Cheerleading: Probetraining bei den Assindia Cardinals
Trainerin Anni hat schon beim Aufwärmen ein Auge drauf, dass keine aus der Reihe tanzt. Und dass alle mitziehen, schließlich ist es wichtig, dass am Ende des Warm-ups die Muskeln richtig locker sind. Schnell ist den Mädels die Anstrengung anzusehen. Sieben von ihnen sind an diesem Abend das erste Mal dabei in der Sporthalle der Geschwister-Scholl-Realschule in Essen.
Dort trainieren an jedem Freitag von 18 bis 20.30 Uhr die Assinida Cardinals Cheerleader. „Genauer gesagt, die Juniors. Das sind Mädels zwischen 12 und 16 Jahren“, erklärt Trainerin Anni.
„Ladies, jetzt wollen wir doch mal schauen, wie weit ihr im Spagat runterkommt“, mit energischer Stimme spornt sie die Truppe zu immer weiteren Versuchen an. Längst fließt der erste Schweiß.
„Hätte gar nicht gedacht, dass das Training so anstregend ist“, raunt Alina ihrer Freundin Marie zu. Die Beiden gehören zu den Neuen, sind aber ratzfatz in die Gruppe integriert. Einmal zuschauen und schon haben die 14-Jährigen ihren ersten Einsatz als Sightbase. Base, das sind Cheerleader, die bei Pyramiden und Stunts den unteren Part besetzen. Sie stehen auf dem Boden und halten das Gewicht eines oder mehrerer Cheerleader.
Was das bedeutet, worauf sie besonders Acht geben müssen, damit der geforderte „Elevator“ gelingt, haben die Zwei schnell raus. Nicht zuletzt dank Amira. Die ist als Cheerleader längst ein alter Hase und erklärt geduldig, worauf es ankommt. „Die Kraft kommt aus dem Bein“, weiß sie. Dann sei es für die Bases auch kein Problem, die Top bis auf Schlüsselbeinhöhe zu heben. „Das geht ganz schön in die Arme“, sehen die Anfängerinnen das doch ein wenig anders. Neben den Figuren haben sie eine Menge an neuem Vokabular zu lernen.
Konzentration und Disziplin gefordert
Konzentration ist gefordert, damit die Akrobatikteile funktionieren. Anni hat ein kritisches Auge auf alles, was die einzelnen Teams in der Halle so zeigen. „Mehr Körperspannung“, fordert sie von Nathalies Squad, in Alinas Gruppe wird die Haltung der Bases korrigiert. „Ihr müsst die Füße anders fassen, dann bekommt die Top einen besseren Stand.“
Dass klappt nicht immer. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, ein Stück weit fehlende Körperspannung - und schon hat die Top den Boden berührt. Pech nur, dass Trainerin Anni auch das nicht entgeht. „10 Liegestütze für alle“, fordert sie die Teamstrafe dann auch umgehend ein. Ohne zu murren fangen die Mädchen an. „Up, down“, gibt Anni den Takt vor, während die Gruppe lautstark von zehn rückwärts zählt. Schummeln gibt´s nicht. Zumal auch Headcoach Andreas Döring von der Bank aus ein wachsames Auge auf die Truppe hat.
Dann werden Mattenbahnen ausgelegt. Rolle vorwärts, rückwärts, Handstand, Flugrolle und Radschlag. Auch das sind Dinge, die Cheerleader beherrschen müssen. Am Ende der Trainingseinheit sind die Neuen mächtig augepowert. „Aber es ist toll, man fühlt sich einfach gut“, fällt das Ergebnis bei Marie und Alina durchweg positiv aus. „Und die Anni, die ist richtig nett. Selbst wenn man mal was falsch macht. Dann erklärt sie das Ganze eben einfach noch mal.“
Magda (16) ist seit knapp zwei Jahren bei den Assindia Cardinals Cheerleadern. „Ich bin durch meine beste Freundin dazu gekommen“, erzählt sie. Angefangen hat sie als Top, wurde bei den Figuren ordentlich durch die Luft gewirbelt. „Gerade vor den Meisterschaften hatte ich ordentlich Lampenfieber. Schließlich schauen alle auf die Top, da fällt es sofort auf, wenn du einen Fehler machst.“
Zweimal in der Woche trainiert die 16-Jährige. Die Stunts, die Pyramiden und Figuren sind das, was sie am Cheerleading reizt. Das „Cheer“, das lautstarke Anfeuern der Mannschaft, habe ihr zu Anfang ein wenig Probleme bereitet. „Das war nicht so meins, gerade wenn man etwas schüchtern ist, fällt einem das nicht ganz leicht. Zumal es sich ja nicht um bloße Anfeuerung handelt, man zeigt dabei ja auch jede Menge Emotion.“
Support beim American Football
Wenn die Assindia Cardinals ihre American Football Spiele am Hallo austragen, dann sind die Cheerleader stets mit von der Partie. Anfeuern, Tanzen und eine Halbzeitshow steuern sie bei. „In tollen Kostümen. Die gefallen mir in dieser Saison besonders gut“, findet Magda.
Auflaufen kann sie damit wieder am 18. Mai um 14 Uhr beim ersten Heimspiel der Cardinal Fire Birds. Die starten am 11. Mai auswärts in Braunschweig in die neue Saison, wollen dann eine Woche später zu Hause punkten. Auch Magda und die anderen sind dann mit dabei und werden ihr Team lautstark anfeuern. So wie es sich gehört, für richtige Cheerleader.
von Christa Herlinger
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.