Papst Leo Haus in Unterfrintrop offiziell eröffnet
Neues Heim im Herzen des Quartiers
Im Februar 2016 entschied sich die Nikolaus Groß GmbH, Betreiberin des Papst Leo Hauses in Unterfrintrop für den Abriss des 1930 gegründeten Altenwohn- und Pflegeheims. Ziemlich genau drei Jahre später wurde jetzt die feierliche Eröffnung des neu gebauten Papst Leo Hauses gefeiert.
„Alt werden möchte jeder, alt sein aber niemand und die Alternative ist auch nicht so gut.“ Oberbürgermeister Thomas Kufen drückte in seinem Grußwort die Freude über den neuen Ort aus, der ein Altern in Würde möglich macht. „Das Haus mit seinem Angebot ist ein Gewinn, nicht nur für Unterfrintrop, sondern für den ganzen Stadtteil“, davon ist Kufen überzeugt.
86 vollstationäre Pflegeplätze
Das sehen auch viele Senioren und deren Angehörige so. Die Einrichtung mit ihren 86 vollstationären Pflegeplätzen, 14 seniorengerechten Wohnungen und 24 Plätzen in zwei Wohngemeinschaften ist voll belegt.
„Da ja auch der Stadtrat immer älter wird, gab es schon Anfragen, aber hier sind im Moment keine Plätze frei, und eine Bevorzugung der Mitglieder des Stadtrates kommt natürlich nicht in Frage“, schmunzelt der Oberbürgermeister.
Gesetzliche Vorgaben haben sich geändert
Nach den geänderten gesetzlichen Vorgaben, zum Beispiel, der seit August 2018 verpflichtenden Einzelzimmerquote, entsprach das Vorgängergebäude nicht mehr den Bestimmungen. „Deshalb haben wir uns aus finanziellen Gründen, einer deutlich kürzeren Bauzeit und der damit moderneren Gebäudestruktur gegen eine schrittweise Modernisierung und für einen Ersatzneubau entschieden“, erklärt Geschäftsführer Georg Gal.
Doch nicht nur die Raumsituation ist neu. Auch das Pflegekonzept nach "Silviahemmet" findet nun im Papst Leo Haus Anwendung. Die Stiftung Silviahemmet, die 1996 von der schwedischen Königin Silvia ins Leben gerufen wurde, unterstützt ein besonderes Pflegekonzept für Menschen mit Demenz.
Emotionale Zuwendung für Demenzpatienten
Einrichtungsleitung Dr. Eva-Maria Rexhausen erklärt: „Hier in Deutschland sind wir eine der ersten Einrichtungen, die sich an diesem Konzept ausrichtet und sich demnächst zertifizieren lassen will. Dabei geht es darum, die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen mit Demenz weitestgehend zu erhalten und ihnen emotionale Zuwendung zu geben. Und das bezieht sich nicht nur auf die eigentlichen Pflegekräfte, sondern auch auf die Mitarbeitenden der Hauswirtschaft, des Sozialen Dienstes und auch der Haustechnik. Wir alle arbeiten zusammen, betrachten den Patienten mit wachem Blick für seine Bedürfnisse und Wünsche.“
Integration und neue Kontakte im Stadtteil
Auf eine weitere Neuerung können sich alle Beteiligten freuen. Das sozialraumorientierte Quartierskonzept unter dem Motto: „Im Herzen des Quartiers – das Papst Leo Haus“ will den Bewohnenden ein Plus an Integration in den Stadtteil und neue Kontakte bieten. Deshalb öffnet sich die Einrichtung für die Menschen im Stadtteil. „Wir freuen uns über die vielen positiven Reaktionen, die wir bisher für unser Vorhaben erhalten haben“, so Rexhausen.
Nach einer kurzen Andacht, gestaltet von den beiden Frintroper Pfarrern Wolfgang Haberla und Fritz Pahlke, und der anschließenden Segnung des Neubaus, hatten interessierte Gäste die Möglichkeit, die hellen, lichtdurchfluteten Räume des Papst Leo Hauses zu besichtigen.
Text: Doris Brändlein
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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