Grünes Kleinod am Spielplatz Matthäuskirchstraße erhalten
Wenn er eine gute Fee treffen würde, wüsste Klaus Adelskamp genau, welche drei Wünsche er ihr mit auf den Weg geben würde. Seit 24 Jahren ist der Familienvater ehrenamtlich gemeinsam mit seiner Frau Walburga aktiv. Als Spielplatzpaten haben die beiden ein Auge auf den Spielplatz an der Matthäuskirchstraße.
Die eigenen Kinder des Paares sind längst aus dem Spielplatzalter raus. Doch es vergeht nahezu kein Tag, an dem Walburga und Klaus Adelskamp nicht in Sachen Spielplatz aktiv sind. Hundehalter und nächtliche Besucher, die bei schönem Wetter die Grünfläche als Treffpunkt nutzen, Flaschen, leere Getränkedosen und anderen Müll einfach liegenlassen, machen den Spielplatzpaten das Leben nicht immer einfach.
An Nachtruhe ist nicht immer zu denken
Polizei und Ordnungsamt kontrollieren in unregelmäßigen Abständen. Denn wenn auf dem Spielplatzgelände, zwischen Tischtennisplatten, Schaukeln und Sitzbänken bis in die späte Nacht gefeiert wird, bekommen die Mieter der Häuser Matthäuskirchstraße 38 bis 48 so gut wie kein Auge zu. "Ich habe ja nichts dagegen, dass man sich dort trifft, zusammensitzt und Spaß hat", so Anwohnerin Petra Maurer, "aber bitte nicht zu den Zeiten, in denen ich schlafen muss." Das sollte auch so sein. Schilder an den drei Eingangsbereichen zu Grünfläche und Spielplatzgelände weisen auf Abend- und Mittagsruhe hin. Demnach ist die Nutzung des Spielplatzes von 8 bis 20 Uhr möglich, an Sonn- und Feiertagen gilt eine zusätzliche Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr. Beim Aufstellen der Schilder hatte die gute Fee keine Hand im Spiel.
Auch in Sachen Müll gibt´s immer wieder Ärger
"Das ist auf Druck von Essen Nord geschehen, der die Häuser hier gehören. Aber vielleicht kann sie bei der Einhaltung der Spielplatzzeiten helfen", hofft Adelskamp mit einem Augenzwinkern. "Denn da hapert es wirklich." Auch in Sachen Müll fühlen sich Anwohner und Spielplatzpaten oft allein gelassen. Trotz der Präsenz von Ordnungsamt und Polizei hat sich nämlich nichts daran geändert, dass regelmäßig ausrangierte Kühlschränke, Sitzmöbel und volle Müllsäcke in den Grünanlagen abgelegt werden. "Dabei haben wir hier ein echtes Kleinod", so Klaus Adelskamp, "schade, dass das nicht alle so sehen."
Dazu gehören auch einige Hundebesitzer. Die nutzen die Grünfläche rund um den Spielplatz bevorzugt dazu, damit ihre Vierbeiner ein kleines oder großes Geschäft machen können. "Im Klartext heißt das, an vielen Tagen ist die Wiese kaum mehr zu betreten, zu groß die Gefahr, mitten in eine solch unschöne Hinterlassenschaft hineinzutreten. Dabei ist das Mitführen von Hunden auf dem Spielplatzgelände verboten", zeigt sich der Pate informiert. Die Vierbeiner dürfen einzig außen herum geführt werden. "Aber das Durchführen wird hier zum Ausführen", ärgern sich die Anwohner.
Kontrollen und freundliche Gespräche
Gegen angeleinte Hunde, Anwohner der umliegenden Straßen, die das Grün zur Erholung nutzen und Kinder, die sich auf dem Spielplatz vergnügen, hat niemand etwas. "Allerdings bleibt ein Paradies nur solange eines, wie sich alle an Regeln halten. Und in unserem kleinen Paradies an der Matthäuskirchstraße ist das leider nicht immer so", setzt Adelskamp auf Einsicht. Solange werden immer wieder Kontrollen nötig sein. "Und freundliche Gespräche, in denen wir klar machen, was geht und was nicht."
Falls der Spielplatzpate in nächster Zeit die gute Fee persönlich treffen sollte, hat er noch einen weiteren Wunsch auf seiner Liste: die Treppe aus maroden Natursteinen, die hinunter zum Spielplatz führt. "Sie soll in diesem Jahr ausgetauscht werden", so seine Info. Ein langgehegter Wunsch der Anwohner. "Vielleicht könnte die Fee da noch einmal nachhaken."
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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