Einfach mal entspannen: Beim Qigong im Schlosspark ist das nicht schwer
Schon einmal etwas von Qigong gehört? Unser Praktikantin Lena Grube nicht. Doch sie ist neugierig auf die chinesische Bewegungsform, die Körper und Geist entspannt. Sie hat die die letzte, nein korrekt vorletzte Chance genutzt, Qigong kostenfrei auf der Wiese neben dem Schloss Borbeck auszuprobieren.
Viele der Teilnehmer sind schon von Anfang an mit dabei. Seit Ende April läuft das Angebot „Qigong im Park“ unter der Leitung von Elisabeth Kress. Doch Woche für Woche gibt es auch immer wieder neue Interessenten, die sich mittwochs morgens zur Gruppe dazu gesellen. „Wir sind heute auch zum ersten Mal dabei“, erzählt mir die nette Dame im türkisfarbenen Trainingsanzug. „ Wir haben die Gruppe immer mal wieder gesehen, wenn wir im Schlosspark spazieren gegangen sind.“ In dieser Woche hat sie nicht lange überlegt. Ihr Sportkurs findet in den Ferien nicht statt. „Und wir wollten immer mal etwas Neues probieren.“
Qigong statt Redaktion
Auch für mich ist an diesem Morgen alles neu. Anstatt mich wie üblich fertig zu machen und in die Redaktion zu fahren, steht Qigong auf dem Plan. Was ich mir genau darunter vorzustellen habe, weiß ich nicht. Was für Leute werden da sein? Was ziehe ich bloß an? Fragen über Fragen, die mir durch den Kopf schießen - und auf die ich nicht wirklich eine Antwort habe.
Ich bin ein paar Minuten zu früh dran. Als ich am Treffpunkt im Schlosspark angekomme, ist noch niemand zu sehen. Meine Verunsicherung wächst. Doch mein kleines Unbehagen schwindet sofort, als die ersten anderen Teilnehmer auf mich zukommen, mich direkt in ein nettes Gespräch verwickeln.
Mittwoch für Mittwoch sind es an die 35 Leute, die bei „Qigong im Park“ mit dabei sind. Und sich immer wieder positiv überraschen lassen von der tollen Wirkung. „Ist das normal? Ich habe einen Energieball in der Hand gehabt?“, fragt eine der neuen Teilnehmerinnen. Elisabeth Kress freut, dass der Funke sofort überspringt, die Bilder, die im Kopf erstehen, spürbar beziehungsweise greifbar werden.
Elisabeth Kress liegt Qigong am Herzen. Sie möchte einladen, die chinesische Bewegungsform mit all ihren positiven „Nebenwirkungen“ einfach einmal auszuprobieren und kennenzulernen. „Meine Idee ist es, den Leuten Qigong zu zeigen. Ganz zwanglos. Heutzutage reden alle nur noch von Yoga, doch es gibt noch viele andere Bewegungsarten“, erzählt Elisabeth Kress.
Jeder kann mitmachen
Für Qigong brauche man keine besonderen Fähigkeiten. „Jeder kann mitmachen, denn es gibt nicht viele komplizierte Figuren. Man lernt Schritt für Schritt seinen Körper kennen. Dabei stehen Entspannungs- und Gesundheitsaspekte im Vordergrund.“ Die Gruppe geht locker miteinander um. Wir „Neuen“ werden herzlich willkommen geheißen. Immer wieder bleiben Leute stehen und schauen zu. Einige ganz Mutige machen spontan mit.
Dann geht´s los. Wir sollen unsere Energie freiklopfen. Man fängt mit den Armen an und wandert dann an seinem Körper entlang. Als wir gerade den Popo klopfen, fährt ein Mann auf seinem Fahrrad vorbei. Er klopft sofort fleißig mit und hat natürlich alle Lacher auf seiner Seite.
Mit den Wolken kommt der Regen
Es ist windig an diesem Morgen. Im Schutz der Bäume suchen wir Einklang mit der Natur. Das wird immer schwieriger, als Wolken aufziehen. Es wird immer dunkler und ungemütlicher. Schon fallen die ersten Tropfen. Als „Fluchtmöglichkeit“ steht uns die Dubois Arena offen. Also nichts wie los und ab ins Trockene. Zum Glück ist es nur ein kurzer Schauer. Die Wolken ziehen schnell weiter und die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Wir können draußen weitermachen. Die Stunde vergeht wie im Flug.
Schnupperstunde macht Spaß
Mit meinen Freunden würde ich mich nicht zum Qigong verabreden. Aber ich muss zugeben, dass mir meine Schnupperstunde wirklich Spaß gemacht hat. Und die Verspannungen, die mich nach dem Aufstehen im Rücken geplagt hatten, sind wie weggeblasen.
Angebot läuft am 15. Juli zum vorerst letzten Mal
Am kommenden Mittwoch, 15. Juli, läuft das offene Angebot zum vorerst letzten Mal im Borbecker Schlosspark. Dann ist definitiv zunächst einmal ein Monat Pause. Ab Mitte August bietet Elisabeth Kress verschiedene Qigong-Kurse an. Ob es im Park weitergeht, weiß sie noch nicht. „Es ist ja immer auch eine Frage des Wetters, und ob das Mitte/Ende August noch so stabil ist?“ Elisabeth Kress macht „indoor“ weiter. Die Kurse der zertifizierten Trainerin laufen in den Räumen des Stützpunktes am Germaniaplatz 3 in Borbeck. Das Angebot am Donnerstag Abend ist so gut wie ausgebucht, für den Dienstag vormittag gibt es noch freie Plätze. Info und Anmeldung: e.kress1@gmx.de
Text: Lena Grube
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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