Neue Zeiten fürs Philippusstift sollen zeitnah anbrechen
Wenig Konkretes zu den Contilia-Plänen
20 Millionen Euro will die Contilia-Gruppe in die Hand nehmen. Mit der stolzen Investitionssumme sollen die Standorte St. Vincenz Krankenhaus in Stoppenberg und das Borbecker Philippusstift modernisiert werden. "Um dort nachhaltige, innovative und zukunftsfähige Medizin anbieten zu können", erklärt Thomas Kalhöfer, Ansprechpartner für die Unternehmenskommunikation der Gruppe. Dennoch ist die Verunsicherung, die Angst vor möglichen negativen Veränderungen im Stadtteil groß.
Am Philippusstift gibt man sich optimistisch. "Die Investitionspläne", erklärt Prof. Dr. Birgit Hailer, stellvertretende Ärztliche Direktorin des Katholischen Klinikums Essen und Chefärztin der Kardiologie am Philippusstift, "werden die medizinische Versorgung in Borbeck nachhaltig sicherstellen." Zwar sei nicht prognostizierbar, wie sich Gesundheit entwickeln wird. Auch nicht, in welchem Bereich und wie sich die Anforderungen in den nächsten Jahrzehnten verändern werden, "doch der Standort bleibt spannend."
Kein Standort, der abgewickelt werden soll
Viel Konkretes zu den Plänen in Borbeck gibt es bislang nicht. Die Investitionssumme ist bekannt und die Botschaft, die bei der Mitarbeiterversammlung vor einigen Wochen abgesetzt wurde: Borbeck ist kein Standort, der abgewickelt werden soll. Im Gegenteil. Es werde nachhaltig in seine Zukunft investiert. "Das Gros der Pläne steht, es wird auch zeitnah losgehen", so der Unternehmenssprecher. Doch noch habe man nicht mit allen Mitarbeitern gesprochen, wirbt Kalhöfer für Verständnis.
Umgebaut und modernisiert werden soll in den nächsten Monaten. Und das bei laufendem Betrieb. "Das wird eine logistische Herausforderung", ist sich Prof. Dr. Birgit Hailer sicher. Doch die werde man stemmen. Arbeitsabläufe und operative Aufgaben würden wie gewohnt weiterlaufen. "Zum Jahreswechsel 2019 / 2020 sollen die Arbeiten in konkreter Form abgeschlossen sein", so viel lässt sich die Chefärztin entlocken.
Neue Leistungsbereiche für Borbeck
Am Ende des Ganzen sollen weitere Leistungsbereiche für Borbeck stehen. So kehrt das chirurgische Angebot an Philippusstift zurück. "Seit 2016 hatten wir hier vor allem im Bereich der Viszeralchirurgie eine Portalfunktion", erklärt Hailer. Will meinen: Die Patienten wurden zwar vor Ort durch einen Chirurgen gesehen, der komplette Bereich der Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraums, der Bauchwand, der endokrinen Drüsen und der Weichteile) ist allerdings bislang am Standort Stoppenberg angesiedelt. In Borbeck hat seit jeher die Unfallchirurgie ihren Sitz. Daran wird sich laut Chefärztin auch nichts ändern. Gleiches gilt für weitere Borbecker Schwerpunktbereiche wie Kardiologie oder Neurologie. Eine weitere Neuerung betrifft die Gastroenterologie. Die soll im Verbund mit dem Marienhospital gestärkt und ausgebaut werden.
Geld für Infrastruktur - Stationen werden saniert
Den anstehenden Veränderungen sieht man in der Krankenhausführung optimistisch entgegen. Stationen würden saniert, Funktionsbereiche neu gestaltet und Geld in die Infrastruktur des Hauses investiert. "Für uns war das eine Botschaft, die Spaß macht", so Prof. Dr. Birgit Hailer. Es passiere etwas, es gerate etwas in Bewegung, was Verbesserungen garantiere. Die finanziellen Bewilligungen sind durch. Jetzt geht es für die Contilia darum, zeitnah Mitarbeiter und Bürger zu informieren. Damit die Zeit der Spekulationen endgültig vorbei ist.
Ein Blick auf das Modell des Philippusstifts im Foyer des Hauses.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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