Nachbarschaft nach Wahl

Gemeinschaftliches Wohnen könnte auch in bereits geplanten Neubauten entstehen.
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Wenn Milch oder Mehl ausgehen, greift man gern mal auf den sonst oft so anonymen Nachbarn zurück. Neue Wohnformen bieten jedoch wesentlich mehr Zusammenleben als das, weiß Anna Heimansberg von der Allbau AG. Auch in Dellwig etwa könnte so etwas in Zukunft entstehen.

Im Kundencenter am Kennedyplatz 5 spinnt Heimansberg seit März ein Netzwerk, welches Interessenten und Förderer gemeinschaftlichen Wohnens zusammenbringt, um entsprechende Projekte anzuschieben und letztlich auch zu realisieren.
Grundsätzlich geht es da um das enge Zusammenleben unter einem Dach, oft in einem Mehrgenerationenhaus. Zwar behalten die Mieter ihre Privatsphäre durch separate Wohnungen, jedoch fördern Gemeinschaftsräume das soziale Miteinander. Baulich werden engere Kontakte ermöglicht etwa durch breite Laubengänge, auf denen gemeinsame Kaffeetafeln möglich sind. Dazu werden Vereinbarungen über die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen oder auch Waschmaschinen getroffen. Um gewissermaßen zu garantieren, dass das Modell funktioniert, lernen sich die Mietparteien vor ihrem Einzug ausgiebig kennen. Isolation soll nicht stattfinden, die Bewohner gegenseitig aufeinander Acht geben.
Da die Wohnprojekte in Gemeinschaft geplant würden, sei im Grunde alles möglich, so Heimansberg, die ihre Arbeit kürzlich der Bezirksvertretung IV vorstellte. Neben den Mehrgenerationenhäusern gebe es Familien- wie Seniorenwohnprojekte, Ökologisches Wohnen, Wohnen für Menschen mit und ohne Behinderungen ebenso wie etwa Frauenwohnprojekte - ein solches ist der Beginenhof Essen, das bisher einzige realisierte Konzept hier in Essen. Dort, im ehemaligen Finanzamt Süd, wohnen in 26 Wohnungen (davon sechs öffentlich geförderte) 29 Frauen zwischen 25 und 85 Jahren. Neben einem auch mietbaren Veranstaltungsraum gibt es Gewerbe wie etwa ein Café oder eine Hebammenpraxis.
In den kommenden Jahren sollen weitere Gemeinschaftshäuser in der Stadt folgen; Ideengeber stünden bereits auf der Matte, so Heimansberg, konkret seien die Projekte jedoch noch nicht. Angedacht sei zum Beispiel auch, den Grundgedanken des gemeinschaftlichen Wohnens auf bereits geplante Allbau-Neubauprojekte zu übertragen, etwa im Falle Pier 78 (Uni) oder Uferviertel Niederfeldsee (Altendorf). Hier seien Mieter in der Mitgestaltung aber natürlich zwangsläufig eingeschränkt. Mehr Möglichkeiten könnte da etwa das ehemalige Schulgebäude an der Helmstraße 5 in Dellwig bieten, denn auf dem städtischen Grundstück gibt es eine Reservierungsoption. Interessenten dafür - Mieter wie Investoren - gefunden haben sich bisher aber keine.

Gemeinschaftliches Wohnen könnte auch in bereits geplanten Neubauten entstehen.
Anna Heimansberg ist Ansprechpartnerin. Foto: Allbau
Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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