Stadtteilentwicklung: Mitfahrerbänke könnten bald Realität werden
Der Prozess läuft, hat an vielen Stellen bereits mächtig Fahrt aufnommen. Seit Anfang 2017 bringt sich die Stadt Essen in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer, dem Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop 1922 e.V. und der Interessengemeinschaft "Wir für Frintrop" in den Stadtteilentwicklungsprozess Frintrop/Bedingrade ein. Weiterer Kooperationspartner ist die Stadtteilkonferenz Frintrop.
Dass der Stadtteilentwicklungsprozess (Step) Frintrop/Bedingrade Früchte trägt, war nicht nur an der gemeinsamen Beteiligung der Akteure beim diesjährigen SauberZauber zu merken.
Hannelore Heck, seit einem halben Jahr für die Arbeitsgruppe Grün, Sauberkeit und Gestaltung verantwortlich, hat mit aufgeräumt. Doch nicht nur das Sammeln von Müll steht bei ihrer Gruppe auf dem Programm. „Wir kümmern uns um die Beete und Pflanzkübel an der Gleisschleife.“ Wir, das sind sechs Frintroper, die in der Gruppe mitarbeiten. „Wir haben privat Frühlingspflanzen gekauft und werden die heute einpflanzen, nachdem die Beete von Unrat gesäubert sind“, verrät Heck. Nach dem Winter, den die im letzten Jahr gepflanzten Gräser nicht alle überlebt haben, bringen die Stiefmütterchen und leuchtend roten Tausendschönchen den Frühling nach Frintrop. „Wir wollen uns auch noch einmal an die ansässigen Geschäftsleute wenden und um Mitarbeit bei der Pflege bitten. Die ist in den letzten Monaten etwas im Sande verlaufen“, bedauert sie. „Ich bin aber sicher, dass uns das auch gelingt“, betont Heck.
Und noch einen Punkt auf der Ideenliste spricht sie an. „Wir kümmern uns aktuell darum, den Wasserturm zu beleuchten. Er steht unter Denkmalschutz und soll als Wahrzeichen Frintrops noch mehr im Vordergrund stehen“, so die Kümmerin. Eine Machbarkeitsstudie wird erstellt, RWW Mülheim, Besitzer des Wasserturmes, soll als eventueller Sponsor angesprochen werden. Wenn alles klappt, werden drei Strahler das Gebäude in weißes Licht tauchen.
Markt wiederbeleben
Auch Thomas Adamczewski aus der Step-Gruppe Begegnung, Wirtschaft, Marketing hat Neuigkeiten. „Wir haben Frinti als Symbolfigur für Frintrop kreiert, die Werbung für den Stadtteil machen soll, das Image verbessern und für die Menschen Bezugsfigur für Frintrop werden soll“, erklärt er. Das Wasserturm-Kostüm ist gerade erst fertig geworden, seine Auftrittspremiere hatte "Frinti" bekanntlich beim SauberZauber-Einsatz.
Was viele Frintroper, egal ob aus dem Tale oder von der Höhe, brennend interessiert, ist die Zukunft des Mittwochsmarktes an St. Josef. „Die Marktbeschicker können erst in den nächsten Monaten feststellen, ob es sich auch nach der Eröffnung der beiden Lebensmittelgeschäfte in Frintrop noch lohnt, weiter auf den Markt zu kommen“, erzählt Manfred Funke-Kaiser von "Wir für Frintrop". „Sollte es für die Markthändler wirtschaftlich nicht mehr funktionieren, wäre mein Wunsch, dass der Markt in Unterfrintrop wiederbelebt wird“, erhofft sich Funke-Kaiser. Im Hinblick auf die Schließung des Discounters Netto am heutigen Samstag, 17. März, um 20 Uhr hoffen das auch viele Unterfrintroper Anwohner.
Ideen gibt es für den Stadtteil viele, doch deren Umsetzung ist nicht immer einfach. Das gilt auch für die geplanten "Mitfahrbänke" auf dem Höhenweg, die den Anwohnern helfen sollen, flexibler nach oben oder unten zu kommen. „Es gibt für Bänke, die im öffentlichen Raum stehen, bestimmte einzuhaltende DIN-Normen“, erklärt Manfred Funke-Kaiser. Sowohl diese Normvorgaben als auch die Standorte müssen von der Stadt Essen abgesegnet werden.
„Damit war auch meine Idee mit den Gabionenbänken erledigt“, bedauert Funke-Kaiser. Die Genehmigung der Stadt Essen für sechs Standorte liegt allerdings inzwischen vor und die Finanzierung ist durch eine großzügige Spende der Sparkasse und auch privater Spender gesichert. Also können sich die Frintroper schon bald auf die neuen Bänke freuen.
Kontakt
- Wer Lust hat, mit anderen zusammen für mehr Grün zu sorgen, Lösungen für mehr Sauberkeit zu entwickeln oder sich für mehr kulturelle Akzente im Stadtteil einzusetzen, kann jederzeit in eine der Themen-Arbeitsgruppen einsteigen.
- Information:
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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