Schönebecker startet ehrenamtliches Soloprojekt zur Sozialberatung

Hilfe in vielen Lebenslagen: Der Schönebecker Ralf Kirchhamer bietet mit "Lichtposten" Sozial- und Alltagsbetreuung. Foto: Müller
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Morgens aus dem Bett kommen, den ganzen Papierkram regeln oder einfach einen entspannten Nachmittag planen – das ist nicht für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit. Mit seiner Sozial- und Alltagsberatung „Lichtposten“ will der Schönebecker Ralf Kirchhamer ein niedrigschwelliges Angebot machen, damit Hilfsbedürftige ihr Leben wieder in den Griff bekommen.

„Ich möchte etwas Gutes tun, einen Beitrag fürs Allgemeinwohl leisten“, erklärt Kirchhamer. Der Schönebecker engagiert sich seit Kurzem ehrenamtlich in der Sozialberatung „Lichtposten“, um Hilfe in den verschiedensten Lebensbereichen zu geben: von Behördengängen über Einkaufstrainings bis hin zur Freizeitgestaltung.
Neben seinem beruflichen Hintergrund als Bürokaufmann zehrt der in 2011 frühverrentete Kirchhamer von eigenen Erfahrungen. Der 36-Jährige lebte selbst eine Weile im ambulant betreuten Wohnen, hatte selbst Schwierigkeiten mit der Tagesstruktur. Trotzdem organisierte er zwei Selbsthilfegruppen, sprach auf Fachtagungen und Symposien und war Mitgründer des Essener Vereins „Grenzgänger“. Auf die Idee einer Sozialberatung kam Kirchhamer, nachdem er bereits Menschen aus dem Bekanntenkreis und später Nachbarn bei ihren Problemen unterstützt hatte. Das große Plus: „Ich habe ein offenes Ohr“, erklärt der Schönebecker.

Breit gefächertes Portfolio
Nach der ersten Kontaktaufnahme über Telefon (0176 57 78 98 54) oder E-Mail (lichtposten@gmail.com) gibt‘s zunächst ein Kennenlerngespräch, in dem beide Seiten herausfinden können, ob die Chemie stimmt: „Man sollte sich gegenseitig in die Augen schauen können“, zwinkert Kirchhamer. Gleichzeitig werden im Gespräch die Bedarfe und die möglichen Leistungen Kirchhamers ausgelotet: Kommt zu viel zusammen oder sind die Schwierigkeiten zu gravierend, verweist der Ehrenamtler an die entsprechenden Stellen. Den Ort des Treffens kann sich der Klient selbst aussuchen: ob bei Kirchhamer oder dem Interessenten zuhause oder doch auf neutralem Grund. So fand der erste Termin des Ehrenamtlers beispielsweise in einer ruhigen Ecke der Stadtteilbibliothek statt.
Das Portfolio des 36-Jährigen ist dabei breit gefächert: Kirchhamer hilft, wieder Tagesstruktur zu erlangen, gibt Tipps, wie man gesund, gut und günstig einkauft, oder empfiehlt sozial isolierten Menschen sinnvolle Arten der Freizeitbeschäftigung. Zusätzlich unterstützt der Schönebecker in allen Behördenangelegenheiten, wie bei Fragen rund um den Bezug von Sozialleistungen und im Kontakt mit Versicherungen und unterschiedlichen Unternehmen. Das kann die Begleitung zu Ämtern sein, die Antragstellung oder auch das Aufsetzen von Schreiben und Widersprüchen. So hofft Kirchhamer, seinen Klienten ein Stück Lebensfreude wiederzugeben.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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