Memory-Café in Bergeborbeck startet ab April neue Ausflugsfahrten
Gerda und die anderen kommen gerne. Für sie ist das Memory-Café im Gemeindesaal St. Maria Rosenkranz an der Haus-Berge-Straße in Bergeborbeck eine willkommene Abwechslung im Alltag. Hier treffen sie andere Menschen mit ähnlichen krankheitsbedingten Handicaps. Barbara Rahn und ihr Team organisieren das gemeinsame Frühstück, mit dem jeder Café-Tag beginnt. Dann wird gesungen, es stehen Spiele und kleine Bewegungsübungen auf dem Programm.
Montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 13 Uhr hat das Memory-Café geöffnet. "Pro Tag empfangen wir bis zu zwölf Gäste", erklärt Barbara Rahn. Seit fünf Jahren leitet sie das Angebot. Lebensfreude wecken, Geselligkeit und Wertschätzung erfahren - all diese Dinge füllt sie gemeinsam mit Martina Stamm-Zunker und Annette Stillert mit Leben. Für die zu Pflegenden, "aber auch die Pflegepersonen", berichtet sie. Denn ihnen eröffnet das Angebot des Memory-Cafés Freiraum. Für einen Arztbesuch, eine Tasse Kaffee bei Freunden oder den Termin beim Friseur. Und das alles, ohne ständig auf die Uhr sehen zu müssen.
Kleinbus holt Cafébesucher ab
Seit wenigen Monaten kann das Café über einen eigenen Kleinbus verfügen. Der holt an den drei Öffnungstagen die Besucher auf Wunsch zu Hause ab. Zudem macht er organisierte Ausflugsfahrten möglich. "Damit haben wir im letzten Jahr angefangen", berichtet Barbara Rahn. An ausgesuchten Terminen hat das Memory Café-Team Touren in die Umgebung unternommen. Maximal sechs Teilnehmer wurden von zwei Betreuerinnen begleitet. Es ging sonntags nach Frintrop ins Senioren-Tanzcafè "Rock am Stock" oder während der Woche in die Gruga oder zum Baldeneysee. Eine emotionale Angelegenheit. "Eine Teilnehmerin hatte während unserer Bootsfahrt Tränen in den Augen", erinnert sich Barbara Rahn, "einfach weil sie noch einmal zurückkehren konnte an den Ort, an dem sie mit der Familie so viele glückliche Wochenenden verbracht hat." Die Ausflugsfahrten sind also echte Erinnerungsarbeit.
Stadion Essen ist ein neues Ziel
In diesem Jahr möchte das Team das Angebot weiter ausbauen. Der Besuch in der Gruga und die Fahrt mit der weißen Flotte sind bereits wieder fest gesetzt. Aber Barbara Rahn und ihre Mitstreiterinnen haben noch eine Menge mehr Ideen auf der Liste. So ist ein Besuch in der Lichtburg geplant, es geht ins Rathaus, nach Zollverein und ins Stadion an der Hafenstraße. "Darauf freuen sich die Fußballfans unter den Café-Gästen schon jetzt", weiß Martina Stamm-Zunker. Im Rathaus wird eine spezielle Führung für demenziell erkrankte Menschen angeboten. "Und vielleicht treffen wir dann ja sogar den Oberbürgermeister", hofft Barbara Rahn.
Die Ausflüge sind aber nicht allein für die Gäste des Memory-Cafés gedacht. "Unser Angebot ist offen", erklärt die Leiterin. Auch wer auf einen Rollator angewiesen ist, kann sich auf die Teilnehmerliste setzen lassen.
Für Fragen alle Fragen rund um die Angebote des Memory-Cafés steht Barbara Rahn unter Tel. 0152 36 91 49 89 zur Verfügung.
Die Kosten können zum großen Teil durch Leistungen der Pflegeversicherung übernommen werden.
Anmeldungen sind für einzelne Tage möglich. Zuvor kann ein Schnupperbesuch ausgemacht werden.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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