Unsicherheit beendet! Entsorgen von Bau-Dämmstoffen über EBE möglich
Die Essener Handwerker können nach wochenlanger Unsicherheit das problematische Dämm-Styropor wieder zuverlässig entsorgen. Die Entsorgungsbetriebe Essen GmbH (EBE) und ihr Partner REMONDIS haben nach erheblichen Anstrengungen einen rechtskonformen und gleichwohl wirtschaftlich vertretbaren Weg der Entsorgung gefunden. Seit Anfang der Woche können interessierte Betriebe mit der Abholung der Dämmstoff-Reste rechnen.
Hintergrund der verschärften Situation war die Einstufung der mit bromhaltigen Flammschutzmitteln behandelten Dämmstoffe als „gefährlicher Abfall“ ab 30. September, so dass diese nicht mehr wie bisher ohne weiteres als Bestandteil von Baumischabfall entsorgt werden dürfen. Es war zunächst unklar, wo und wie diese Stoffe überhaupt noch korrekt abgesteuert werden können.
Behälter bestellen und befüllen
Intensive Bemühungen der EBE haben Gewerbetreibenden nun einen praktikablen Weg eröffnet: Handwerker-Betriebe können bei der EBE einen Behälter bestellen, den sie mit den Dämm-Styropor-Resten befüllen dürfen. Wichtig für alle Beteiligten ist die Rechtssicherheit, die mit der Entsorgung dieses gefährlichen Abfalles über die Nachweissysteme der EBE gegeben ist.
Handwerker, die die EBE mit der Entsorgung beauftragen möchten, können sich ab sofort ein Angebot machen lassen: Telefon 0201 854-2888 oder per E-Mail unter container@ebe-essen.de.
Übergangslösung des Umweltministeriums
Das NRW-Umweltministerium hat Ende Oktober ergänzende Hinweise formuliert, die den Anlagenbetreibern übergangsweise eine weitere Möglichkeit eröffnet. So dürfen sie mit HBCD-belastetem Polystyrol durchsetzte gemischte Bauabfälle demnach wieder als ungefährliche Abfälle annehmen und verbrennen, wenn deren Anteil nicht mehr als 25 Prozent des Volumens oder 3 Prozent des Gewichtes der angelieferten Einheit beträgt. Hier gibt es also ein Angebot für den Umgang mit Kleinmengen.
Die Veröffentlichung schafft damit eine praktikable und für die anliefernden Kunden deutlich wirtschaftlichere und rechtskonforme Lösung. Das kann als Zeichen gegen die am Markt aufgerufenen sehr hohe Preise für HBCD-belastete Mono-Chargen gesehen werden, deren Preis pro Gewichtstonne teilweise bis in den größeren vierstelligen Bereich reichen.
Die deutlich günstigere Annahme als gemischte Bauabfälle bedeutet aber nach der Übergangsmöglichkeit des Umweltministeriums, dass die die Anlagenbetreiber eine Einzelfallentscheidung treffen können. Einzelne Anlagen folgen dieser Möglichkeit, andere aber nicht. So ist die EBE derzeit gezwungen, intensiv nach Alternativen außerhalb von Essen für diese Kleinmengen zu schauen.
Bürger dürfen direkt zum Recyclinghof Altenessen
Anders als die Handwerker dürfen Privatleute voraussichtlich ab Ende November (KW 48) direkt zum Recyclinghof Lierfeldstraße kommen, wenn sie beispielsweise aus Renovierungsmaßnahmen Bau-Dämmstoffe in haushaltsüblichen Mengen abgeben möchten. Abgerechnet wird hier nach angeliefertem Volumen.
Auch hier ist der Entsorgungsweg über die EBE ökologisch einwandfrei und rechtskonform. Da Privatleute aber nicht nachweispflichtig sind, ist das Verfahren an der Stelle deutlich einfacher.
Styropor-Verpackungen in die Gelbe Tonne
Bei der ganzen Diskussion um „HBCD“, Flammhemmer und „Dämmstoffe“ geht es ausschließlich um als Dämmung eingesetzte Polystyrol-Platten aus dem Baubereich. (Schützende) Verpackungen aus Styropor sind in keiner Weise betroffen. Sie dürfen und müssen nach wie vor über die Gelbe Tonne entsorgt werden.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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