Endspurt für die Rückkehr des Papst Leo Hauses
Noch wird im Inneren des neuen Gebäudes kräftig gearbeitet. Und auch an der Fassade muss letzte Hand angelegt werden. Doch dass am 13. November die Umzugswagen anrollen können, darüber herrscht kein Zweifel. Dann zieht nach über zweieinhalb Jahren das Papst Leo Haus zurück in die Unterstraße nach Frintrop.
Mitarbeiter wie Bewohner fiebern dem großen Tag entgegen. "Die Freude über das neue Haus ist riesig," erklärt Einrichtungsleitung Dr. Eva-Maria Rexhausen. 14,6 Millionen hat der komplette Neubau gekostet. Der war notwendig geworden, da das alte Haus doch erheblich in die Jahre gekommen war. "Im Ganzen gesehen war der komplette Neubau kostengünstiger als eine aufwendige Sanierung des alten Hauses", so Georg Gal, Geschäftsführer der Nikolaus Groß Alten- und Pflegeheime Essen GmbH, zu der neben der Unterfrintroper Einrichtung drei weitere Häuser gehören, unter anderem St. Maria Immaculata und das Bertha Krupp Haus.
Neuaufstellung auch inhaltlich
Mit dem Bezug des neuen Hauses stellt sich die Unterfrintroper Einrichtung gebäudetechnisch und auch inhaltlich neu auf. Der Neubau entsprecht den geänderten gesetzlichen Auflagen. Den Bewohnern stehen dort ausschließlich Einzelzimmer zur Verfügung. Neben 86 vollstationären Pflegeplätzen in den beiden unteren Etagen finden sich an der Unterstraße 14 seniorengerechte Wohnungen (die bereits alle vergeben sind) im Obergeschoss sowie zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften. Eine davon ist für zwölf demenziell erkrankte Personen angelegt, die andere für Patienten, die beatmungs- und intensiv-pflegerische Betreuung benötigen. "Auch für sie stehen zwölf Plätze zur Verfügung", freut sich die Einrichtungsleitung über die Ausweitung des Portfolios. "Damit haben wir für die nordwestlichen Essener Stadtteile ein Alleinstellungsmerkmal." Verantwortlich für den Spezialbereich, den eine Tochtergesellschaft der Nikolaus Groß GmbH betreibt, ist Manuela Imalis.
Konzept "Silviahemmet"
Der Bereich Demenzbetreuung ist Schwerpunkt des neuen Hauses. In der Wohngemeinschaft und auch im pflegerischen Bereich. "Viele unserer Bewohner haben diese Erkrankung", so Rexhausen. Gearbeitet wird nach dem Konzept „Silviahemmet“, das bedürfnisorientierte Programm wurde 1996 von Königin Silvia von Schweden ins Leben gerufen. "Wir würden die Königin im nächsten Jahr gerne nach Frintrop einladen und ihr unser neues Haus vorstellen", blickt man im Papst Leo Haus schon mal in die Zukunft. Und auch eine Zertifizierung in diesem Bereich wird angestrebt.
1000 Essen aus der eigenen Großküche
Jetzt allerdings müssen erst einmal Umzug und Erstbezug in Angriff genommen werden. Auch in der Großküche im Untergeschoss des Hauses sind noch letzte Installationen notwendig. Rund 1.000 Essen pro Tag sollen zukünftig dort zubereitet werden, zu Beginn werden es knapp 600 sein. Nach dem Cook & Chill-Verfahren, das die Mahlzeiten frisch und knackig schmecken lässt. Darüber werden sich die Bewohner des Papst Leo Hauses sowie die der anderen Nikolaus-Groß-Einrichtungen freuen. Zudem werden zwei externe Heime beliefert. "Und es können noch weitere hinzukommen, Schulen, Kindergärten, Pflegeheime", so Georg Gal. Die Köstlichkeiten aus der eigenen Küche werden auch beim offenen Mittagstisch des Papst Leo Hauses serviert. Dank Förderung durch die Deutsche Fernsehlotterie nimmt mit Hubert Roeser ein Quartiersmanager in Frintrop seine Arbeit auf. "Ich sehe es als meine Aufgabe, das Papst Leo Haus zu einem attraktiven Anziehungspunkt im Quartier zu machen. Durch Kooperation mit anderen Initiativen, Vereinen und Verbänden." Gedacht ist an Ausstellungen, Vorträge oder auch Musikveranstaltungen. Erste Gespräche sind bereits gelaufen.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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