Held einer ganzen Nation
"Boss" Rahn wäre heute 90 geworden
"Tor, Tor, Tor - 3:2 für Deutschland!" Mit seinem Siegtor zum 3:2 gegen Ungarn bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 im Berner Wankdorfstadion hatte Helmut Rahn eine durch den Krieg gebrandmarkte Nation in kollektive Aufbruchstimmung versetzt. Am heutigen Freitag wäre der "Boss", wie er zeitlebens genannt wurde, 90 Jahre alt geworden.
Unzählige Male wurde Rahn hernach bei Thekengesprächen auf seinen Linksschuss angesprochen. Entsprechend trauerten nicht nur Fußballfans, als er am 14. August 2003, also zwei Tage vor seinem 74. Geburtstag, starb. Deutschland habe "eine wirkliche Legende verloren. Er war ein Mensch mit Ecken und Kanten - ein Boss auf dem Platz, ein bescheidener Mensch außerhalb des Spielfeldes", schrieb der damalige Bundespräsident Johannes Rau an die Familie.
Für Altenessen 12 trat Helmut Rahn in den 1930er Jahren erstmals vor den Ball, beim Oberligisten Sportfreunde Katernberg machte das Stürmertalent nach dem Krieg auf sich aufmerksam. Schalke 04 warb um seine Gunst, doch Georg Melches hatte die besseren Argumente und lotste den Rechtsaußen zur Hafenstraße. Nur drei Monate nach seinem Wechsel zu Rot-Weiss Essen debütierte der "Boss" in der deutschen Nationalmannschaft, für die er in 40 Länderspielen 21 Tore erzielte.
Mit den Rot-Weissen wurde er 1953 DFB-Pokalsieger (2:1 gegen Alemannia Aachen) und 1955 durch ein 4:3 über den 1. FC Kaiserslautern Deutscher Meister. Als es mit RWE bergab ging, wechselte Rahn zum 1. FC Köln, später zu Twente Enschede und zum MSV Duisburg, für den er noch 19 Bundesliga-Partien bestritt und als erster Spieler der Bundesliga-Geschichte vom Platz flog.
Autor:Michael Köster aus Essen |
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