Essener Boxing Fight Night: Patrick Korte bezwingt Edson César Antonio nach Punkten
Erstmals muss er über die volle Distanz

Strahlender Sieger nach zehn Runden: Patrick Korte musste in der Sporthalle am Hallo erstmals über die volle Kampfdistanz gehen. Doch das Projekt "The return" ist geglückt.  | Foto: Andreas Bornewasser
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  • Strahlender Sieger nach zehn Runden: Patrick Korte musste in der Sporthalle am Hallo erstmals über die volle Kampfdistanz gehen. Doch das Projekt "The return" ist geglückt.
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Es war ein langer Abend für Patrick Korte. Über zehn Runden musste das Borbecker Schwergewicht am Samstagabend gehen. Eine ganz neue Erfahrung für den 35-jährigen Profi. Sein Gegner Edson César Antonio erwies sich als harter Brocken. Der Brasilianer, der kurzfristig für John Napari - der Ghanaer bekam kein Visum für die Einreise (Wir berichteten) - eingesprungen ist, spielte in dem Hauptkampf des Abends seine ganze Erfahrung aus. Doch Korte blieb auf Kurs, siegte am Ende nach Punkten.

"So langsam komme ich runter", verriet der Borbecker am Tag nach dem Fight. Die zehn Runden stecken ihm noch in den Knochen. "Ab Runde fünf war es absolutes Neuland für mich", räumt Korte ein, der in seinen Profikämpfen noch nie länger als vier Runden geboxt hat. Möglichkeiten, den Kampf gegen den 1,79 Meter großen Brasilianer frühzeitig zu beenden, gab es sicherlich. "Aber der Plan war, kein unnötiges Risiko einzugehen und wenn es sein muss eben über die volle Rundendistanz zu gehen", verrät Korte den mit seinem Team zuvor entwickelten Matchplan.

Nicht in alte Muster verfallen

Und der Borbecker hat sich nicht locken lassen. "Mein Gegner hat natürlich darauf gewartet, dass ich in alte Muster verfalle und einfach drauf haue", so Korte. Was im Kampf gegen Andrei Mazanik um die vakante Deutsche Meisterschaft der German Boxing Association (GBA) im März letzten Jahres nicht geklappt hat, hat nun an gleicher Stelle prima funktioniert. Die Kommunikation mit Trainer Sebastian Tlaktlik stimmte, hat den Borbecker zu jeder Zeit auf Kurs gehalten. Das Team war am Ende mit Kampf und Ergebnis zufrieden.

Mental einen Riesensprung gemacht

Auch Patrick Korte zieht eine positive Bilanz. "Sicherlich gibt es technisch ein paar Sachen, die ich noch verbessern kann", räumt er ein. Doch mental hat er 35-Jährige einen Riesensprung gemacht. "Das war harte Arbeit", verrät der Borbecker und zu einem Großteil auch Verdienst von Uwe Tersek. Mit dem Mental-Coach hat der Schwergewichts-Profi intensiv zusammengearbeitet. Auch er kann sich den Erfolg auf die Fahnen schreiben, hat großen Anteil daran, dass das Projekt "The return" aufgegangen ist. "Denn es war schon eine Herausforderung, noch einmal dort zu kämpfen, wo ich meine bitterste Niederlage einstecken musste."

Sympathie für den Gegner

Edson César Antonio, der Mann der nach dem Einreiseverbot von John Napari so kurzfristig als Ersatz eingesprungen ist, hat Eindruck hinterlassen. Beim Publikum und auch bei den Akteuren. "Seine Erfahrung von 49 Kämpfen und 20 Jahren Profi-Boxen habe ich von der ersten Runde an gespürt", räumt auch Patrick Korte ein. Doch die Sympathie für den Gegner ist spürbar. "Das passiert im Boxsport auch nicht allzu oft. Sportlich war Emerson eine Hürde und er wollte den Sieg genauso wie ich. Aber als Typ, als Mensch, verdient er meinen allergrößten Respekt."

Fans sorgen für Gänsehaut

Einen spektakulären Niederschlag bekamen die Fans in der zum Hauptkampf vollen Sporthalle am Hallo diesmal nicht zu sehen. "Das Ergebnis war vielleicht für den Zuschauer nicht so spektakulär wie ein KO", so Korte, "aber für mich war der Kampf eine sehr, sehr wichtige Erfahrung."
Und seine Kampfbilanz als Profi hat der Borbecker Jung, den seine Fans wie immer lautstark vorantrieben, um einen weiteren Sieg aufgehübscht. "Wahnsinn", wie er selbst sagt. Vor allem die Stimmung in der Halle sorgt bei dem Schwergewicht nachhaltig für Gänsehaut. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu sehen, wie viele Leute nur wegen mir kommen. Ich bin ja kein Promi oder so, sondern einfach jemand, der seiner Leidenschaft nachgeht."

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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