Spitzenreiter RWE muss nach Aachen
"Engel" macht den Unterschied

RWE-Torjäger Simon Engelmann (r.) ist Wuppertals Kapitän Tjorben Uphoff einen Schritt voraus. | Foto: Markus Endberg
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Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen blieb am Mittwochabend nicht nur im 15. Spiel ungeschlagen, er machte auch noch eine klare Ansage an die Konkurrenten im Aufstiegsrennen. Nachdem Borussia Dortmund II gegen den SV Rödinghausen seine erste Saisonniederlage kassiert hatte, feierte RWE gegen den Erzrivalen Wuppertaler SV einen 6:1-Kantersieg. Mann des Abends war Simon Engelmann, der viermal traf.

Überragende Torjäger haben an der Hafenstraße Tradition. In der Zweitliga-Saison 1977/78 erzielte Horst Hrubesch bei 35 Einsätzen 41 Tore und hält bis heute den Rekord im deutschen Profifußball. Drei Jahre später hätte ihn Frank Mill mit seinen 40 Treffern in 38 Spielen fast erreicht. 1997 war Angelo Vier mit vergleichsweise bescheidenen 18 Toren der beste Zweitliga-Vollstrecker, 2009 wurde Sascha Mölders mit 28 Treffern Torschützenkönig der damals drittklassigen Regionalliga West.
In der jüngeren Vergangenheit fehlte den Rot-Weissen ein solcher Knipser. Marcel Platzek traf 2016/17 und 2017/18 jeweils 13 Mal ins Schwarze, doch diese Quote hat Neuzugang Simon Engelmann bereits nach 15 Spielen erreicht. Gegen den Wuppertaler SV erzielte der 31-Jährige seine Saisontreffer 11 bis 14 und bewies eindrucksvoll, dass er der Spieler ist, der den Unterschied macht. Er steht da, wo ein Torjäger stehen muss. Exemplarisch sein Treffer zum 5:1: Cedric Harenbrock hatte nach feinem Doppelpaß mit Marcel Platzek nur den Innenpfosten getroffen, "Engel" schob den Abpraller seelenruhig ein.
„An solchen Tagen läuft alles. Das ist ein schönes Gefühl“, gab sich der Gefeierte nach dem Abpfiff gewohnt bescheiden. Sein Trainer weiß natürlich, was er ihm hat: „Er ist in der Regionalliga der Stürmer. Wenn er mit links zum Abschluss kommt, ist das eine Waffe", äußerte sich Christian Neidhart. 

Fünf Siege mit 16:1-Toren

Fünf Punkte liegen die Essener nun vor den Schwarz-Gelben aus Dortmund, die allerdings mit zwei Partien im Rückstand sind. Schwarz-Gelb trägt auch die Aachener Alemannia, am Sonntag (14 Uhr) Gastgeber im Traditionsduell, dass diesmal vor leeren Rängen stattfinden muss.
Erinnerungen werden wach an den Vergleich mit RWE im Februar 2015 am Tivoli, als 30.313 Zuschauer für einen Regionalliga-Rekord sorgten. Damals siegten die Aachener mit 1:0, diesmal sind die Gäste klarer Favorit. Den von mehreren Corona-Spielausfällen betroffenen Alemannen gelang in den letzten drei sieglosen Spielen nicht ein Treffer, die Rot-Weissen feierten hingegen fünf Siege in Folge mit 16:1-Toren.

Autor:

Michael Köster aus Essen

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