Du Papa - was ist denn mit mir los?

Du Papa - Was ist denn mit mir los? 🤒

Gestern kam Sohnemann zu mir, und hat sich wohl irgendwie krank gefühlt. Er könnte sich garnicht mehr konzentrieren, sein Bauch würde sich total komisch anfühlen, er wäre so nervös und wüsste manchmal garnicht, ob er bellen oder jaulen soll.

"Bin ich krank Papa? Muss ich zum Arzt?"! Ich hab mich dann zu ihm auf sein Sofa gesetzt, und mal ein "Vater-Sohn-Gespräch" geführt.

"Papa, ich kann nicht mehr denken,
ich glaub', ich hab' Fieber,
ich glaube, ich will das nicht.
Papa, was soll ich jetzt machen?
Ich glaub', ich muss sterben,
was, wenn mein Herz zerbricht?"

Er war ganz schön durch den Wind. Aber ich konnte ihn beruhigen.

"Nein, mein Sohn, das wird es nicht,
und bitte glaub mir, Shadow, du stirbst auch nicht, es ist nur Liebe, und da hilft keine Medizin.
Beim ersten Mal tut's richtig weh,
doch auch das geht vorbei, du wirst schon sehen,
es ist "nur" Liebe, und da hilft halt keine Medizin.

"Liebe?" fragte er erstaunt, "aber Liebe ist doch was schönes Papa, wieso tut das denn manchmal so weh?" Ich nahm ihn in den Arm und streichelte seinen Kopf. "Weißt Du, Liebe ist etwas ganz tolles, etwas ganz besonderes, aber Liebe kann auch verwirren und weh tun". Er schaute mich erstaunt an. "Aber wie kann so etwas schönes denn dann weh tun?" fragte er neugierig.
"Weißt Du Shadow, die Liebe hat viele Gesichter und Facetten. Die Liebe fragt nicht nach der Uhrzeit, sie kennt keine Grenzen, und die Liebe lässt sich nicht erzwingen, sie ist einfach da, sie lässt Dich hoffen und träumen, aber auch zweifeln und leiden.!"

"Aber warum denn leiden?" fragte er mich verwundert."Warum gibt es denn nicht nur Liebe ohne Leiden?" entgegnete er mir."Eine gute Frage", lobte ich ihn, "das wäre dann einfach. Aber die Liebe ist etwas sehr sehr wertvolles, und sie möchte halt sicherstellen, dass es auch echte Gefühle sind, die Du empfindest.!"

"Aber wie macht sie das denn?" fragte er erstaunt."Woran erkenne ich denn, ob es echte Gefühle sind?"
"Pass auf mein Sohn, es ist so; die Liebe hat ein paar Freunde, die ihr helfen das zu erkennen. "!
"Freunde?" schaute er verwundert, "welche Freunde denn?"
"Da ist zum Beispiel die Sehnsucht. Wenn Du jemanden liebst, dann denkst Du ständig an ihn oder sie. Du fühlst Dich unwohl wenn sie nicht in der Nähe ist, egal ob sie für ein paar Minuten, ein paar Stunden, oder für längere Zeit nicht bei Dir ist. Dann kann es schon mal sein, dass Du Dich fast krank vor Sehnsucht fühlst. Und erst, wenn Du wieder ihre Nähe spürst, dann wandelt die Sehnsucht diesen Schmerz wieder in ein Glücksgefühl.!"

"Oh, das kenne ich", antwortete er spontan. "Immer wenn Du durch diese komische Tür gehst Papa, und ich Dich nicht mehr sehe, dann fühl ich mich total unwohl, und manchmal muss ich sogar heulen. Aber wenn die Tür dann aufgeht, und Du wieder hereinkommst, dann bin ich total glücklich und könnte vor Freude tanzen und springen!"

"Siehst Du!" antwortete ich ihm, "das ist die Sehnsucht! Du liebst mich so wie ich Dich, und wenn zwei sich lieben, dann möchten sie immer zusammen sein!"
"Ja, das kenn ich Papa! Kenn ich ganz genau! Und welche Freunde hat die Liebe noch?" fragte er neugierig.

"Da ist noch das Verlangen. Wenn Du ein Weibchen liebst, dann zieht alles an ihr Dich magisch an. Du möchtest ständig an ihr schnuppern, nur an ihr, möchtest mit ihr kuscheln und Leine an Leine mit ihr durch die Gegend spazieren!"
"Oh ja, so ein Gefühl hab ich auch grad bei Lola!" fiel ihm sofort ein.
"Deswegen sollten wir jetzt nochmal über Verhütung sprechen mein kleiner Amor!" zwinkerte ich ihm zu.
"Papaaaaa, Du bis echt peinlich! Das haben wir schon in der Welpenschule gelernt!" schoss es nervös aus ihm heraus.

"Schon gut!" beruhigte ich ihn."Ich vertrau Dir doch Shadow. Zu einer echten Liebe gehört auch Vertrauen. Ohne diese Freundin der Liebe würde das nicht funktionieren!"
"Oh, ich verstehe" nickte er wissend, "ich weiß ja auch, dass Du immer wieder durch die Tür zurück zu mir kommst. Das war immer so, und ich weiß, dass Du mich nicht für immer allein lassen würdest, ich vertrau Dir ja schließlich auch Papa!" sagte er süß.

"Du kannst mir ja auch vertrauen Shadow, denn ich bin ja schließlich immer ehrlich zu Dir. Ehrlichkeit ist ja auch eine sehr gute Freundin der Liebe. Ohne die funktioniert das nicht, da kann dann so einiges schief laufen, ich weiß wovon ich rede!" erklärte ich ihm.

"Du Papa", sagte er leise, und sah mich fast verzweifelt an, "ich glaub ich liebe Lola!" verriet er mir."Aber wir sehen uns immer nur am Wochenende! Ich möchte sie aber jeden Tag sehen. Immer!", und jetzt sah ich, dass er weinte. "Komm mal her mein Schatz, ich sag Dir mal was", nahm ich ihn in den Arm. "Der wichtigste Freund der Liebe ist allerdings die Zeit! Dränge sie nicht, lass ihr Freiraum zum atmen, lass sie sich entwickeln und festigen. Denn die Liebe möchte zeitlos sein. Sie möchte sich sicher sein!"

"Und wann weiß ich, dass es echte Gefühle sind, und wann, ob es echte Liebe ist?" fragte er mich schluchzend.
"Wenn die Liebe ihre Freunde nicht mehr um Rat fragen braucht, und Du ihr bester Freund geworden bist, dann, erst dann ist es echte Liebe mein Sohn!" ❤️

Autor:

Achim Feldhordt aus Essen-Borbeck

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