Weihnachten

Ein persönlicher Rückblick

Als 5-jähriges Kind ist Weihnachten wahnsinnig spannend. Ein Großereignis, aufregend, voller Süßigkeiten, Christbaumkugeln und Geschenke.

Mit 10 Jahren ist es schön. Allerdings ist jetzt ziemlich klar, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt und auch Engel nur eine nette Erfindung sind. Die Großeltern erwarten brave Enkelkinder und ein Dankeschön für warme Unterwäsche.

Mit 18 Jahren konkurriert die Familientradition mit coolen Ideen der Mitschüler. Heiligabend einen trinken gehen, statt Weihnachtsbaumgesänge mit den Eltern.

Mit 25 Jahren erweitert sich der Familienrahmen. Der Esstisch wird ausgezogen, Stühle herbeigeschafft. Essen und trinken bis zum Abwinken. Der Vater holt endlich die Weinflaschen aus dem Keller, die er das ganze Jahr vor der Familie versteckt.

Mit 30 Jahren gibt es den Weihnachtsaufstand. Jetzt wird allein gefeiert, in der eigenen kleinen Familie. Punkt. Keine Diskussion.

Mit 40 feiern wir wieder gemeinsam und laden Freunde dazu ein, die sonst alleine feiern müssten. Schließlich ist es das Fest der gelebten Nächstenliebe.

Mit 50 wird Weihnachten so gefeiert, dass es für alle funktioniert. Wer nicht in die Kirche geht, bereitet das Essen vor. Wer früh genug kommt, geht mit einkaufen. Absprachen werden im Vorherein getroffen. Das gemeinsame Ziel ist eine gute Zeit im Kreise der Lieben.

Und was ist mit Geschenken? Präsente gab es immer. Heute strahlen die Augen der Eltern, wenn ihnen ihre erwachsenen Kinder gemeinsame Zeit schenken. Wie schön, wenn sich Rollen ändern und wir zurückgeben können.
Fröhliche Weihnachten!