträgerin und Nachwuchs-Nationalspielerin Nicole Anyomi ihren Vertrag bis 2022. Kurz darauf zog das Torwart-Trio um Stina Johannes, Lisa Klostermann und Kim Sindermann nach. In der Vorbereitung auf die Rückrunde der Saison 2019/2020 feierte das Team von der Ardelhütte deutliche Testspielerfolge gegen die beiden Zweitligisten Borussia Bocholt (9:0) und FSV Gütersloh (6:0) - letztere Mannschaft sollte den Essenerinnen noch im Laufe des Jahres eine sehr bittere Niederlage zufügen. 

Kurz vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres folgte für die SGS mit dieser Meldung ein echter Schock: Torjägerin Lea Schüller wird den Verein nach acht Jahren am Ende der Saison verlassen. Doch es gab auch erfreuliche Nachrichten im Februar für den Klub aus Schönebeck: Jeweils vier Spielerinnen wurden sowohl für die deutsche U20-Nationalmannschaft als auch für die deutsche A-Nationalmannschaft und den Algarve-Cup nominiert.

Acht Spiele in 25 Tagen

Doch ab März stand Fußball-Deutschland erst einmal still. Mit der 0:1-Niederlage gegen Turbine Potsdam bestritt die SGS Essen am 28. Februar ihr vorerst letztes Ligaspiel. Die Saisonunterbrechung dauerte bis zum Juni an. 

Als der Ball dann endlich wieder rollte, absolvierte die SGS satte acht Partien in 25 Tagen - darunter auch die Pokal-Spiele gegen Potsdam (3:1) und Leverkusen (3:1), die den sensationellen Einzug in das Finale bedeuten sollten - nach 2014 standen die Ruhrstädterinnen also das zweite Mal in der Vereinsgeschichte in einem DFB-Pokal-Endspiel.

Absolutes Highlight im Juli: DFB-Pokalfinale

Und da wartete im Juli mit Meister VfL Wolfsburg ein echter Brocken auf das Team von Trainer Markus Högner. Doch die Ruhrstädterinnen trotzten ihrer Außenseiterrolle und begeisterten mit einem packenden Pokal-Finale - inklusive Last-Minute-Ausgleich, Verlängerung und einem spannenden Elfmeterschießen. Letztendlich entschied der Favorit aus Niedersachsen die Partie aber für sich. Auch wenn es mit dem ersten Pokal-Titel für die Essenerinnen nichts wurde: Die Mannschaft spielte insgesamt eine starke Saison und beendeten die Spielzeit 2019/2020 auf den fünften Rang.

In die neue Saison startete die SGS mit insgesamt zwölf Zu- und Abgängen - unter anderem verließen die Nationalspielerinnen Marina Hegering, Lena Oberdorf und Lea Schüller den Verein. Kapitänin Irini Ioannidou hingegen verlängerte ihren Vertrag um ein weiteres Jahr.

Nächsten Monat erstes Pflichtspiel 2021

Die Abgänge der vielen Leistungsträgerinnen und die starke Kaderveränderung machte sich auch im Spiel der Ruhrstädterinnen bemerkbar: Die neue Saison 2020/2021 begann holprig und zwischendurch war die SGS den Abstiegsrängen sogar gefährlich nah. Doch die Mannschaft konnte sich wieder fangen und überwintert derzeit mit 14 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Im DFB-Pokal war diesmal früh Schluss: Obwohl die Essenerinnen noch im Februar das Testspiel gegen Zweitligist Gütersloh gewinnen konnten, gab es in der zweiten DFB-Pokalrunde eine bittere 2:3-Pleite gegen den Außenseiter.

Im Pokal geht es damit für die SGS Essen zwar nicht mehr weiter, aber ligatechnisch wird der Ball schon bald wieder ins Rollen kommen: Das erste Pflichtspiel des Jahres 2021 bestreiten die Essenerinnen am 7. Februar (14 Uhr) gegen den SC Sand - aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin ohne Publikum.

Kapitänin Irini Ioannidou und Trainer Markus Högner haben mit der SGS Essen ein turbulentes Jahr hinter sich - nicht nur wegen der Corona-Pandemie. | Foto: Uli Bangert
Nicole Anyomi verlängerte im Januar 2020 ihren Vertrag bis 2022. | Foto: Uli Bangert
Autor:

Charmaine Fischer aus Essen

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