Eintopf gibt neue Kraft nach dem Kampf mit der Nordsee

Regelmäßiges Training ist notwendig, um sich dem Abenteuer Nordseeschwimmen stellen zu können. | Foto: privat
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Fast ein Meter hohe Wellen, Gegenwind und Starkregen machten das 4. Nordseeschwimmen in diesem Jahr zu einer ganz besonderen Herausforderung. Von der Naturbadestelle Hilgenriedersiel bis zum Surferhafen auf der ostfriesischen Insel Norderney kämpften sich rund 300 Schwimmer durch das raue Nass.

2013 nahmen die gebürtigen Frintroper Michael Thomas (38) und Vater Manfred (64) das erste Mal am internationalen Beco Inselschwimmen, das von der DLRG Norderney ausgerichtet wird, teil (wir berichteten). Nach erfolgreicher Ankunft im Ziel ließen damals beide offen, ob sie sich die Strapaze der 8,2 Kilometer langen Strecke durch die Nordsee noch einmal antun würden.
Inzwischen waren sie das vierte Mal dabei. Das Langstreckenschwimmen im offenen Gewässer ist immer wieder Anreiz für die Beiden, aus dem Alltag auszubrechen und etwas Außergewöhnliches zu leisten.

Schlechte Bedingungen, kaum Sicht

„Dieses Mal war ich wirklich an meiner Leistungsgrenze, ich war ganz kurz davor, den Arm zu heben, um eines der begleitenden Rettungsboote zu rufen. Die Bedingungen waren so schlecht, dass fast alle Teilnehmer eine dreiviertel Stunde mehr als sonst brauchten, um wieder ans sichere Ufer zu kommen. Aber das dann doch zu schaffen, ist so ein tolles Gefühl, da lohnt sich das Durchhalten“, ist Manfred Thomas überzeugt.
Seit 1984 ist der Frintroper Mitglied im Tauchverein DUC-Essen, wo er zweimal in der Woche im Schwimmbecken trainiert. In den Sommermonaten kommt dann noch mindestens einmal in der Woche das Training im Wambachsee in Duisburg dazu. „Flossenschwimmen war schon immer mein Ding und man muss ja fit bleiben, auch in fortgeschrittenem Alter“, schmunzelt Thomas.

Trainiert wird der Körper und der Geist

Dem inneren Schweinehund entgegenzutreten und trotz Widrigkeiten dabei zu sein, darauf bereiten sich die Schwimmer nicht nur mit regelmäßigem körperlichen Training vor, auch mentales gehört dazu. „Nachdem wir am Sonntagmorgen mit dem Shuttle-Bus nach Hilgenriedersiel gebracht wurden, mussten wir bis zum Startplatz noch einen Kilometer durchs Watt laufen, da war ich schon völlig durchgefroren und hatte eigentlich keine Lust mehr, mich jetzt noch ins kühle Nass zu stürzen“, erzählt Michael Thomas. Aber beim Crossfit-Training, das er regelmäßig absolviert, lernt man auch Disziplin an den Tag zu legen und sich zu überwinden. Das hilft in solchen Situationen weiter. „Und einmal im Wasser schwimmt man dann einfach los.“
Das Problem in diesem Jahr waren aber nicht nur die Wellen und der Gegenwind, sondern die so gut wie nicht vorhandene Sicht. Der Leuchtturm auf Norderney, einer der Orientierungspunkte, war nicht immer zu sehen und nicht wenige Schwimmer mussten von den Rettungsbooten wieder auf den richtigen Weg gebracht werden.

Tolle Ergebnisse für Vater und Sohn

Erledigt aber glücklich kamen Vater und Sohn wieder aus dem Wasser. Und dann ging es erstmal unter den Feuerwehrschlauch um das Salzwasser loszuwerden.
In ihrer Disziplin, dem Stereoflossenschwimmen, belegten beide hervorragende Plätze. Michael mit einer Zeit von 2:15 Minuten den 3. Platz in seiner Altersgruppe und den 5. Platz in der Gesamtwertung. Vater Manfred mit 2:39 Stunden den 2. Platz in seiner Altersklasse und den 33. Platz in der Gesamtwertung.
Bei einer leckeren Erbsensuppe konnten die beiden Frintroper dann wieder Kräfte sammeln, um ihre Urkunden entgegenzunehmen und sich auf den Heimweg zu machen. Und wer weiß, vielleicht im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein beim Inselschwimmen in der Nordsee. 

Text: Doris Brändlein

Regelmäßiges Training ist notwendig, um sich dem Abenteuer Nordseeschwimmen stellen zu können. | Foto: privat
Nach dem Bad in der Nordsee ging es erst einmal unter den Feuerwehrschlauch. Schließlich musste das Salz abgespült werden. | Foto: privat
Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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