100 Meter in 10 Sekunden - da wird der direkte Anschluss quasi unmöglich
Gleichgeschaltet: CDU fordert andere Taktung der Linie 186
CDU-Fraktion fordert andere Taktung der Linie 186 am Bahnhof Borbeck Süd Wer mit der Buslinie 186 aus Schönebeck kommt und die 100 Meter nicht in zehn Sekunden hinbekommt, hat derzeit schlechte Chancen, am Bahnhof Essen-Borbeck Süd den Anschluss an die S-Bahn 9 zu schaffen: Beide Verkehrsmittel starten immer zur exakt gleichen Minute. Ein erheblicher Zeitverlust für Fahrgäste, denn die nächste S9 kommt erst 20 Minuten später.
„Schönebeck hat nur eine Buslinie, die quer durch den Stadtteil führt: Das ist die Linie 186“, weiß Thomas Mehlkopf-Cao, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung IV. Aus Bottrop kommend tourt der 186er einmal durch Schönebeck, bevor schließlich die Endstelle am Schölerpad erreicht wird. Aber: „Die Linie 186 hat am Bahnhof Essen-Borbeck Süd leider keine gute Anbindung an die S9, sodass man auf die Straßenbahn umsteigen muss, wenn man in die Stadtmitte will“, erklärt der CDU-Fraktionschef den Antrag seiner Partei in der Dienstagssitzung der BV IV.
Durch Baustellen ist die Tram in den seltensten Fällen pünktlich
Sowohl S9 wie auch 186er starten am Bahnhof Borbeck Süd in der Hauptverkehrszeit zwischen 7 und 18 Uhr jeweils um 14, 34 und 54: „So schnell kann keiner die Treppen da hochhasten“, ist Mehlkopf-Cao überzeugt. Während man den Essener Hauptbahnhof mit der S9 in nur sechs Minuten erreicht, sind es mit der Tramlinie 105 bereits 15 Zeigerumdrehungen. Die Linie 103 steuert den Hauptbahnhof gar nicht erst an. Erschwerend hinzu kommt, dass die Straßenbahnlinien sich ihren Weg über Altendorfer Straße, Berliner Platz und Rathaus zum Hauptbahnhof bahnen müssen; sogar ohne diverse Baustellen klappt das nur in Ausnahmefällen ohne mehrminütige Verspätung.
Direkter Anschluss würde Unmengen an Zeit sparen
„Hätte man direkten Anschluss an die S9, würde man Unmengen an Zeit sparen. Insgesamt ist man von Schönebeck in die Essener Innenstadt mit Bus und Bahn bis zu 45 Minuten unterwegs. Eine Fahrt mit dem ÖPNV ist für Bürgerinnen und Bürger aus Schönebeck daher unattraktiv“, resümiert der CDU-Fraktionsvorsitzende.
In der Dienstagssitzung der Bezirksvertretung fand der Antrag Zustimmung, parteiübergreifend einigte sich das Gremium noch auf einige Ergänzungen: „Wir haben die Anmerkung gemacht, dass das auch für andere Stellen gilt, für andere Linien“, informiert Ulrich Schulte-Wieschen, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung IV, „das betrifft alle Bahnhöfe in Borbeck.“ Die Verbindungen in Bergeborbeck, Dellwig und Gerschede seien genauso problematisch.
Anstehende Fahrplanwechsel berücksichtigen
Zusätzlich solle der im Winter anstehende Fahrplanwechsel berücksichtigt werden: „Die S-Bahn wird anders getaktet: Die fährt nicht mehr 20-minütig, sondern halbstündig, mit der Begründung, dass es dort jetzt den RE32 gibt, der dann auch eine Viertelstunde vorher fahren würde“, erläutert Schulte-Wieschen.
Nun erwarten die Lokalpolitiker, dass Ruhrbahn und Nahverkehrsplanung der Stadt Essen auf die Vorschläge reagieren.
Text: Alexander Müller
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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