Rosenpavillon und Bachlauf machen Borbecker Friedhof zu etwas Besonderem
Norbert Schulte hat das, was der Volksmund als sogenannten „Grünen Daumen“ bezeichnet. Als langjähriger Friedhofsgärtner konnte er diesen in seinem Beruf auch gut gebrauchen. Auf dem Rosenhügelfriedhof hat inzwischen Georg Meyer die Verantwortung übernommen. Doch von „seinem“ Friedhof kann Schulte einfach nicht lassen.
Verständlich. Da steckt eine Menge Herzblut drin. „Das ist doch schließlich mein Lebenswerk“, erklärt der 60-Jährige schlicht. Viele Bereiche des katholischen Friedhofs an der Endstaße tragen seine Handschrift. Beispielsweise das Grabfeld rund um den Rosenpavillon. „Das gibt es seit zwei Jahren, im Herbst 2012 haben wir es eröffnet“, erinnert sich Norbert Schulte. Das besondere an den Grabstätten - möglich sind Erd- und Urnenbestattungen - ist nicht allein das Ambiente, das der Rosenpavillon mit Sitzbank oder der kleine Bachlauf im Hochbeet prägen.
Gärtner betreutes Grabfeld
„Bei dem Bereich hier handelt es sich um ein Gärtner betreutes Grabfeld“, erklärt Rüdiger Rehm, Mitglied des Kirchenvorstands der St. Dionysius Gemeinde. Die Gräber (Urnengrab mit 20jähriger Nutzungszeit, Erdbestattung 30jährige Nutzungszeit) werden über die komplette Laufzeit fachmännisch gepflegt.
„Die Friedhofskultur hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt“, weiß Norbert Schulte aus langjähriger Erfahrung. Es geht um Kosten und natürlich die Frage der Pflege. „Die Leute werden immer älter, es ist nicht mehr selbstverständlich, dass sich die Kinder um das Grab und die Pflege desselben kümmern. In vielen Fällen sind sie beim Tod der Eltern selbst schon an die 70, da ist ein Zeitraum von 20 oder gar 30 Jahren nicht realistisch.“
Betattungsplätze zu 80 Prozent vergeben
Die Idee des Gärtner betreuten Grabfelds kommt an. Die Bestattungsplätze rund um den Rosenpavillon sind bereits zu 80 Prozent vergeben. „Vergeben, nicht belegt“, macht Schulte auf den durchaus wichtigen Unterscheid aufmerksam. Schon zu Lebzeiten können sich Bürger ihren Liegeplatz reservieren lassen, Grab- und Pflegekosten begleichen. „Für viele ist es beruhigend, alles geklärt zu haben, im Falle ihres Ablebens ihre Angehörigen nicht damit belasten zu müssen“, weiß Rüdiger Rehm.
Neues Projekt in Planung
Mit seinem Ideen in Sachen Friedhofskultur ist Norbert Schulte noch lange nicht am Ende. Im unteren Teil des Rosenhügelfriedhofs entsteht derzeit ein weiteres Grabfeld. „Ein Bachlauf zieht sich quer durch das Areal“, verrät Schulte, der sein gärtnerisches und planerisches Know How in das Vorhaben einbringt. Mitte/Ende 2015 soll das Projekt fertig sein. „Einen Namen für das neue Gräberfeld gibt es noch nicht.“ Eines steht aber fest, es wird wie der Rosenpavillon Gärtner betreut.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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