Große Chance für junge Leute - Mehr als 160 Lehrstellen im Angebot: Börse am Freitag bei der Kreishandwerkerschaft

Auf eine hoffentlich gut besuchte Lehrstellenbörse am Freitag freuen sich (von links): Andrea Demler (Vorsitzende der  Geschäftsführung der Agentur für Arbeit), Dietmar Gutschmidt (Fachbereichsleiter JobCenter), Wolfgang Dapprich (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft) und Markus Bredenbröcker (Kreislehrlingswart der Kreishandwerkerschaft). Foto: Renate Debus-Gohl
  • Auf eine hoffentlich gut besuchte Lehrstellenbörse am Freitag freuen sich (von links): Andrea Demler (Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit), Dietmar Gutschmidt (Fachbereichsleiter JobCenter), Wolfgang Dapprich (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft) und Markus Bredenbröcker (Kreislehrlingswart der Kreishandwerkerschaft). Foto: Renate Debus-Gohl
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"Handwerk hat goldenen Boden." Ein uralter Slogan, der auch heute sehr aktuell ist. Hier zeichnen sich hier klare Perspektiven ab, wo an anderer Stelle die Zukunft nach Berufskolleg oder Studium eher vage ist. Was alles geht, zeigt unter anderem die Lehrstellenbörse 2018 der Kreishandwerkschaft Essen.

Am kommenden Freitag, 27. April, wird an der Katzenbruchstraße 71 wieder gemeinsam mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und dem JobService des JobCenters Essen diese Börse durchgeführt. Mehr als 160 Lehrstellen können ganz konkret angeboten werden. Die Palette reicht dabei von A (Anlagenmechaniker) bis Z (Zweiradmechatroniker). In der Zeit zwischen 10 und 13 Uhr stehen Ausbildungsberater und Ausbildungsvermittler der Arbeitsagentur und des JobCenters sowie Lehrlingswarte beziehungsweise Vorstandsmitglieder oder Ausbilder aus den in Essen ansässigen Innungen bereit, um die Interessenten über Ausbildungsstellen im Handwerk zu beraten und Adressen von Betrieben mit freien Lehrstellen weiterzugeben.
Kreislehrlingswart Markus Bredenbröcker verspricht neben der Theorie auch Praxis und Gesprächsmöglichkeiten "auf Augenhöhe": "An den verschiedenen Infoständen geht es nicht nur ums Reinschnuppern. An einigen Stellen kann auch gleich Hand angelegt werden. Zahlreiche Auszubildende der beteiligten Unternehmen sind vor Ort und präsentieren ihre Ausbildungsberufe. So sprechen junge Leute mit jungen Leuten, ohne jedwede Schwellenangst." Sollte am Freitag die Entscheidung fallen, einen speziellen Handwerksberuf zu ergreifen, können die Interessenten die Kontaktdaten von Betrieben erhalten, die noch "Leerstellen" anzubieten haben. 800 Schüler wurden im letzten Jahr zu dieser Veranstaltung begrüßt.
An der Spitze der gemeldeten freien Lehrstellen liegen zahlenmäßig folgende Berufe: Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Kilmatechnik (29), gefolgt von Maler und Lackierer (22) und Elektroniker Fachbereich Energie- und Gebäudetechnik (20).
Die Berufsberatung der Essener Agentur für Arbeit hat bei ihren Terminen vor Ort in den Schulen ebenfalls auf die Veranstaltung hingewiesen. Alle Betriebe des Essener Handwerks werden zeitnah zur Lehrstellenbörse angeschrieben und gebeten, die noch nicht besetzten freien Lehrstellen zu melden. Markus Bredenbröcker gibt offen zu: "Wir haben es hier sicherlich in der Vergangenheit versäumt, ein positives Bild der Ausbildung im Handwerk zu erzeugen. Dafür ist seit vier Jahren aber eine echte Aufbruchsstimmung spürbar."

Die vielfältigen Perspektiven entdecken

Ebenso deutlich ist andererseits aber auch der Eindruck vorhanden, dass es eine wahre Ausbildungsunwilligkeit, sogar ein Desinteresse gibt, eine Berufsausbildung zu beginnen. So sagt Nicole Kallidat, Beraterin für "Passgenaue Besetzung" bei der Kreishandwerkerschaft: "Die Motivation lässt bei den Schülern leider oft sehr zu wünschen übrig. Möglicherweise, weil sie die vielfältigen Möglichkeiten der eigenen beruflichen Entwicklung nicht kennen." Hier nur ein Stichwort: Meisterbrief. Damit verbindet sich unter anderem die Perspektive, einmal selbst einen Betrieb zu leiten. Kreishandwerksmeister Martin van Beek mit einem beeindruckenden Beispiel: "Mehr als 50 Prozent der rund 5.000 Betriebe in Essen werden von Personen geführt, die älter als 55 Jahre sind. Klar, die werden nicht alle weitergeführt, vielerorts ist der dringende Wunsch danach aber vorhanden. Dazu braucht es aber den hochqualifizierten Handwerker mit Abschluss. Und der beginnt seine berufliche Laufbahn idealerweise mit einer entsprechenden Ausbildung."

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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