Ideenpool zur Stadtteilerneuerung in Frintrop und Bedingrade wartet auf Umsetzer

Erika Küpper ist eine Kümmerin
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Ein paar Namen hat Hannelore Heck am Ende des Abends auf ihrer Liste stehen. Die Frintroperin ist Kümmerin. Grün, Sauberkeit und Gestaltung - das sind ihre Themen. Gemeinsam mit den Bürgern, die sich mit Namen, Adresse und einer Telefonnummer auf ihrer Liste verewigt haben, will sie in den Stadtteilen Frintrop und Bedingrade etwas in Bewegung setzen.

Grünflächen pflegen, erhalten und anlegen, Sponsoring für Grün und Grünpatenschaften durch Anwohner und Geschäftsleute - kann man auf der großen Stellwand nachlesen. Dort haben die Organisatoren des Stadtteilentwicklungsprozesses für Frintrop und Bedingrade nicht nur die im Rahmen der Ideenwerkstatt gesammelten Anregungen für den Bereich "Grün" von Hannelore Heck zusammengefasst.
Für insgesamt sechs Themenbereiche gibt es Ideen und Arbeitsansätze. Und es werden Mitstreiter gesucht. Engagierte Bürger, die sich ehrenamtlich einbringen. Mit anfassen. Im klassischen Sinne oder zeitlich begrenzt. "Das sind die neuen Ehrenamtler. Die arbeiten eher projektorientiert", erklärt Professor Klaus Wermker zu Wochenbeginn in den Räumen des Pfarrheims an der Schlenterstraße. Dorthin hatten die Verantwortlichen Interessierte aus beiden Stadtteilen eingeladen, um ganz offiziell die nächste Stufe des Stadtteilentwicklungsprozesses einzuläuten. Nach Akteursworkshop, Ideenwerkstatt und der Aktion "Helfende Hände" soll es nun praktisch weiter gehen. Mit der Umsetzung von Prozessen, Aktionen und Verbesserungen. Hilde und Peter Farwick gehören zu denen, die sich einbringen wollen. Auch sie interessieren sich für den Bereich "Grün". "Wenn ich in kleineren Städten unterwegs bin, bin ich immer ganz neidisch", berichtet die Bedingraderin. Dort sei augenscheinlich noch Geld für die Pflege öffentlichen Grüns vorhanden. Die Eheleute möchten mithelfen, dass sich auch ihr Stadtteil in dieser Hinsicht nicht verstecken muss. "Allerdings sind wir beide berufstätig", räumt Farwick ein. Das macht es nicht einfacher. Am Aktionstag "Helfende Hände" konnten sie beispielsweise nicht mit dabei sein.
Manfred Funke-Kaiser ist Kümmerer für den Bereich "Begegnung, Wirtschaft, Marketing". "Für einen alleine sind die Dinge, die wir in der Ideenwerkstatt entwickelt und zum Teil schon angeschoben haben, nicht leistbar", rührt er die Werbetrommel für Unterstüztung. Ein zentrales Anliegen des Frintropers: die Aufhebung der mentalen Grenzen zwischen Ober- und Unterfrintrop. "Es wäre toll, wenn sich die Namen Frintrop im Tale und Frintrop in der Höhe etablieren ließen." Ideen für gemeinsame Aktionen sind da, sie müssen nur umgesetzt werden.
Ohne Unterstützung durch Profis und flankierende Maßnahmen der Verwaltung, da sind sich die Kümmerer - die Eheleute Erika (Bildung und Soziales) und Wilfried Küpper (Mobilität und Verkehr), Dirk Busch (Senioren), Hannelore Heck (Grün) und Koordination (Udo Brammen-Herrmann) - einig, wird es aber nicht funktionieren. "Genau da kommt Monika Harnisch von der Stadtagentur ins Spiel", erklärt Moderator Klaus Wermker. Sie soll als Schnittstelle fungieren, die Akteure durch den "Verwaltungsdschungel" lotsen.
Und auch Geld ist wichtig. "Nicht nur bei uns im Grün-Bereich", erklärt Hannelore Heck. "Irgendwie muss die Umsetzung ja finanziert werden." Mitte Dezember möchte sie ihre Mitstreiter zu einem ersten Planungstreffen einladen. Bei sich zu Hause. Zu Beginn wird es wohl nicht anders gehen. Aber Prof. Wermker gab den Akteuren einen wichtigen Tipp mit auf den Weg: "Prüfen Sie, wie und wo im Stadtteil Räume zur Verfügung stehen, in denen Sie sich treffen können. Zu denen Sie regelmäßigen Zugang haben. Virtuelle Räume reichen da nicht aus." Erika Küpper ist eine der Kümmerer/innen. Sie ist Ansprechpartnerin für den Bereich Bildung und Soziales. "Es gibt eine Menge, was wir anschieben können, um unsere Stadtteile voranzubringen." Mit kleinen Projekten wollen die Akteure beginnen, um möglichst schnell auch erste Erfolge feiern zu können.  Der Stadtteilentwicklungsprozess wurde von der Industrie- und Handelskammer Ruhr, "Wir für Frintrop" und dem Bürger- und Verkehrsverein Frintrop initiiert.

 Wer noch mit einsteigen möchte, findet unter Tel. 600098 einen Ansprechpartner. 

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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