Kleiderlädchen an der Bocholder Straße öffnet seine Pforten
Sie sind ein echtes Team. Eines, das Spaß an der Arbeit hat. Es wird viel gelacht in den Containern an der Bocholder Straße; dort, wo das Kleidermagazin der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim seinen Sitz hat. 13 Frauen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten haben dort über das Zentrum für Joborientierung eine Beschäftigung gefunden. Anja Koch und ihre Kolleginnen wollen einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt finden. Der Job im Kleidermagazin ist genau das Richtige für sie.
Seit knapp eineinhalb Jahren ist Anja Koch dabei. "Ursprünglich komme ich aus der Altenpflege", verrät sie. Dass sie ihr Beschäftigungsverhältnis im Kleidermagazin noch einmal verlängern kann, darauf hofft sie ebenso wie Kollegin Annette Gollan. "Denn der Umgang mit den Menschen hier macht mir einfach unheimlich viel Spaß."
Und gerade jetzt, wo das Projekt richtig Fahrt aufnimmt, möchten die beiden unbedingt mit dabei bleiben. Schließlich haben sie genau wie die anderen eine ganze Menge Herzblut investiert. Sie waren auf Flohmärkten unterwegs, haben Ausschau nach allerlei nützlichen Utensilien für das neue "Kleiderlädchen" gehalten. Das feiert am Montag, 10.September, ab 11 Uhr seine offizielle Neueröffnung.
Ab Montag sind die Container Geschichte
Dann ist das Kleidermagazin in den betagten Containern Geschichte. Die Zukunft gehört dem "Kleiderlädchen". An der Bocholder Straße 29 hat die Gemeinde Räume angemietet. "Vorher war dort eine Gaststätte", weiß Florian Rademacher vom Leitungsteam des Projekts. Fachfirmen und Mitarbeiter der Arbeitslosenwerkstatt haben die Räume renoviert. Neue Elektrik, ein neuer Boden und neue sanitäre Einrichtungen machen das "Kleiderlädchen" schon jetzt zu einem Hingucker. "Aber noch ist nicht alles fertig", winken die Frauen ab. Obwohl ein Großteil der Second-Hand Kleidungsstücke für Damen, Herren und Kinder längst fein säuberlich an den neuinstallierten Kleiderstangen hängt.
Die zum Verkauf stehenden Schuhe werden ihren Platz im neuen Schuhschrank finden. Den haben Anja Koch und ihre Mitstreiterinnen ebenso organisiert wie den schmucken Verkaufstisch. "Jetzt fehlt nur noch eine Kasse." Was im "Kleiderlädchen" angeboten wird, sind ausschließlich Spenden. Neben Textilien und Schuhen gehören dazu auch Dekogegenstände, Haushaltswaren wie Töpfe und Porzellan, aber auch Spielsachen und Accessoires wie Taschen. Die Abgabe erfolgt gegen ein kleines Entgelt. "Damit werden die Betriebsnebenkosten refinanziert", erklärt Florian Rademacher das Konzept.
Internationale Snacks wie Schulbato
Anja Koch und ihre Mitstreiterinnen fiebern dem Eröffnungstermin seit Wochen entgegen. "Es wäre toll, wenn viele Leute bei uns reinschauen und mit uns feiern", rühren sie die Werbetrommel. Es kann gestöbert und geschaut werden. "Und es gibt auch eine Kleinigkeit zu essen." Wer die Frauen kennt, weiß, dass man sich nicht nur auf Kaffee und Kuchen freuen darf. Souha Merhi und ihre Kolleginnen mit arabischen Wurzeln überraschen gerne mit Spezialitäten aus ihrer Heimat. "Beispielsweise Schulbato", machen die Frauen Lust auf die Köstlichkeit mit frischen Paprika und Auberginen. "Bei uns funktioniert Integration", erklärt Anja Koch mit einem breiten Lächeln. Man nimmt es ihr ab. Die 13 Frauen, die in drei Schichten das "Kleiderlädchen" mit Leben füllen, sind eben ein echtes Team. Im Job, wie im Privaten.
Team freut sich über Spenden
Das Team des Kleidermagazin bzw. des Kleiderlädchens freut sich über Spenden. Diese werden von Mo bis Do von 11 bis 17 Uhr sowie Fr von 11 bis 16 angenommen.
Seit 1998 gibt es die Projekte des Zentrum für Joborientierung in der Borbecker Gemeinde. Das Kleidermagazin öffnete 1990 seine Pforten. Zudem gibt es eine mobile Fahrradwerkstatt. Das Team wird am Eröffnungstag des "Kleiderlädchens" vor Ort sein und über seine Arbeit informieren. An einem oder zwei festen Terminen im Monat ist dann auch Borbeck künftig Anlaufstelle bei Radproblemen. Spenden Das Team des Kleidermagazins bzw. des "Kleiderlädchens" freut sich über Spenden. Diese werden von Mo bis Do von 11 bis 17 Uhr sowie Fr von 11 bis 16 angenommen.
Seit 2005 gibt es die Projekte des Zentrums für Joborientierung in der Borbecker Gemeinde. Das Kleidermagazin öffnete bereits 1990 seine Pforten, wurde zunächst ehrenamtlich betreut.
Zudem gibt es ein zweites Projekt: die mobile Fahrradwerkstatt. Das Team wird am Eröffnungstag des "Kleiderlädchens" vor Ort sein und über seine Arbeit informieren. An einem oder zwei festen Terminen im Monat ist dann auch Borbeck künftig Anlaufstelle bei Zweiradproblemen.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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