Stadtteilentwicklung: „Make Frintrop great again“

Experte für Stadtteilentwicklung: Prof. Klaus Wermker moderiert bereits seit vielen Jahren Altenessen- und Katernberg-Konferenz. Foto: AMü
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Die „Zukunft von Frintrop und Bedingrade“ stand im Mittelpunkt eines Dialogabends, den die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) am 4. April im Pfarrsaal der St. Josef-Gemeinde organisierte. Neue Partner der IHK sind die Ehrenamt Agentur Essen und die StadtAgentur. An drei weiteren Terminen wollen die Akteure die nächsten Schritte des Entwicklungsprozess thematisieren, bis schließlich im September ein Aktionstag steigt.

„Das ist ihre Stadt, das ist ihr Stadtteil“, appelliert Prof. Klaus Wermker an das Engegament der knapp 150 Interessierten im Pfarrsaal, „nur wenn Sie mitmachen, funktioniert das ganze Ding.“ Die IHK hatte den Stadtteilexperten als Moderator des Diskussionsabends eingeladen. Zwar wurden zunächst kurz die Ergebnisse der in Zusammenarbeit mit „Wir für Frintrop“ und dem Bürger- und Verkehrsverein Frintrop in 2016 durchgeführten Bürger- und Geschäftsbefragung vorgestellt, danach standen aber konkrete Projektideen im Fokus.

Mitfahrerbänke und helfende Hände

Das Gros der Projekte war bereits von vorherigen Terminen bekannt. So soll eine künstlerisch gestaltete Hauswand an der Frintroper Straße für Identifikation, Willkommenskultur und Werbung sorgen: „Es wird keine typische Werbewand“, erläutert IHK-Mitarbeiterin Sandra Schmitz. Rahmen und Planung übernimmt Künstlerin Daliah Sölkner. Eine Begrünung entlang Frintroper- und Unterstraße soll ebenfalls zur Aufwertung von Stadtteilbild und Aufenthaltsqualität beitragen. Umfeldgestaltung und zugleich soziales Projekt für Kinder sind wiederum Kunstpfähle, die auf verschiedenen Grünflächen platziert werden: „Das gibt von Kindesbeinen eine ganz große Identifikation mit dem Stadtteil“, weiß Schmitz. Ebenfalls bekannt sind die „Mitfahrerbänke“, die einen angenehmeren Transit von Unter- nach Oberfrintrop erlauben, und eine Beleuchtung – beispielsweise festlich zu Weihnachten! –, die auch die Attraktivität steigern könnte. Für das von der Ehrenamt Agentur Essen initiierte Projekt „Helfende Hände“, ein Aktionstag am 8. September, steigt am 18. Mai, um 18 Uhr, ein Informationsabend. Wirtschaft und Bürger werden an diesem Tag für gemeinnützige Einrichtungen aktiv. Schließlich ist eine Umfeldgestaltung und Aufwertung des Alten Markts in Unterfrintrop in der Mache: „Der muss mit mehr Leben gefüllt werden.“
Unterstützung erhoffen sich IHK, Bürger- und Verkehrsverein sowie Wir für Frintrop in Zukunft von Ehrenamt- und StadtAgentur Essen. Während die Ehrenamt Agentur mit dem Projekttag und der Koordination bürgerschaftlichen Engagements helfen möchte, will die Stadtagentur als Ansprechpartner den Weg in die unterschiedlichen Geschäftsbereiche erleichtern und Finanzen zur Verfügung stellen: „Da das alte Mitarbeiter von mir sind, verspreche ich Ihnen, das wird funktionieren“, schmunzelt Wermker.

Im Kulturkreislauf

Doch auch die Bürger hatten sich im Vorfeld jede Menge Gedanken gemacht! So könnte eine unansehnliche Mauer Im Neerfeld von Kirchen, Kindergärten und Schulen verschönert oder ein Glascontainer an der Frintroper Straße/Donnerberg entsiegelt werden. Der SC Frintrop erinnert an die inklusive Erlebniswelt, die seit einigen Jahren auf die abschließende Finanzierung wartet: „Es fehlt noch ein bisschen Geld“, grübelt Moderations-Altmeister Wermker, „mittlerer sechsstelliger Betrag, oder so?“ Weitere Idee wäre ein metallener Bücherschrank, der im Stadtteil platziert wird: „So bleibt das Buch im Kulturkreislauf“, erläutert der Ideengeber im Plenum. Hier könnte „innogy“ helfen: Der Essener Energiekonzern organisiert ein ähnliches Angebot bereits in anderen Städten.
An drei Terminen soll jetzt das weitere Vorgehen geplant werden. Im Mai treffen sich Akteure, wie Vertreter von Kirchen, Vereinen und den verschiedenen Fachbereichen der Verwaltung. Danach steht eine „Ideenwerkstatt“ nur für interessierte Bürger auf dem Programm, bis schließlich alle gemeinsam auf einer Stadtteilversammlung zusammenkommen. Als zentrale Ansprechpartner für alle Belange der Bürger in Sachen Stadtteilentwicklung erklärten sich Rainer Seck, Presse- und Öffentlichkeitesarbeit Bürger- und Verkehrsverein Frintrop, sowie Manfred Funke-Kaiser, Sprecher Wir für Frintrop. Die Order ist klar: „Nicht ,We make Frintrop great again', sondern ,Yes, we can'“, verabschiedet Wermker die Besucher.

Kontakt

Zentrale Ansprechpartner für die Stadtteilentwicklung sind zukünftig Wir für Frintrop sowie Bürger- und Verkehrsverein Frintrop. Wir für Frintrop erreicht man über die Internetpräsenz wir-fuer-frintrop.de, per E-Mail aninfo@wir-fuer-frintrop.de oder unter Telefon 0201 60 00 98. Kontakt zum BVV gibt's auf essen-frintrop.org sowie unter 0201 60 99 133.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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