Lokalkompass-Länderreise: Hauptstädte auf der iberischen Halbinsel
Lissabon im Herzen - Madrid muss warten

Mit dem Aufzug in die Oberstadt von Lissabon: Elevador de Santa Justa.  | Foto: Michael Köster
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Heutiges Ziel der Lokalkompass-Länderreise: Lissabon. Grafik: Sikora | Foto: Nina Sikora / Canva
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Unzählige Male war ich schon in Spanien - an der Costa Brava, in Andalusien, im Baskenland, in der Extremadura, auf Menorca und natürlich auch auf Mallorca. Doch ich war noch nie in Madrid, wenn man von zwei Zwischenlandungen auf dem Flughafen Barajas absieht. Am letzten März-Wochenende wollte ich nun endlich die spanische Hauptstadt kennenlernen und eine Lücke auf meiner To-Do-Liste der europäischen Metropolen schließen. Der Virus hat was dagegen. Die Flüge nach Madrid, eine der am schlimmsten betroffenen Regionen in Europa, wurden annulliert, das Hotelzimmer storniert.

Muss noch warten: Las Ventas - die Stierkampfarena von Madrid. | Foto: Lokalkompass
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Der Reiseführer liegt noch auf dem Wohnzimmertisch, vier Tage im Zentrum der iberischen Halbinsel waren bereits durchgetaktet. Die Plaza Mayor, das Prado-Museum, den Königspalast, den innerstädtischen Retiro-Park und die größte Stierkampf-Arena wollte ich mir definitiv anschauen. Und natürlich das Bernabéu-Stadion, in dem die "Königlichen" von Real Madrid ihre Heimspiele austragen. Das ist sozusagen ein Muss für Fußballfans. Der Gedanke an abendliche Tapastouren im spanischen Frühling ließ mir bereits das Wasser im Munde zusammenlaufen. Doch dann kam Corona.

Anschlussflug in Barajas verpasst

Madrid muss auf mich warten. Und ob es irgendwann eine Liebesbeziehung zwischen uns wird, muss sich zeigen. Denn noch immer verbinde ich die spanische Hauptstadt mit einer Enttäuschung. Vor fünf Jahren wollte ich von Menorca via Madrid nach Lissabon weiterreisen. 80 Minuten Aufenhalt zwischen Landung und Start schienen mir bei der Buchung der Füge ausreichend. Doch ich hatte die Rechnung ohne Iberia und die Entfernungen in Barajas gemacht. Der Inlandsflieger hatte sich um 45 Minuten verspätet, und die Busfahrt zwischen den beiden Terminals auf dem Flughafen Alfonso Suarez zog sich elend in die Länge. Als ich schließlich schweißgebadet und keuchend am Gate eintraf, hatte die Maschine die Tür bereits geschlossen. Alles flehen half nichts: Ich musste mir ein wesentlich teureres Ticket für einen späteren Flug nach Lissabon kaufen.

Über den Dächern von Lissabon mit Blick auf den Tejo. | Foto: Michael Köster
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Kribbeln im Bauch

Ob es an diesem "Fehlstart" lag? Lissabon jedenfalls schloss ich vom ersten Moment an in mein Herz, die portugiesische Hauptstadt zählt für mich zu den attraktivsten Städtereisezielen in Europa. Schon der abendliche Landeanflug über den Dächern der Stadt sorgte für ein wohliges Kribbeln im Bauch, die fünf Tage danach waren wie aus einem Guss.
Schon der Blick am ersten Morgen von einem der sieben Hügel hinunter zum Tejo, der kurz vor seiner Atlantikmündung mehr als einen Kilometer breit ist, fasziniert. Und das nicht nur wegen der ihn überspannenden Ponte 25 de abril, die der Golden Gate in San Francisco ähnelt, oder der Statue Christo Rei am südlichen Ufer, die an den Jesus in Rio de Janeiro erinnert. Es ist vor allem dieses Licht, das irgendwie heller wirkt als anderswo.

Die berühmte Tram-Linie 28 in Lissabon. | Foto: Michael Köster
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Mit der Linie 28 durch die Gassen

Lissabon ist von seiner Ausdehnung her überschaubar. Das heißt: Man kann, ja man muss die Stadt einfach erlaufen. Und jedes Viertel hat seinen unvergleichlichen Charme. Der historische Stadtkern Baixa mit dem Personenaufzug Elevador de Santa Justa als Anlaufpunkt, das älteste Stadtviertel Alfama mit seinen Fado-Lokalen oder die Oberstadt Bairro Alto.

Ascensor de Bica - eine von drei Standseilbahnen in Lissabon. | Foto: Michael Köster
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Einen ersten Eindruck erhält man idealerweiser auf einer Fahrt mit der legendären Tram-Linie 28, die sich durch die engen Gassen der portugiesischen Hauptstadt schlängelt. Nicht nur ein Hingucker, sondern auch eine willkommene Aufstiegshilfe sind die drei Standseilbahnen, die in kürzester Zeit mehr als 40 Meter Höhendifferenz zwischen Unter- und Oberstadt überwinden.

Der Torre de Belém am Tejo. | Foto: Michael Köster
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Ausflug zum Atlantik

Lissabon ist jedoch nicht nur ein Städtereiseziel, Lissabon quasi liegt auch am Meer. Vom Bahnhof Cais do Sodré fährt der Nahverkehrszug raus zum Atlantik. Vorbei am Wahrzeichen Torre de Belém vor den Toren der Stadt geht es in 30 Minuten nach Estoril, einst fester Bestandteil im Formel 1-Kalender, und weiter bis in das hübsche Hafenstädtchen Cascais mit seinem feinen Sandstrand.
Nach der Rückkehr am Bahnhof lockt der gegenüber liegende Time Out Market. Die Markthalle ist inzwischen ein Treffpunkt für Feinschmecker, sogar Sterneköche bieten hier ihre Köstlichkeiten an. Deutlich günstiger kommt man in den vielen kleinen Restaurants und Bars weg. Preiswert ist in Lissabon nämlich nicht nur der Bica, den wir eher unter dem Namen Espresso kennen.

Praca do Coméricio in Lissabon. | Foto: Michael Köster
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Autor:

Michael Köster aus Essen

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