Helfer auf vier Pfoten

„Akiba ist ein Traumhund“, für die 19-jährige Shirin steht das außer Frage. Seit viereinhalb Jahren ist der Golden Retriever Rüde im Besitz ihrer Familie. Doch Akiba kann mehr als „Sitz“ und „Platz“. Gerade hat er gemeinsam mit Shirin alle notwendigen Prüfungen bestanden, die ihn als ausgebildeten Therapie- und Behindertenbegleithund ausweisen.

Ein Jahr und drei Monate haben die beiden dafür gearbeitet. Bei Hundetrainerin Filiz Erfurt, Gründerin und erste Vorsitzende des Vereins „Filiz-Rollidogs e.V.“, haben Hund und Hundeführerin das notwendige Know How erlernt.
Auch für Filiz Erfurt war die Arbeit mit Shirin und Akiba etwas besonderes. „Normalerweise beginnt die Ausbildung der Hunde bereits im Welpenalter. Da war Akiba mit seinen vier Jahren schon ein echter Senior.“ Bei Shirin ist das genaue Gegenteil der Fall. „Mein Küken“ nennt die Hundetrainerin die junge Borbeckerin liebevoll und ist mächtig stolz auf die junge Frau, die gemeinsam mit Akiba Ausbildung und Prüfung so bravourös gemeistert hat.
Ein Beitrag über Filiz Erfurt in „Menschen, Tiere und Doktoren“ auf Vox hatte die Borbecker Familie auf die Altenessener Hundetrainerin und ihre Arbeit aufmerksam gemacht. „Mama hat angerufen und wir haben uns noch am selben Tag getroffen“, erzählt Shirin.
Die 19-Jährige absolviert derzeit eine Ausbildung zur Kinderpflegerin. Im kommenden Jahr macht sie ihre Abschlussprüfung.
„Ich möchte Akiba gerne auch in meine berufliche Arbeit einbinden“, hat die junge Borbeckerin genaue Vorstellungen von der Zukunft. Als ausgebildeter Therapiehund ist der Retriever unter anderem geschult im Umgang mit behinderten Kindern. Akiba hat gerlernt, ihre Fein- und Grobmotorik zu fördern und sie beim Spiel die eigenen Defizite vergessen zu lassen.
Auch optisch erfüllt der Rüde alle Anforderungen. „Therapiehunde sollten ein Schmusefell haben, mittelgroß und hell sein“, erklärt Filiz Erfurt. „Als Wesensmerkmale dürfen sie weder Dominanz noch Ängstlichkeit mitbringen.“ Akiba brachte von Beginn an alles, was einen guten Therapie- und Behindertenbegleithund ausmacht. „Trotz seiner vier Jahre ist er verspielt und immer darauf bedacht, etwas Neues zu lernen.“ Und das hat er in den vergangenen Monaten getan - reichlich. Er kann Schubladen öffnen und schließen, kennt die Unterschiede zwischen Mützen, Handschuhen, Teddies oder Bällen und kann diese Dinge gezielt apportieren. Auch die Bedienung einer Fußgängerampel ist für ihn kein Problem mehr. Im Einkaufszentrum holt er auf Knopfdruck den Aufzug in die gewünschte Etage.

Arbeit mit Kindern und alten Menschen

Shirin trainiert nahezu täglich mit dem Rüden. „Akiba weiß genau, wenn ich seine Kenndecke überlege, dann wird gearbeitet“, erklärt die 19-Jährige. Die Kenndecke weist den Rüden in der Öffentlichkeit als ausgebildeten Therapie- und Behindertenbegleithund aus, der sein „Handwerk“ bei Filiz Erfurts „Rollidogs“ gelernt hat.
Nach bestandener Prüfung möchte sich Shirin mit Akiba nun in verschiedenen Einrichtungen vorstellen. Die 19-Jährige hofft auf Interesse. „Dann kann Akiba bei der Arbeit mit Kindern oder alten Menschen zeigen, was in ihm steckt, wie positiv sich die Begegnung mit ihm, das Kuscheln und Streicheln auf ihr Wohlbefinden auswirken kann.“
Begleitet wird sie dabei weiterhin von Filiz Erfurt und dem „Filiz-Rollidogs e.V.“. „Einmal im Jahr gibt es ein gemeinsames Training, in dem die Zusammenarbeit zwischen Hund und Halter noch einmal überpfrüft wird.“ Zudem steht Filiz Erfurt, die nach einem Sportunfall selbst im Rollstuhl sitzt und als Epileptikerin auf die Hilfe ihre Hunde angewiesen ist, für Fragen, Tipps und Ratschläge zur Verfügung.

Ein ganz normaler Familienhund

Zeit zum Spielen und Toben mit Shirin und ihren Eltern wird Akiba auch in seinem neuen Leben als Therapie- und Behindertenbegleithund bleiben. „Denn auch wenn für ihn die Einsätze immer einen großen Spaß bedeuten, Ausgleich muss sein. Akiba bleibt weiterhin unser Familienhund“, erklären Shirins Eltern.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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