Frauen mit Trennungserfahrungen gestalten besonderen Gottesdienst
Wut rauslassen und einen neuen Weg finden
Die Trennung von einem einst geliebten Menschen ist oft schmerzhaft und hinterlässt ein Chaos an Gefühlen. Selbstzweifel, Ärger, Wut, Trauer und Verbitterung wechseln einander ab und das Gefühl, in der Situation alleine zu sein, ist überwältigend.
Menschen in dieser Situation zu unterstützen und aufzuzeigen, „dass wir nicht alleine sind, sondern dass Gott auch in Krisen bei uns ist“, hat sich Pfarrerin Anke Augustin mit vier Frauen aus der Gemeinde vorgenommen.
„Vor einigen Jahren haben wir Valentins-Gottesdienste angeboten. Jetzt war die Idee, Kirche auch mit der Lebenszeit zu verbinden, in der Beziehungen zu Ende gehen“, erzählt Ideengeberin Anke Augustin.
Am Freitag, 12. April, um 18 Uhr
Am Freitag, 12. April, lädt die evangelische Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede um 18 Uhr zum Gottesdienst "Loslassen und Freigeben" in die Friedenskirche ein.
Gestaltet wird der Gottesdienst von fünf Frauen. Alle haben in ihrem Leben Erfahrungen mit Trennungen gemacht. „Wir haben uns ganz lange über die eigenen Erfahrungen ausgetauscht und den Gottesdienst daraus erarbeitet“, berichtet Silke Kuckert-Brinkmann.
In dem alternativen Gottesdienst für Menschen in Trennung und Scheidung können die Besucher an vier Stationen selbst aktiv werden. „Nach einer Einführung aus dem Lukas-Evangelium bieten wir unterschiedliche Stationen an. Seine Wut rauszulassen, loszulassen und aus Fragmenten etwas Neues zusammenzusetzen trägt dazu bei, die Situation zu verarbeiten“, erklärt Brigitte Castillo-Hernandez. Diese Stationen zu durchlaufen, bietet den Teilnehmern symbolisch einen Weg durch die schwere Zeit.
Gottesdienst nahe am Menschen
„Wichtig ist uns zu vermitteln, dass man in solch einer Situation nicht alleine dasteht. Das Wissen, dass es eine Gemeinschaft gibt, die einen unterstützt, hilft oft schon weiter“, ist sich Castillo-Hernandez sicher.
Getrenntlebende und Geschiedene dürfen in dem Gottesdienst den Segen Gottes für ihren anstrengenden Weg erfahren.
„Wir machen Gottesdienst nahe am Menschen“, betont Anke Augustin. „Das ist aufwendig, macht aber viel Spaß. Kirche soll da sein, wo die Menschen sie braucht und nicht da, wo Amtsautoritäten meinen, dass Kirche sein muss.“
Der besondere Gottesdienst findet am Freitag, 12. April, in der Friedenskirche an der Schilfstraße 8 statt. Beginn ist um 18 Uhr.
Text: Doris Brändlein
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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