Teststrecke Hülsenbruchstraße muss entschärft werden
127 km/h sind einfach zu viel für eine „Tempo30-Zone“. Das fanden auch die rund 45 Besucher der Bürgerversammlung der Bigwam.
Die Versammlungsteilnehmer waren schockiert, aber nicht überrascht ob dieses Ergebnisses. Gemessen wurde in der Hülsenbruchstraße. Die konkreten Messergebnisse stellte der Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr, Dieter Schmitz, der Versammlung vor. „Da muss dringend etwas geschehen, um die „Teststrecke“ für die wilden Autohändler zu entschärfen“, erklärte der Amtsleiter.
Aber nicht nur der ermittelte Spitzenwert von 127 km/h sorgte für Bestürzung. Denn die mittlere Geschwindigkeit von 85 Prozent aller täglich knapp 1.000 Fahrzeug, die die Straße passieren, lag mit 49 km/h weit über dem geforderten Limit. „Jetzt sind Lösungen gefragt“, erklärte Klaus Barkhofen. Alle Anwohner müssten an einem Strang mit der Verwaltung ziehen, um dieser Situation den Kampf anzusagen. Auch über eine Bodenwelle müsse in diesem Zusammenhang diskutiert werden. „Temporär hilft auch die Aufnahme der Hülsenbruchstraße in die Liste der Straßen für mobile Geschwindigkeitskontrollen“, erläuterte Dieter Schmitz. In den nächsten Wochen soll es hier konkrete Vorschläge geben.
Auch in Sachen des eigentlich als Spazier-/Radfahrweg ausgelegten Knümannsweg am Rande der Bahngleise sei Handlungsbedarf gegeben. "Einfach, um diesen vor Durchfahrten von Gabelstaplern und kleinen Autotransportern zu schützen." Amtsleiter Schmitz erläuterte: „Der Weg verbindet die Hülsenbruch- mit der Bottroper Straße und soll mit einem Poller für Autos und größere Fahrzeuge zukünftig unpassierbar gemacht werden.“
Gegen den wilden Autohandel will man von Verwaltungsseite weiter am Ball bleiben. So ist an der Kurve Hövelstraße eine bauliche Veränderung geplant, die das wilde Parken im Grünstreifen eindämmt. "Der von den Autohändlern annektierte „Handelsplatz“ in der Kurve soll durch verkehrsrechtliche Maßnahmen verschwinden“, so Schmitz weiter, „Handel und Verkauf dürfen nur auf dem eigenen Grundstück stattfinden.“
Für eine Verständigung mit den Autohändlern soll es laut Bigwam im September eine Neuauflage der Charmeoffensive geben. Die Aktion läuft gemeinsam mit einem namhaften Partner. Jeder „wilde“ Autohändler erhält zunächst eine „rostige Ölablassschraube“. Mit dem Ziel, sich die „goldene“ Schraube in 2017 verdienen zu können. Auszubildende werden die rostigen bzw. dann goldenen Schraube anfertigen. Daneben sind einige weitere Aktionen zur Umweltkriminalität geplant. "Denn genau das ist Hauptthema der Charmeoffensive", erklärt Barkhofen.
Die Aktion der Initiative mit einem renommierten Sprayer aus Essen und der Firma XtraFit nimmt weiter Fahrt auf. „Die Mauer muss weg“ – lautet das Motto, bei der die 250 Meter lange, derzeit hässlich graue, Mauer an der unteren Bottroper Straße demnächst als Kunstwerk erstrahlen soll. „Hierfür werden noch dringend kleine und große Spenden benötigt, für Farbe und andere Werkmaterialien. Starten soll das Ganze Ende des Jahres, beziehungsweise Anfang 2017. “ Auch das Thema wilder Autohandel beschäftigt die Bigwam weiterhin. Für den September ist eine weitere Charmeoffensivie geplant. Foto: lokalkompass.de/Gohl
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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