RWE gewinnt Derby in der Regionalliga
1:0-Arbeitssieg gegen RWO
Nach der Verzichtserklärung zur Drittliga-Lizenz von Tabellenführer SV Rödinghausen war dem Regionalliga-Derby zwischen Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen eine noch größere Bedeutung beigemessen worden. Nach eher überschaubaren 90 Minuten gewann RWE durch ein Tor von Oguzhan Kefkir (80.) mit 1:0 (0:0) und wahrte die Aufstiegschance.
Sturmtief Victoria erwies sich beim Anpfiff zum Glück als laues Lüftchen, so dass einem Fußballfest nichts im Wege stand. Und 13.256 zumeist in Rot und Weiß gewandete Besucher sorgten für eine entsprechende Kulisse.
Vier Änderungen in der Startelf
Zumindest die Essener Anhänger waren erstmal überrascht, denn Trainer Christian Titz brachte gegenüber dem letzten Heimspiel gegen Rödinghausen nicht nur Neuzugang José Matuwila für den gesperrten Alexander Hahn als Innenverteidiger, sondern auch die Angreifer Oguzhan Kefkir und Marcel Platzek sowie den zuletzt nicht mehr berücksichtigten Dennis Grote als Spielmacher.
Anfangs sah das alles ganz ordentlich aus. Beide Mannschaften kämpften um jeden Meter und entwickelten Zug zum Tor. Allerdings kam nichts dabei herum. Versuche von Jan-Lucas Dorow (12.) und Amara Condé (37.) flogen weit übers Gehäuse, und auch die seit zehn Spielen ungeschlagenen Gäste aus Oberhausen, die zwischenzeitlich gut die Kugel laufen ließen, zeichneten sich vor dem Tor durch Harmlosigkeit aus. So ging es folgerichtig mit einem 0:0 in die Pause.
Haarsträubende Fehlpässe
Nach dem Wechsel verflachte das Derby weiter. Beide Mannschaften leisteten sich teilweise haarsträubende Fehlpässe, die nicht nur die Trainer verzweifeln ließen. Und beide Chefs reagierten. Mike Terranova schickte mit Philipp Gödde, Giuseppe Pisano und Tim Hermes geballte Offensivpower aufs Feld, Christian Titz ließ sich nicht lumpen und brachte nach Joshua Endres und Jonas Hildebrandt nach 69 Minuten auch noch Last-Minute-Einkauf Maximilian Pronichev.
Plötzlich war Feuer im Spiel. Erst verzog der bis dahin unauffällige Oguzhan Kefkir zweimal knapp (68. und 71.), dann verhinderte die RWO-Abwehr mit vereinten Kräften den Traumeinstand von Pronichev (75.).
Kefkirs goldenes Tor
Es roch schwer nach einem torlosen Derby, als sich Oguzhan Kefkir nach einem Ballverlust von Philipp Eggersglüß am Strafraum gedankenschnell die Kugel schnappte und trocken einschoss (80.). Die Oberhausener reklamieren ein Foul von Joshua Endres, der Eggersglüß attackiert hatte, doch Schiedsrichter Severins zeigte zur Mitte. Es war das goldene Tor in einem Derby, in dem RWO erst am Ende alles nach vorne warf. "Wir haben uns schwer getan, Chancen zu kreieren. Trotzdem haben wir einen verdienten Sieg eingefahren, weil wir doch zwei, drei Möglichkeiten hatten", freute sich Christian Titz, der ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Saisonende erwartet. Der Tabellenzweite SC Verl hat nach dem 2:1-Sieg über Schalke 04 II aber weiterhin fünf Punkte Vorsprung und ein Spiel weniger ausgetragen als RWE.
Autor:Michael Köster aus Essen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.