Jugendmigrationsdienst lädt ein ins Café de Mundo am Dionysiuskirchplatz
Neuer Treffpunkt mitten in Borbeck
Die türkis-blauen Sitzmöbel sehen gemütlich aus. Und auf dem ansonsten leeren Dionysiuskirchplatz sind sie ein echter Hingucker. Simone Kaczinski von Die Spinnen e.V. Fachstelle Frau und Beruf und Bilge Colak vom Jugendmigrationsdienst (JMD) haben sie an diesem Vormittag nicht ohne Grund vor das ehemalige Fürtges-Haus geschafft.
von Christa Herlinger
Der JMD hat das schmucke Gebäude vor geraumer Zeit bezogen und dort das Cafe de Mundo eröffnet. Täglich von 9 bis 17 Uhr läuft der Café-Betrieb. Doch man kann nicht nur Kaffee genießen in dem Haus. Im Untergeschoss wird kräftig geschraubt. In der Fahrradwerkstatt gibt es jede Menge zu tun. Reparaturarbeiten können in Auftrag gegeben werden, gespendete Zweiräder werden aufgemöbelt und gegen eine Spende weiterverkauft.
Leute treffen oder Rat einholen
Das Cafe möchte Treffpunkt sein. "Für alle Borbecker", betont Colak. "Wer möchte kann hier bei uns einfach seinen Laptop auspacken und sich zum Arbeiten an einen der Tische setzen." Darüberhinaus gibt es am Dionysiusplatz natürlich Gelegenheit, sich Rat von den JMD-Experten einzuholen. "Unsere Angebote richten sich an junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren", so Bilge Colak. Es geht um Probleme mit den Eltern, in der Schule oder auch mit dem Jobcenter.
25 Frauen waren bei der Premiere dabei
Auch Simone Kaczinski von Die Spinnen e.V. Fachstelle Frauen und Beruf mit Sitz an der Marktstraße hat den neuen Treffpunkt längst ins Herz geschlossen. Seit Monaten kooperieren beide Einrichtungen, im März, kurz vor dem Corona Lockdown, fand am Dionysiuskirchplatz die Premiere des gemeinsam initiierten Frauencafés statt: Miteinander ins Gespräch kommen, Kontakte knüpfen, Angebote kennenlernen. 25 Frauen waren zum Auftakt der Einladung gefolgt. "Es wird in jedem Fall eine Fortsetzung geben", verspricht Kaczinski. Sobald wie möglich sollen die neuen Cafétermine bekannt gegeben werden.
Dialog draußen an jedem dritten Freitag
Um weiterhin mit den Bürgern im Gespräch zu bleiben, haben sich die beiden kooperierenden Einrichtungen ein neues Format überlegt: Ab sofort wird es an jedem dritten Freitag im Monat heißen: Dialog draußen. Bei gutem Wetter sitzt das Duo Kaczinski/Colak von 10 bis 12 Uhr in der türkis-grünen Sitzgruppe vor dem Haus und freut sich über Gesprächspartner. "Wir möchten uns nach den langen Wochen des Stillstands wieder zeigen, fragen, wie die Borbecker mit dieser Zeit umgehen, Statements sammeln und den einen oder anderen Impuls geben", erklärt Bilge Colak.
Blick auf den eigenen Stadtteil
Bei der Premiere gab es viele neugierige Blicke. "Aber einige haben sich auch getraut, haben sich hingesetzt und sind mit uns Gespräch gekommen", freut sich Simone Kaczinski. Dabei ging es um weit mehr Themen als das Befinden in Corona-Zeiten. "Man hat auch vieles über die Sichtweise der Borbecker auf ihren Stadtteil erfahren, was hier brach liegt und wo die Menschen wirklich etwas vermissen."
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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